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Vorher / Nachher

viel von allem

Für die Veranstaltung mit anschließendem Live-Chat war die Aufzeichnung in ein Zoom-Meeting eingebettet. Um ein Haar hätte ich als Autorin nicht daran teilnehmen können. Mal wieder die doofe Technik bzw. deren laienhafte Bedienung mit entsprechenden Fehlfunktionen , die kein Mensch versteht – wenn er nicht gerade in der IT-Branche tätig ist.

Das Schicksal spielt offenbar gerne Streiche und stellt uns auf die Probe, wie wir damit umgehen. Fangen wir laut an zu fluchen… oder leise? Werfen wir das Handtuch? Oder schaffen wir es doch, dem ganzen Theater etwas abzugewinnen, wenn wir das Problem erst hinter uns gelassen haben?

Es erinnert mich an unschöne Urlaubserlebnisse, die einen in dem Moment an den Rand des Nervenzusammenbruchs brachten – obwohl man dort gar nicht hinwollte -, doch im Nachhinein die besten Stories abgaben. Mit ein wenig emotionalem Abstand wird das Leben mit seinen unerwarteten Herausforderungen immer wieder zum Abenteuer.

Statt mich mit den Haaren in der Suppe aufzuhalten, möchte ich lieber den Köchen und Köchinnen danken, die das wärmende Mahl erst möglich machten, und auch den lieben Gästen für die gesellige Runde.

Das Komm du möchte im Herbst nochmal eine Live-Lesung ansetzen: mit Wolf und Guido und mir. Und ich denke: Ja, NACH der Lesung ist VOR der Lesung. Und ich bin neu motiviert, selber zu lesen und zu schreiben.

verfremdet

vertraut

Mein erstes Live-Konzert in der Fischhalle nach langer Zeit. Es fühlte sich ungewohnt und vertraut zugleich an. Die Wiedersehensfreude war groß, und doch  fremdelte ich ein wenig, spürte neben der guten, ausgelassenen Stimmung von Musikern und Gästen auch etwas eigene Befangenheit.

Es mag wohl mit daran liegen, dass man immer noch nicht einfach aufeinander zugehen oder sich gar umarmen kann, ohne Maske wie früher. Es fehlt der lockere Austausch, spontan entstehende Nähe. Trotz dieses Wermuttropfens war es ein wunderschöner Abend. Dank an Gastgeber Werner Pfeifer, die Musiker “Djangonauten” und einem beswingten Publikum.

tintenblau

schmerzlich schön

Die blaue Stunde erlebte ich hautnah am 20.06.2020. An dem Abend war ich schweren Herzens das erste Mal nach dem Lock down wieder auf einem Livekonzert. Die knapp 40 Gäste der Fischhalle Harburg saßen in gebührendem Abstand auf der Terrasse verteilt auf den ihnen zugewiesenen Plätzen, die nicht verschoben werden durften, um die Corona-Auflagen zu erfüllen.

Es hatte mich Überwindung gekostet, zu der Veranstaltung zu gehen, obwohl ich mich auf die Musik von Werner Pfeifer und der Hafenbande freute, besonders auf “Das eine Lied, das mich auf Händen trägt” und “The longer the waiting, the sweeter the kiss”. Aber in meiner derzeit desolaten Verfassung bin ich menschenscheu – denn ich fühle mich verloren ohne mein Lachen. Ich vermisse den Elan und die Unbeschwertheit vergangener Tage.

Die helle, klare Stimme von Sabine Dreismann ließ mich vorübergehend alle Schwere vergessen. Sie trug mich bis in den siebten Himmel. “Gib´ mir ein Wunder!”, sang sie. Ich blickte aufwärts und sah ein sagenhaft intensiv leuchtendes Blau. „The longer the way“ gilt auch für das Dämmerlicht, das auf besondere Weise den Himmel nach Sonnenuntergang vor Eintritt der nächtlichen Dunkelheit färbt.

Die Überdachung bildete aus meiner Perspektive eine Diagonale, die das Rot der Bühnenbeleuchtung vom Firmament trennte. Ein wunderschönes Kontrastprogramm.

Hier unten warmherziges Licht und oben das tiefe Blau meiner Melancholie, denn ich fühlte mich abgeschnitten vom Puls der Zeit und als säße ich auf einer einsamen Insel. In Gesellschaft zwar, doch die reichte nicht an das heran, was ich mir an Nähe wünschte.

Mir kam das Bild von Papillon in den Kopf: ein tätowierter Schmetterling, der nicht auf und davon kann, nicht vor und nicht zurück. Sein Dasein wird festgehalten, gestochen scharf für einen ewigen Augenblick, die Flügel ausgebreitet unter einer atmungsaktiven Oberfläche.

Was mir unter die Haut ging, war wohl die Sehnsucht, wieder unbekümmert durch die Gegend zu fliegen.

 

 

Offline

on stage

Reinhard Wilkens und Sabine Dreismann bei der Aufzeichnung für das Online-Event, abstandshalber.

        

Weitere Aufnahmen werden noch eingespielt und zusammengebastelt. Ich bin gespannt auf den Mix, der im Mai gezeigt werden soll. Dann steht ja auch der Fischhallengeburtstag vor der Tür und die Gäste kommen nicht herein!

Jedenfalls nicht live. Deshalb der Online-Auftritt. Ich selber habe auch etwas gelesen. Ein Märchen, eine Satire und etwas Autobiografisches. Kurz und knapp, eine Erfahrung mit ganz eigenem Charme.

Vorratskammer

Leben ist live und in Farbe

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Schreiben geht allerdings auch aus der Konserve. Es ist mir zur lieben Gewohnheit geworden, täglich einen Blog zu veröffentlichen. Bis auf wenige Ausnahmen.

Beispielsweise, wenn ich weg bin vom homeoffice. Oder Besseres zu tun habe. Oder eine frische Erfahrung sacken lassen möchte. Dann greife ich auf Entwürfe zurück, die ich auf Lager habe.

Deshalb ist nicht alles, was hier steht, brandaktuell. Dafür allerdings immer gut durchdacht und manchmal bewegend.

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