Nase voll von verstaubten Ansichten
Aus aktuellem Anlass denke ich: arme Allergiker. Ich gehöre auch dazu. Ich hatte vor kurzem eine Niesattacke, bei der ich dachte, gleich fliegt mir die Nase aus dem Gesicht.
Es wäre mir sogar ganz recht gewesen, wenn ich plötzlich ins Leere gegriffen hätte, weil sie abgesprengt wurde und nun in Gesellschaft vieler NASA-Satelliten ihre Bahnen um die Erde zieht.
Mich juckt so ziemlich alles: die Augen, die Nase, die Haut und unerhörtes Benehmen seitens meiner Mitmenschen. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.
Da heißt es: Scheuern, was das Zeug hält. Es hält leider nicht. Die Augen tränen, die Haut ist innerlich und äußerlich zerrissen und zerkratzt, die Lunge pfeift, wenn auch nicht aus dem letzten Loch.
Die Gesundheit nimmt Reißaus bei so viel Alarm und Getöse und Gerassel. Sie hat langsam die Nase voll von diesem übertriebenen Kriegsschauplatz. Was für ein Theater wegen der paar Pollen, Staubkörnchen oder Tierhaaren!
Und kaum ist das Winterprogramm mit der Heizungsluft durch, startet auch schon die Frühjahrssaison mit Blütenbestäubung. Ich kratze mich ratlos am Kopf und denke besorgt an den Sommer: Weizenkeime, Heuernte und Ozonloch.
Ich wünschte, ich wäre immun gegen Allergien.
Oh du Arme! Das klingt ja furchtbar…