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Stillstand

geistige Windstille

Es gab eine Zeit, da war ich sehr umtriebig. Vielleicht habe ich mich an der einen oder anderen Stelle sogar übernommen. Aber ich war erfüllt und habe es genossen.

Seit geraumer Weile will mir nichts mehr einfallen oder gelingen. Der Verlust von Ambitionen und dem dazugehörigen Antrieb ist irritierend. Hat sich ein schwarzes Loch in meine Seele gebrannt und absorbiert Freude, Farbe und Fantasie?

Wo bleibt der dritte Frühling, wenn ich ihn brauche?

malerisch

Oberlicht im Bahnhof

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Hier scheint die Welt noch in Ordnung. Alte Meister hätten ihre Freude an diesem Modell und seiner anmutigen Schönheit gehabt. Zum Glück kann ich an dieser Stelle das profane Gedränge auf den Bahnsteigen ausblenden.

Bei diesem Oberlicht habe ich ein Atelier mit viel Luft nach oben im Kopf – oder noch besser, um im Bild der Maler und Meisterwerke zu bleiben: die mögliche Entstehung einer Artothek.

gute Vorsätze

unverzichtbar

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Ich setze mich irgendwo ganz gemütlich hin, wo ich ungestört Bilanz ziehen kann. Mein Rechenschaftsbericht gibt einiges her, wenn ich resümiere, was mir gut tat oder gelungen ist im vergangenen Jahr.

Natürlich tauchen auch Schwachstellen in dem Bericht auf. Dann gestehe ich mir ein, dass hier und da noch Handlungsbedarf ist. Allerdings nehme ich mir nicht vor, mich mit allzu ehrgeizigen Zielen unter Druck zu setzen.

Denn würde ich daran scheitern, würde das neue Jahr mit Frust anfangen und das wäre kontraproduktiv. Also backe ich lieber kleinere Brötchen oder leckere Croissants.

Das wichtigste ist sowieso, dass ich Freude am Leben habe. Wie sollte ich sonst welche verbreiten können?

das Fest

wer und was alles zusammen kam

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Jede Menge Ehrengäste tummelten sich bei der Preisverleihung. Ihre Ausstrahlung stellte alles andere in den Schatten.

Die Nächsten-Liebe erschien in kleidsamem Rot mit großzügigem Ausschnitt. Daneben sah selbst der Weihnachtsmann blass aus.

Der liebe Frieden hatte ausnahmsweise Feierabend. Normalerweise hat er alle Hände voll zu tun, um zwischen jenen Streithähnen zu vermitteln, die sich leider nur allzu oft und überall unter´s Volk mischen. Wenn es um Rechthaberei geht, zanken die aus alter Tradition, zur Not um einen Apfel.

Die Eintracht war ungetrübt und hatte es zum Glück nicht nötig, sich die Welt etwas schöner zu trinken – und war deshalb am Ende auch nicht blau.

Die Freude trug allerlei bunten Firlefanz, mischte überall mit, unterhielt sich bestens und tänzelte innerlich ganz ausgelassen zwischen den anderen herum.

Der Tannenbaum kam in schlichtem Grün, wie immer, sommers wie winters  – bis er nadelt, dann geht es ins Bräunlichgelbe.

Aber zur Feier des Tages putzte er sich prächtig heraus und behängte sich mit allem, was das Schmuckkästchen hergab. Aber kein Bling-Bling, sondern nur echte Klunker und Kerzen.

Die Kerzen selbst schienen beruhigend und leuchteten goldgelb. Sie sorgten für eine behagliche und beschauliche Stimmung. Die Gesellschaft fühlte sich sehr wohl in dieser gemütlichen Runde.

Die guten Gaben wurden großzügig verteilt. Geben und Nehmen hielten sich die Waage. Gekaufte Geschenke sind dagegen vergleichsweise wertlos.

Am Heiligabend wurde trotz all der Pracht nicht durchgemacht, sondern er endete in himmlischer Ruh´. Der letzte machte das Licht aus.

Vernünftige Entscheidung, denn Morgen ist ja auch noch ein Tag, der zweite, wenn ich mich nicht verzählt habe.

