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Tagtraum

Schöne Überraschung! Ein Wintertag wie im Märchen. Über Nacht zum 11. März hatte es geschneit! Und die Sonne sollte scheinen.

Also nix wie raus, um die Sensation zu genießen, bevor die weiße Pracht dahingeschmolzen ist.

Ein Fest für die Augen. Wie Weihnachten, aber mit Tageslicht und strahlend blauem Himmel.

Die Bäume hatten sich prächtig herausgeputzt und trugen ausnahmsweise statt eines grünen Blätterkleides bodenlanges Weiß.

Reifröcken gleich und mit feinem Spitzenbesatz.

Ich dachte an schöne Bräute mit Schneeschleiern und ewig langen Schleppen.

Zeugnis

wie gewonnen, so zerronnen

Neue Lebensphasen sind schmerzhaft. Es mag sich später herausstellen, dass der Wechsel auch zu etwas gut war, aber zunächst fällt die Umstellung schwer.

Schlussstriche unter Vergangenes zu ziehen, fällt mir nicht leicht. Jahr für Jahr versuche ich mir von der Natur abzugucken, wie das geht mit dem Loslassen. Das Kommende und Bestehende zu begrüßen und die Folgerichtigkeit des Wandels anzuerkennen. Bei den Jahreszeiten gelingt mir das mühelos, und sogar ungemütliches Wetter nehme ich ergeben hin.

Aber bei der eigenen Lebensgestaltung hafte ich dem Alten oft viel zu lange an, trenne mich nur ungern von Gewohnheiten, fürchte den Verlust, der mit der Veränderung verbunden ist.

Meine Wünsche verfangen sich an Glaubenssätzen, die mich aufhalten. Ich klebe fest wie in einem Spinnennetz. Ist es nur Ungeduld, die dieses Bild heraufbeschwört, weil ich mich frage, ob und wann ich mich wieder aus den Hirngespinsten befreien kann?

Ich muss mir immer wieder sagen, dass ich nicht niet- und nagelfest bin.

Ich brauche nur lange, um mich auf einen Neubeginn einzustellen.

Faszination

Veränderung

Mich beeindruckt Aprilwetter mit all seinen Facetten. Die rasanten Wechsel von Licht und Dunkelheit, wenn die Wolken den Himmel stürmen.

Sie werfen ihre Schatten, während die Sonne  jede sich bietende Lücke nutzt, um hastig das Land zu durchqueren.  Die Laune der Natur streift auch mich und erhellt mein Gemüt.

Licht-Inseln im tosenden Durcheinander.  Der April lässt einem gerne alles an einem einzigen Tag um die Ohren fliegen, was sonst für vier Jahreszeiten reicht. Ein bisschen wild, ziemlich verrückt, aber auch schön kurzweilig.

Und bewundernswert, mit welcher Energie er sein Tagewerk verrichtet!

 

 

 

 

 

 

Stimmungswechsel

Launen der Natur

Wie eine geballte Faust droht der herannahende Sturm. Mit finsterer Miene rückt er näher, treibt die Wolken vor sich her. Dunkelheit braut sich zusammen.

Ein heller Schimmer. Die blickdichte, graue Decke bekommt einen Riss, der sich rasch weitet. Licht sickert erst spärlich durch, wird immer gleißender.

Dann öffnet sich der Vorhang für ein überraschend hohes Himmelszelt.

Naherholung

Herbstlaune der Natur

Spaziergänge im Wald oder am Wasser finde ich herrlich, besonders wenn Blätter oder Wellen im Licht baden. Die Sonne strahlt besonders, wenn der Nebel sich lichtet und die Luft noch feucht ist.

Im Dunst sieht manches milchig aus, als würde man ein Aquarell betrachten.

Filigrane Gräser glänzen im Licht,

ebenso wie feine Spinnweben.

Die Weite der Landschaft gewinnt an Tiefe, wenn zwischen den vorüberziehenden Wolken Licht über die Hügel streift.

Ich sehe dem Wetter beim Wandern zu

und folge selbstgewählten Pfaden.

Im Tal erwarten mich weitere Farbtupfer, mal zart,

mal kräftig,

und bizarre Bäume.

Ein langer Spaziergang geht zu Ende, aber ich nehme sehr viel mit, das meine Stimmung aufgehellt hat.