Wo etwas offensichtlich ein Ende fand, zeigt sich bereits neues Wachstum. Wie aus dem Nichts wiederholt sich die Geschichte vom Leben, die irdisch und himmlisch zugleich ist.
Gerade dann oder dort, wo man es nicht für möglich hielt, entpuppt sich Potenz.
Ich überspringe den Frühling und lande mitten im Grünen. Die Bäume sind dieselben, wirken aber völlig anders. Statt kahlem Geäst zeigen sie sich nun im opulenten Blätterkleid.
Ich weiß nicht, wie oft ich schon diesen wunderschönen Ort mit seinem außergewöhnlichen Baumbestand besucht habe.
Wie ein Schönheitswettbewerb, bei dem es keine Verlierer gibt. Jeder hat für sich genommen einen starken Auftritt, aber es gibt auch viel Zusammenhalt.
Bei erneut grauen Tagen tröste ich mich mit den Aufnahmen vom letzten Montag. Da zog es mich nach der Arbeit zu den Boberger Dünen, weil schönes Wetter angekündigt war. Das hatte Seltenheitswert und wollte genutzt werden.
Erst war ich überrascht, dass die vorhergesagte Sonne sich immer noch nicht blicken ließ, sondern alles noch im dichten Dunst lag. Doch es stellte sich heraus, dass ich großes Glück hatte, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, um mitzuerleben, wie sich der Nebel unter dem Einfluss der Sonne langsam in Wohlgefallen auflöste.
Sich schöne Bilder anzusehen, kann auch schon ein Genuss sein, aber live in dem Bild zu stehen, das sich einem bietet, ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
Wer hätte das gedacht? Ich nicht, jedenfalls nicht, als ich jung war. Obwohl ich mich erinnern kann, mir zu wünschen, weise und weißhaarig zu werden.
Heute früh wachte ich nun also als Seniorin auf, wenn auch immer noch mit dunklem Haar.
Ich hatte ungewöhnlich lange geschlafen und fand nach dem Aufstehen einen zauberhaften Geburtstagstisch vor. Wie zum Beweis liegen volle 60 Jahre hinter mir, zum Greifen nahe.
Es folgten Anrufe und Nachrichten. Die Botschaft kam doppelt und dreifach an, ich fühle mich geliebt und beschenkt vom Leben. Danke!