Schlagwort-Archive: Ruhe

besonnen

stilles Vergnügen

Gestern genoss ich das Schweigen im Walde. Es war wunderbar.

Als der nächste Lockdown ab dem 16. Dezember verkündet wurde, dachte ich:  Hoffentlich drehen jetzt nicht alle durch und stürmen nochmal die Geschäfte.

Ich habe gut reden, denn mit dem Weihnachtsrummel eh nichts am Hut. Bis zur Besinnungslosigkeit Sachen zu besorgen, ist nicht mein Ding.

Das Leben selbst ist ein Geschenk. Wir brauchen Zeit, das zu erkennen und zu genießen. Denn in der Ruhe liegt die Kraft.

 

grundsätzlich

Sinnbild

Ich schätze mich glücklich, dass ich meistens ein passendes Bild zur Hand habe, um etwas zu veranschaulichen.

Nach einer Phase, in der ich den Kopf sehr hängen ließ, konnte ich mein müdes Haupt – sinnbildlich gesprochen – in ein Kleefeld betten und in Ruhe den Grund für meine Erschöpfung und Traurigkeit erforschen, und war damit nicht allein.

Das verlorene Glück zeigte sich mir dann nicht im Besonderen, also spektakulär vierblättrig, sondern im Gegenteil: ganz einfach und im gemeinsamen Nenner.

Kurzfristig hat das Glück wieder ein Geheimnis gelüftet. Stets flüchtig und nicht festzuhalten. Vielleicht braucht es vielmehr die Fähigkeit, loszulassen und zu schauen, wohin die Fügung führt, ohne sich zu verlieren.

 

Zwischen hier und jetzt

Mut und Losigkeit

Ich schwanke seit Tagen zwischen äußerer Abkehr und innerer Einsicht, gefangen zwischen den Grenzen meines Wissens und meiner Wahrnehmung. Die Stille scheint trügerisch wie die Ruhe vor einem Sturm. Die Welt hält den Atem an und wappnet sich für eine Katastrophe. Was erwartet uns?

In einem Augenblick zeige ich mir selbst einen Vogel und denke: Ist doch alles Irr-Sinn! Alles halb so wild, wie es uns weisgemacht wird.

Dann bekomme ich einen anderen Schreck, weil es bedeuten könnte, dass wir manipuliert werden. Das darf aber erst recht nicht wahr sein!

Dann denke ich, komm‘ mal wieder runter und leiste dem Misstrauen keinen Vorschub!

Im nächsten Augenblick nehme ich alles wieder todernst und dann denke ich… und denke… und denke… und das macht mich ganz nervös.

Ich bin…

ein Pilz unter Bäumen

Ich finde mein Glück im Wald. Oder am Wasser. Oder sonstwo, am liebsten in der Natur und in Ruhe.

In den Bergen war ich schon lange nicht mehr, aber es dürfte ein erhebendes Gefühl sein, dem Himmel näher zu kommen und komische, kleine Sorgen aus der Distanz mit anderen Augen zu sehen.

 

Blätterwald

Resonanzkörper

Das Klang-Erlebnis im Elbengarten hallt noch in mir wider.

Die Töne fanden sofort Anklang an das Bild eines Baumes. Ich meinte, das Knarren der Äste und das Rascheln der Blätter zu vernehmen.

Sie stimmten gemeinsam etwas an. Schwere und Leichtigkeit wechselten einander ab. Der Stamm bot den Blättern Halt, sich im Wind zu wiegen.

Bei dieser Gelegenheit fiel mir ein Vergleich ein, den ich vor einigen Jahren so ausdrückte:

Ich bin der Baum,

ich bin das Blatt, das fällt,

bleibe reglos liegen,

bis der kalte Wind

mich zittern lässt.

Bedeckt mit Erde,

 falle ich in tiefen Schlaf.

Ruhe sanft,

durchdringe das Dunkel,

schöpfe Kraft

und breche auf,

um zurückzukehren

mit neuen Träumen.

Einsicht

Auszeit

Wenn ich Ruhe suche, gehe ich in die Natur. Bei meinen Streifzügen fotografiere ich viel. Wenn ich diese Bilder veröffentliche, möchte ich einfach schöne Momentaufnahmen teilen, genauso wie ich in meinen Kolumnen für mehr Tiefgang werbe.

Ich finde das be-deutend, weil besinnlich und wirksam.

