Heute fühle ich mich wie ein kleines Häufchen Herbst, habe den traurigen Anblick aber schon zusammengeharkt und ruhe mich jetzt aus. Blättern wir doch gemeinsam ein wenig in dieser Jahreszeit.
Meine Fantasie genießt Hege und Pflege. Gedanken und Bilder dürfen sich weitgehend frei entfalten. Sie durchdringen die Maschen genauso leicht wie das Licht. Mein Privat-Gehege ist extrem durch-lässig und ermöglicht so die gewünschte Bewegungsfreiheit.
Nachtrag zum Blogbuch-Eintrag vom 19.10. Sterntalerzeit 2016
Ich hege den Wunsch, mir ein paar Lorbeeren dazu zu verdienen, weiß aber nicht, ob ich damit einkaufen kann bzw. diese als Zahlungsmittel anerkannt werden.
In der Not könnte ich einige Lorbeerblätter selbst beschreiben und Blüten in Umlauf bringen. An den Farben der Blüten sollte ich nichts ändern, damit der Schein nicht trügt.
Blüten müssen nicht unbedingt blau sein, oder?
Es soll natürlich aussehen.
Der Schein soll quasi nicht nur echt wirken, sondern sein. Wenn sich Schein und Sein decken, handelt es sich auch nicht um Täuschung, sondern einfach nur um wertvolle Handarbeit.
Faszinierende Kunstwerke entstehen mit einfachsten Mitteln. Ohne Pinsel und nur leicht ölhaltiger Wasserfarbe. Ein Schatten auf gewelltem Hintergrund, ein wenig indirekte Beleuchtung und fertig ist das vergängliche Gemälde.
Im Urlaub beobachtete ich jeden Morgen Poolwasser trinkende Tauben. Sie kamen täglich zu dieser überdimensionalen Vogeltränke und hüpften vom Beckenrand auf die oberste Stufe der ins Hellblaue führenden Trittleiter, um ihren Durst zu stillen.
Ich fragte mich, ob sie sich langsam, aber sicher vergiften. Oder sind sie genetisch gerüstet, weil sie schon seit Generationen an dieses Wässerchen gewöhnt sind? Süßwasser mit einem Schuss Chlor.
Vielleicht machen wir uns ganz unbegründet zu viele Sorgen und in Wahrheit ist Chlor gar nicht so ungesund, wie wir immer denken. Sollten eines Tages Langzeitstudien an Tauben belegen, dass wir uns die Schädlichkeit nur eingebildet haben, kämen uns die Chlorhühner aus den USA gerade recht. Wer weiß, vielleicht wird Chlor eines Tages DAS Nahrungsergänzungsmittel.
Nun haben sie (die beerenstarken Essays von mir) eigentlich lange genug herumgehangen. Wird Zeit, dass mal jemand zum Pflücken kommt. Erntehelfer gesucht.
Ich möchte so schreiben, dass meine Worte wie ein Gebirgsbach dahinplätschern.
Klar und erfrischend, nicht zu tiefgründig, aber voller Kiesel, die LeserInnen aufgreifen können, wenn sie Gefallen daran finden.
Ich möchte eine Quelle von Reflexion sein. Erfrischend und labend und voller Einfälle.
Hoffentlich erziele ich mehr Wirkung als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Viele Tropfen wären besser; allerdings nicht in der Absicht auszuhöhlen, sondern anzureichern.
Damit das Blattgold an den Bäumen hübsch hell leuchtet, braucht es etwas Sonnenschein. Doch leider ist im Morgennebel der Schalter für diesen Strahler nicht ohne weiteres zu finden.
Ich bewege mich fort, d. h. eigentlich eher auf etwas zu, den rettenden Strand zum Beispiel. Der Boden unter meinen Füßen ist schon sichtbar.
Abgesehen von geistiger Beweglichkeit bin ich derzeit motorisiert und genieße es, in dem leihweise zur Verfügung gestellten Auto dahinzugleiten.
Ich bin auch emotional bewegt, ein bisschen sentimental unterwegs, erinnere mich an die Spazierfahrten mit meinem Vater und schwelge auch in dem Gefühl, am Steuer zu sitzen und zu entscheiden, wo ich hinwill.
Aber oft bin ich auch nahezu grundlos glücklich. Ich kann nämlich schwimmen. Und damit fahre ich jetzt fort.
Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.