Ein ganzes Jahr vom Winde verweht
A wie apropos und Z wie Zahn der Zeit: Wie das so ist, sind Geschichten von heute schon morgen von gestern. Und wenn noch mehr Zeit vergeht… rechnet doch mal selber!
Ich habe mich dem Zeitgeschehen verschrieben. Aber das ist gar nicht so leicht. Denn während die Zukunft einem Atemzug für Atemzug davon eilt, bleibt einem die Vergangenheit Schritt für Schritt auf den Fersen. Ich kenne jemanden, der besitzt ein T-Shirt mit der Aufschrift „ZEITZEUGE“. Damit ist man eigentlich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich will auch so eines haben.
Bei mir scheint die Uhr oft verrückt zu spielen: Mal rennt mir die Zeit davon und dann bleibt sie wieder stundenlang stehen. Zum Beispiel stand ich neulich über eine Viertelstunde an einer Tankstelle, um auf jemanden zu warten. In der ganzen Zeit hatten sich die Preise kein einziges Mal verändert!
Wer A sagt, muss auch B sagen. Also apropos B wie Beständigkeit: Dialoge wie „Wie geht´s?“ – „Muss ja.“ werden wohl nie aussterben, dabei sind sie schon so uralt. Überhaupt sind Live-Gespräche in der Regel anfangs oft zäh oder bleiben gelegentlich in diesem Stadium stecken.
Das Wetter ist dabei ein bevorzugtes Thema, um zu einer gemeinsamen Haltung zu finden: es ist zu nass/ zu kalt/ zu warm/ zu schwül/ zu trocken/ zu windig/ zu wechselhaft/ zu langweilig…
Ich steuere jetzt auch nochmal etwas zu diesem allseits beliebten Dauer-Thema bei: Ich fand, der April (2015) war der längste aller (Jahres-)Zeiten und ging fast nahtlos in den Dezember über. Der Herbst war farbenfroh und strotzte vor Leucht-Kraft. Wäre er nicht gewesen, ich hätte den Wechsel der Jahreszeiten kaum bemerkt. Denn im Winter war es vom Wetter her immer noch April, wobei es seinerzeit wenigstens schneite. Und jetzt haben wir schon wieder Mai, nichts bleibt, wie es ist.
Fazit: Das Wetter ist beständiger wechselhaft denn je. Aber vielleicht ändert sich noch etwas daran – wegen des Klimawandels.