Es ist mein unverbindliches Angebot, dann und wann den Blickwinkel zu verändern und das Leben aus einer anderen Persektive zu betrachten.

 

 

 

Ausflug

kam nicht auf den grünen Zweig

Ich vermisste die Ruhe auf dem Alsterwanderweg. Das lag wohl am hohen Verkehrsaufkommen.  Es waren nur sehr wenig Wanderer unterwegs, dafür umso mehr Jogger und Radfahrer. Selbst Mütter schoben im Dauerlauf ihre Kinderwagen vor sich her.

Sogar im Gebüsch erspähte ich noch ein Fahrzeug, das wohl den Geist aufgegeben hatte.

Die Naturverbundenheit hält sich scheinbar in Grenzen, und von Ruhe kaum eine Spur.

 

 

Ich versuchte, das flinke Treiben auszublenden, ging in gemütlichem Tempo und hielt hier und dort inne.

       

Aber ich brach meinen Ausflug vorzeitig ab, weil das Getümmel kein Ende nehmen wollte. Also machte ich mich wieder auf in den Süden.

Daheim kenne ich ruhigere Gefilde.

 

 

 

 

 

Ruhephase

Mein Wochenende war Stillleben.

Mir war nach Schatten und Abkühlung, vielleicht wegen der hochsommerlichen Temperaturen. Möglicherweise war es aber auch sowieso mal an der Zeit für erholsame Ruhe.

Ich machte es mir mit einem satten Gelb größtenteils zuhause gemütlich und genoss die Aussicht auf frische Kunst, denn ein neues, wunderbares Bild hielt Einzug in die eigenen vier Wände.

Anne Beecken malte diese „Gelbe Welle“, in die ich mich bei einer Ausstellung auf der Cap San Diego auf den ersten Blick verliebte.

Am Freitag wurde mir das schöne Werk wie vereinbart von der Künstlerin für eine Probehängung vorbei gebracht.

Als ich ihr die Tür öffnete, stellte ich schon begeistert fest, dass es größer ist, als ich es in Erinnerung hatte.

Dann entfernte ich die Schutzfolie und enthüllte ein Farbenspiel, das im schummerigen Schiffsrumpf nicht seine ganze Leuchtkraft gezeigt hatte.

Ich sah mehr als bestätigt, warum ich mich auf Anhieb zu diesem Bild hingezogen fühlte.

In den fließenden Übergängen sehe ich ein harmonisches Zusammenspiel der Farben und Elemente.

Es vereint in sich ruhige Bewegung und bewegende Ruhe. Wunder & schön!

Im Zuge der Übergabe hatte ich auch noch eine anregende und angenehme Unterhaltung mit der Künstlerin. Das rundete alles noch ab, denn ich hatte das Gefühl, mit ihr auf einer Wellenlänge zu sein.

 

erlesene Lyrik

schönes Sprachbild

Angekommen

 

Angekommen / in der Ruhe / des Himmels. //

Den offenen Himmel / zur wärmenden Decke / erklären. //

Bett sein / für die Nacht.  //

Beet sein / für den Tag.

Gisela Baudy, Gedicht „Angekommen“, in: Lyrik-Band „Worthaut“ http://www.aws-literatur.de/worthaut/

Dieses Gedicht ist nur eines von vielen, die mich sehr ansprechen.

Als Ausdruck meines Gefühls wählte ich ein Foto, wo das Licht milde scheint und das  Grün Himmel und Erde vereint, durchzogen von Linien wie fruchtbare Ackerfurchen, Tag und Nacht drehen sich umeinander, offen für alles und jeden, dem der Sinn danach steht.

bedürftig

Ruhe, bitte!

Manchmal möchte ich schreien, wenn lautstarke Geräuschkulissen  mein Nervenkostüm zerlöchern. Doch das wäre kontraproduktiv.

Stattdessen könnte ich über Gehörschutz oder den Einsatz von eigenen Kopfhörern nachdenken, um ein alternatives Klangbild zu erzeugen.

Allerdings stoße ich mich an der Vorstellung, dann ein Teil jenes weit verbreiteten Bildes in der Öffentlichkeit zu sein, das die Vereinzelung zeigt, in der jeder mit sich selbst beschäftigt ist und wir immer blinder und tauber füreinander werden.

Dieses Dilemma ist schwer auszuhalten.