Streiflichter

grün ist die Hoffnung

Streiflichter

In den letzten beiden Beiträgen ging es um schönen Stoff, genau genommen um Textilien. Ich wollte beschreiben, was mich glücklich macht. Manchmal scheint es so banal, und ist doch so wertvoll.

Ich bin mir nicht sicher, ob es für viele (?) Leser vielleicht belangloses Zeug ist, was ich schreibe oder zeige. Das ist natürlich Ansichtssache.  Für mich persönlich ist es wirklich wesentlich.

Sowohl die kleinen Augenblicke, in denen sich mir die Schönheit von irgendwas erschließt, als auch anderweitig sinnliche und berührende Momente, in denen ich fühlen kann, wie wunderbar etwas ist – oder auch einfach nur mal ein klarer Gedanke.

Ich tanke viel grünliches Licht, damit ich rechtzeitig wieder gesund und gut bei Stimme bin. Denn in knapp einer Woche nehme ich das erste Mal an einer Lesung teil. Hoffentlich wird es ein schöner und stimmiger Abend.

stoffliche Träume

Draußen war schönes Wetter.

Vorhang in der Sonne

Wegen Krankheit blieb der Vorhang im Schlafzimmer allerdings vorerst geschlossen. Der Ausblick war trotzdem ausgesprochen schön. Denn der Raum wurde in ein beruhigendes Licht getaucht und kleine Sonnenpünktchen strahlten durch die Rauten in dem leichten, milchiggrünen Stoff  und entwarfen ein geometrisches Muster auf Wänden und Boden.

So gesehen lag ich gar nicht mal so unglücklich auf meinem Krankenlager, sondern fühlte mich gut aufgehobenl. Ich genoss den Sonnenschein drinnen und fühlte mich besänftigt von dem Grün.

Glitzerwelt

Glanz und Gloria

glänzende Wassertropfen

Ein bisschen Bling-Bling ist schön. Besonders im Alltag. Wie hier zum Beispiel: eine nasse Parkbank, an deren Rücklehne die Regentropfen hängen und in der Sonne funkeln.

Wie Kronjuwelen funkeln die Tröpfchen. Eine Perlenkette, mit der die Natur eine banale Sitzgelegenheit krönt und ein strahlendes Antlitz verleiht. Zum Stehenbleiben  – und Staunen.

Bank mit Tautropfen

Das sind die magischen Momente, die mich verzaubern können. Wenn ich nicht gerade auf der Suche nach einem trockenen Plätzchen bin.

frühlingsfrisch

Fröhliche  Vorboten.

Krokus-Blüte

Die Vorfreude auf das kommende Grün und die vielen bunten Farben wächst und wächst. Die Temperaturen werden steigen und wir alle werden wieder viel mehr Zeit draußen an der frischen Luft verbringen.

Bei der Heizungsluft im Winter droht auch der Humor staubtrocken zu werden.  Aber was soll´s? Ich trinke ja auch lieber trockenen Wein als lieblichen. Außerdem bin ich erfahren darin, aus der Not eine Tugend zu machen.

Aber natürlich habe ich nichts gegen locker luftig leichte Heiterkeit. Im Gegenteil. Herzlich gern.

Schonzeit

Das Wetter draußen ist herrlich, sonnig, seit Tagen.

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Und ich liege bzw. sitze im Bett oder auf dem Sofa und kuriere meine Erkältung nebst Bronchitis aus. Obwohl mich die Hauswand vom Draußen trennt, genieße ich den schönen Schein. (Das Foto dient der Metapher und hat nichts mit meiner Aussicht zu tun, die allerdings auch sehr schön ist, denn vor dem Fenster steht ein Baum, wenn auch noch kahl um diese Jahreszeit).

Das Kranksein ist wie immer öde blöde, hat allerdings auch seine guten Seiten und wenn ich nicht gerade schlafe, lese ich sie. Vieles, was ich in den letzten Tagen, Wochen, Monaten erfahren und erlebt habe, setzt sich. Fürsorglich an meine Bettkante und fragt nach: „Na? Wie schaut´s aus? Was macht die Kunst?“ Ich höre keinen Spott heraus, sondern echtes Interesse.

Danke der Nachfrage, es geht mir recht gut. Ich bin zufrieden, manchmal überglücklich, oft sogar. Ich gehe neue Wege, eigene Wege und fühle mich meistens wohl dabei. Ich finde Lösungen, indem ich mich von einschränkenden Vorstellungen befreie und mir Handlungsspielraum verschaffe. Und ich bleibe neugierig, wohin mich das führen wird. Das Ziel bleibt vage und ist gar nicht mal von entscheidender Bedeutung. Die Reise ist das größte Abenteuer!

Zweifel ist der treueste Reisegefährte von allen. Während die Wut schon längst verraucht ist, sich die Eile vom Acker gemacht hat und die nächste Enttäuschung noch auf sich warten lässt, bleibt der Zweifel stets an meiner Seite und stellt die überaus kluge Frage: „Bist Du wirklich sicher?“

Und oft muss ich dann einräumen, dass es vielleicht auch ganz, ganz anders sein könnte, als ich es mir gerade vorstelle.