Die Sonne strahlte so schön.
Es war ein netter Spaziergang bei herrlichem Sonnenschein – bis es sich bewölkte. Der Wind pfiff eisig um die Ecken. Typisch April. Ich hatte wie jedes Jahr um diese Zeit einen Anfall von frühlingshaftem Übermut und statt meine Winterjacke eine intensiv leuchtende angezogen, die ich letztes Jahr bei einem internen Klamottentausch mit meinen Freundinnen abgestaubt hatte, nebst dünnen bunten Seidenschal.
Ich fühlte mich darin wie die Frühlingsbotin höchstselbst – musste dann aber leider feststellen, dass es zwar farblich korrespondierte, aber nicht warm genug war. Als es später sogar noch regnete, vermisste ich auch meine nicht schöne, aber praktische Kapuze.
Ich hatte nicht absichtlich in Kauf genommen, leiden zu müssen – sondern mich rein intuitiv hübsch machen wollen. Das hatte ich nun davon. Fröstel. Hoffentlich gibt keine neue Erkältung der alten die Klinke in die Hand.
Immer diese Unvernunft. Da bilde ich mir eigentlich gerne ein, einen gut funktionierenden Verstand zu haben – und dann wieder sowas… Übermut tut selten gut. Ich lerne wohl nie aus.