Ich bin ein Sonderling aus Irrenhausen. Das liegt im Land der Dichter und Denker. Die Dichte ist mir vertraut und denken liegt mir auch. Schade: Von meinem Talent kann ich mir nichts kaufen. Aber um mich aufzuwärmen, sammle ich fleißig Treibgut und sorge für einen ordentlichen Scheiterhaufen.
Ich bin eine verkappte Alltags-Philosophin. Ich habe nicht studiert, bin allerdings belesen. Ich verstehe die Welt nicht, finde sie jedoch auch geheimnisvoll schön. Ich habe keine Antworten, suche dafür nach den richtigen Fragen.
Vermutlich werde ich vom Fragenstellen nicht reich und berühmt, aber ich muss es trotzdem tun. Es ist die Aufgabe meines Lebens und ich habe mich meines Wissens noch nie vor der Arbeit gedrückt.
Wenn ich nicht tun würde, was ich tue, wäre das in meinen Augen Ressourcenverschwendung. Da es dummerweise keinen Ein- und Ausschalter für Leidenschaft und Hingabe gibt, muss ich auch mit der Kehrseite der Medaille zurechtkommen: Ich neige dazu, mich zu verheizen.
Mein Leben wäre vermutlich einfacher, wenn ich mir die Kreativität in den Terminkalender schreiben könnte. Doch ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich mein Gehirn dazu bringen kann, nur dann und dann so und so zu funktionieren.
Bis ich das gelernt habe, wird es Segen und Fluch zugleich bleiben.