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kritisch

ehrlich währt am längsten

Ich muss gestehen, dass bei mir vieles Theorie ist. Mein Idealismus in allen Ehren, aber wenn es um meine Mitmenschen geht und ich bei der Wahrheit bleiben will: Ich liebe sie, ich liebe sie nicht, ich liebe sie, ich liebe sie nicht, …

Es gibt viele grenzwertige Fälle, wo ich schon zu Beginn der Begegnung mit meinem Latein am Ende bin. Vieles verstehe ich nicht, einiges stört mich und manches verabscheue ich aus tiefstem Herzen.

Unter diesem Bewertungssystem leidet meine Toleranz. Sie versucht, sich damit herauszureden, dass sie unter so widrigen Umständen nicht handlungsfähig sei.

Dann rede ich  mir ins Gewissen und frage rhetorisch nach, ob ich mir wirklich anmaße zu denken, ich wäre ein besserer Mensch. Meine innere Stimme antwortet mal kleinlaut, mal im Brustton der Überzeugung: ja und nein.

Stunde der Wahrheit

bei einem Gläschen Wein in Ehren

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Brillant, der Abend am 23. März. Einer mit hochkarätigem Redner und vielen Facetten.

Ich ließ mir von prominenter Seite einen ausgeben – und war nachträglich gar nicht sicher, ob ich die Frage von Gerald Hüther nach einem Getränkewunsch fälschlicherweise als Einladung interpretierte.

Lag das überhaupt in seiner Absicht oder habe ich ihn genötigt? Ich hätte ihn wenigstens mal fragen können, ob er etwas von mir bekommt für den Wein, den er mir netterweise brachte.

Eigentlich fühlte ich mich bei der Begegnung mit diesem Ehrengast angenehm locker und souverän. Aber im Nachhinein machte ich mir ehrlich gesagt doch viele Gedanken, ob dieses oder jenes richtig oder doch daneben von mir war.

Naja, ich reflektiere ja meistens mein Denken und Handeln, das ist also halbwegs normal. Ich freute mich auf jeden Fall, dass ich nicht vor Ehrfurcht erstarrte oder anfing zu stammeln, sondern einigermaßen unbefangen auf ihn zu ging, in der Gesprächsrunde auch etwas sagte und in der Pause bei ihm mit am Tisch Platz nahm.

Die Befürchtung, dass der Stuhl eigentlich einer anderen Person zugedacht gewesen war, bewahrheitete sich, aber zum Glück wurde das nicht so eng gesehen, wir rückten einfach etwas zusammen.

Später fragte ich mich: War ich aufdringlich? Oder zu befangen? Wie hat er mich wahrgenommen? Und wie wichtig ist das überhaupt?

Die einzige Antwort lautet: ich war Ich. Vielleicht etwas impulsiv, aber wertschätzend und offen. Etwas gehemmt, aber neugierig. Voller Stolz und demütig zugleich. Authentisch vielseitig, wenn auch an einigen Stellen etwas ungeschliffen..

Renaissance

schlaue Sprüche

Poesie Album

Wie wäre es mit der Wiederbelebung einer alten Tradition, an die ich mich noch aus Grundschulzeiten erinnere?

Ich sammelte Lebensweisheiten. Indem ich las, was andere an klugen Sprüchen auf Lager hatten und weitergab, was mir gefiel. Diesen Austausch fand ich bereichernd.

Es war eine Ehre, gefragt zu werden und sich in einem Poesie-Album verewigen zu dürfen. Soweit ich mich erinnere, gaben sich alle sehr viel Mühe, etwas Schönes aufzuschreiben. Als Zeichen der Wertschätzung.

Die gute alte Zeit (diesbezüglich). Seufz.

Ich fände es schön, diese sinnvolle Sitte wiederaufleben zu lassen. Und mir fallen auch sofort zwei Weisheiten ein, die es in sich haben und sich lohnen, das man sie verbreitet. Einmal kurz und knackig:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Und einmal etwas länger:

Eine Indianerweisheit sagt, in unseren Herzen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.

Indianer mit Schlange

Der eine Wolf ist böse. Seine Waffen sind Angst, Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut. Seine Waffen sind die guten Dinge, wie z. B. Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.

Welcher Wolf gewinnt? Der, den wir füttern.