FF

geteilte Freude – doppelte Freude

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Ich stehe noch unter dem Eindruck des gestrigen Tages. DEM Eindruck? Es waren so viele. Ich bin noch ganz benommen davon, was es alles zu erleben gab.

Eigentlich sind Weihnachtsfeiern immer etwas Besonderes. Gibt es eine Steigerung? Ich fand die beiden, die ich gestern besuchte, jedenfalls besonders besonders.

Vielleicht, weil es nicht nur um lecker Essen und Trinken ging. Sondern auch um das Ambiente in der Gemeinschaft. Bei beiden Feiern waren wesentliche Elemente: Humor, anregender Austausch und angenehme Überraschungen.

Im ersten Fall sorgten verschiedene Lieder und vorgelesene Geschichten für den Ton, der die Musik macht und gute Stimmung.

Die zweite Tafel, an der ich Platz nahm, war unüblich eingedeckt. An jedem Platz stand eine Staffelei mit Leinwand. Neben dem Teller mit den Farben lagen Pinsel wie Besteck und stand ein Plastikbecher mit etwas Wasser zum Verdünnen.

Es gab zwar die anfängliche Aufgabenstellung, gemeinsam zu zweit je eine Hälfte EINES Bildes zu malen und sich entsprechend zu synchronisieren. Dazu gab es eine Vorlage, aber trotzdem waren wir frei in unserem Tun. Es war spannend, zu erleben, wie unterschiedlich alle an ihr Werk herangingen.

Die Bilder der mitgestalteten Weihnachtsfeiern hängen jetzt nebeneinander an einem schönen Platz in meinem Gedächtnis. Denn dass ich beim Feiern lesen UND malen konnte an einem Tag, ist wie Weihnachten.

gelbe Blüten

Feuchtgebiete

 mal wieder Matsch

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Der Spaziergang am Wochenende war feuchtfröhlich. Einerseits hatte ich meine Freude an den vielen Farben des bunten Herbstlaubs, andererseits bekam ich nasse Füße.

Als aus Waldwegen Wasserstraßen wurden, bereute ich, keine Gummistiefel angezogen zu haben. Es war ein sportlicher Parkour.

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Aber eben auch ganz hübsch. Ich musste nur genau hinschauen, wo ich hintrete.

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Zu allem Überfluss fing es dann auch noch an zu regnen.

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Himmel, was hast du dir dabei gedacht?, fragte ich ihn und mich. Soll ich hier etwa absaufen?

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Nein, natürlich nicht! In Pfützen ist noch niemand zugrunde gegangen. Was vielmehr zählt, ist: Die Augen offen halten, sich Herausforderungen stellen und Erfahrungen sammeln, am besten in geeignetem Schuhwerk.

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Renaissance

schlaue Sprüche

Poesie Album

Wie wäre es mit der Wiederbelebung einer alten Tradition, an die ich mich noch aus Grundschulzeiten erinnere?

Ich sammelte Lebensweisheiten. Indem ich las, was andere an klugen Sprüchen auf Lager hatten und weitergab, was mir gefiel. Diesen Austausch fand ich bereichernd.

Es war eine Ehre, gefragt zu werden und sich in einem Poesie-Album verewigen zu dürfen. Soweit ich mich erinnere, gaben sich alle sehr viel Mühe, etwas Schönes aufzuschreiben. Als Zeichen der Wertschätzung.

Die gute alte Zeit (diesbezüglich). Seufz.

Ich fände es schön, diese sinnvolle Sitte wiederaufleben zu lassen. Und mir fallen auch sofort zwei Weisheiten ein, die es in sich haben und sich lohnen, das man sie verbreitet. Einmal kurz und knackig:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Und einmal etwas länger:

Eine Indianerweisheit sagt, in unseren Herzen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.

Indianer mit Schlange

Der eine Wolf ist böse. Seine Waffen sind Angst, Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut. Seine Waffen sind die guten Dinge, wie z. B. Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.

Welcher Wolf gewinnt? Der, den wir füttern.