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Vorfreude

vor der SuedLese

Im Vorfeld suche ich mir immer einige Autorinnen und Autoren aus, mache mich ein bisschen schlau, worum es in ihren Büchern geht, lasse mir Fragen einfallen und diese beantworten.

Die daraus entstehenden Beiträge werden auf der SuedKultur-Website veröffentlicht, um Neugierde auf die Lesungen zu wecken.

Natürlich kann ich nicht alles lesen, was diejenigen geschrieben haben, mit denen ich ein Interview mache. Soviel Muße habe ich leider nicht. Aber bei meinen Recherchen gibt es immer wieder welche, die mich dazu verleiten, ihr Werk wirklich zu lesen.

Ina Bruchlos´ „Nennt mich nicht Polke“ und Tomas Blum „Wofür wir uns schämen“ waren es dieses Mal – und Gabriele Borgmann´s „Venus AD“ steht noch auf meiner Wunschliste. Doch bei ihr werde ich einfach die Lesung morgen, am 05. März im „Komm du“ abwarten und beim Zuhören entscheiden, ob ich das Buch ganz lesen möchte.

Das von Tomas Blum lese ich jedenfalls gerade ein zweites Mal, weil es anspruchsvoll war. Nun, da ich die Geschichte kenne, verstehe ich besser und kann seinen Schreibstil genießen.

Nachspiel

Fortsetzung folgte

Als ich meine persönlichen Eindrücke bei der Ausstellung „Nordkünste“ auf der Cap San Diego beschrieb,  ahnte ich noch nicht, dass es noch ein nettes Nachspiel haben würde. Tatsächlich gab es eine Zugabe im Hinblick auf das Thema Wiedersehen.

Dieser Zufall zählt im Nachhinein doppelt.

Anne Beecken, eine der Künstlerinnen, hatte ich bei der Vernissage leider nicht getroffen. Aber weil mir ihr Werk „Gelbe Welle“ nicht aus dem Kopf ging, recherchierte ich ihren Namen, stieß auf ihre Website und sah mich dort unter den Bildern um.

Etwas klingelte bei mir, insbesondere bei einem markanten Motiv. Schließlich erinnerte ich mich, selbiges einmal als Karte gekauft zu haben. So öffnete ich mein Schatzkästchen und grub mich durch den schönen Stapel gesammelter Werke.

Dabei stieß ich auf insgesamt fünf Karten von Anne Beecken, darunter auch die „Gelbe Welle“! Bloßer Zufall, Fügung oder einfach Geschmacksache? Offenbar hatte mich das Bild schon einmal angesprochen.

Auch dämmerte mir dann, dass ich der Künstlerin bereits bei anderer Gelegenheit persönlich begegnet war, nämlich beim Besuch ihres Ateliers in Buchholz während der HeideKultour vor ein paar Jahren.

Nun bin ich mit Anne Beecken Ende des Monats verabredet für eine Probehängung des Originals „Gelbe Welle“ bei mir zuhause.

Denn Bilder haben zwar einen vorzüglichen Platz im Herzen, freuen sich darüber hinaus aber auch sehr über einen passenden Rahmen, und entfalten schließlich ihre volle Wirkung zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Als BetrachterIn kommt einem dabei eher die Rolle eines Zaungastes bzw. Bewunderers zu. Dann öffnet sich das Herz und das Bild tritt aus sich selbst heraus, um äußerlich sichtbar Platz zu nehmen.

interaktiv

Verschiebungen

Auf einem großflächigen Tisch lagen laminierte Karten, einerseits Bildausschnitte, andererseits Schriftsprache.

Ich fühlte mich auf den ersten Blick von der handschriftlich gestellten Frage angesprochen, wer das wohl als erstes begreifen würde.

Also zog ich die Karte ein wenig aus der Reihe, um zu erkennen zu geben, dass ich die Aufforderung zur Interaktion verstanden hatte und damit den Anfang machen wollte.

Ich sah mir den Stand der Dinge zwischendurch immer mal wieder an. Es fand ein reger Austausch unter den Fragmenten statt.

Bilder wurden neu arrangiert oder mit Texten in Verbindung gebracht. So entstanden immer neue Bezüge. Ein wandlungsfähiges Werk mit viel Gestaltungsspielraum.

 

 

 

 

 

 

Symbolik

Workshop HSP Teil 2

Als Symbol für meine größte Belastung kam mir ein Dreieck in den Sinn. Vermutlich wegen der steilen Winkel und scharfen  Ecken. Welche Stärke könnte darin liegen?

Ich hatte keinerlei Vorstellung, wie ich diese Herausforderung künstlerisch umsetzen könnte. Statt um drei Ecken zu denken, fing ich einfach an zu malen.

Intuition ist ein erstaunlich mächtiges Werkzeug. Sie erschloss mir auf magische Weise einen Kraftort in Form einer Pyramide.

 

Konfliktpotential

Ist das Kunst oder soll das weg?

In abgewandelter Form stellte sich mir im Kontext sowohl in Bezug auf Literatur als auch Kunst die Frage nach Qualitätsmerkmalen. Gibt es objektive Kriterien?

Neben Stichworten wie handwerklichem Können, intellektuellem Anspruch, Erfolgsaussichten, Zeitgeist und Geschmackssache fällt mir vor allem eines ein: Auseinandersetzung. Dazu braucht es unbedingt ein subjektives Empfinden.

Warum sollte etwas disqualifiziert werden, das mit Herzblut gemalt oder geschrieben wurde, was Ansprüchen anderer nicht genügen mag? Wozu eine Zensur?

Wenn ich mit einem Werk nichts anfangen kann, weil es mir beliebig, nichtssagend oder dilettantisch erscheint, kann es dennoch für einen anderen Menschen von Bedeutung sein.

Sowohl beim Lesen & Schreiben als auch bei der bildenden Kunst ist für mich der wichtigste Aspekt eine persönliche Resonanz, die Auseinandersetzung und der damit verbundene kreative Prozess.

Ich höre auf meine innere Stimme, die mich zu diesem hinzieht und mich jenes links liegen-, stehen- oder hängen lässt.