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verkehrt

Mobilität

Vor kurzem fuhr ich mal mit dem Auto zur Arbeit statt mit Öffis, weil ich sehr, sehr viele Bücher an Bord hatte. Das wird mir eine Lehre sein.

Im Grunde war es keine große Überraschung, dass unterwegs Stillstand angesagt war statt Verkehrsfluss. Für die meisten mag es stinknormaler Alltag gewesen sein, für mich war es ein ungewöhnliches Erlebnis.

Denn legte ich ausnahmsweise mehr als zehn Meter in einem Rutsch zurück, fand ich das bereits bemerkenswert. Mir bot sich die abschreckende Gelegenheit, an einem Fortschritt zu zweifeln, der nur im Schneckentempo dahinkriecht, dabei allerdings rasant die Umwelt schädigt.

Ohnmächtig musste ich mit ansehen, wie alle Straßen von einer Blechlawine überrollt wurden. In diesen Stunden des Grauens manifestierte sich ein Stoppschild in meinem Kopf.

Ich werde umgehend wieder auf Bus & Bahn umsteigen, statt mich nochmals in die Kolonnen einzureihen, um durch die Stadt zu dieseln und durch ein Nadelöhr nach dem anderen zu quälen.

Die Schuld, die ich als autofahrende Umweltsünderin auf mich lade, soll sich darauf beschränken, andere Ziele anzufahren als die Reduzierung des CO² Ausstoßes. Das bleibt mit dem Auto leider unerreichbar. Dafür hilft Verzicht.

Deshalb nehme ich mich selbst in die Pflicht: keine Kurzstrecken und keine Beteiligung an der Verstopfung im Berufsverkehr; Den Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln lasse ich mir je eine Stunde hin und zurück kosten, um  die Umwelt zu schonen.

Trotz meines schlechten Gewissens genieße ich allerdings gelegentliche Ausfahrten in die ländliche Idylle – wenn auch nicht ganz unbekümmert, denn ich besitze keinen Freifahrtschein.

thematisch dicht dran

Stadtschnellbahn

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Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Das gilt auch für Kurzstrecken.

Weil mal wieder wegen dem völlig unerwarteten Wintereinbruch viel los war auf allen Verkehrswegen, erscheint mir das als guter Aufhänger für die Wiedergabe einiger abenteuerlicher Erlebnisse im öffentlichen Nahverkehr.

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Beispielsweise diese Geschichte. Sie ist unglaublich, aber wahr.

Die Rede meines Sitznachbarn in der S-Bahn. Er gab zum Besten, sein Onkel habe einen Geländewagen mit 350 PS. Mit diesem heize er mit 160 Sachen durch den Wald! Auf der Autobahn lasse er bei 220 Km/h das Lenkrad los, um sich eine Zigarette zu drehen!

Dichtung oder Wahrheit? Entscheidet selbst, was ihr glauben wollt. Ich gebe hier nur wieder, was ich mit eigenen Ohren hörte. Alter. Immerhin von größerem Unterhaltungswert, als wenn jedes dritte Wort Digga ist.

Ich weiß gar nicht, was mir am meisten imponieren soll: Der abgedrehte Onkel, sein fahrendes Geschoss, oder der Prahlhans neben mir.