bei Schafskälte
helfen Wollpullover
doch die müsste man erst einmal stricken.
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das Herz am rechten Fleck
Ist es nicht großartig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort auf das zu stoßen, was wir am dringendsten benötigen? Uns begegnen immer wieder Zeichen und Wunder – die wir allerdings in der Regel erst so richtig zu schätzen wissen, wenn wir sie zuvor ein wenig entbehrt und sehnlichst herbeigewünscht haben.
Ich habe schon wieder ein Quiz ausgeheckt.
Bitte sieh dir folgende Bilder an und vergleiche.
Welche Ansicht gefällt dir am besten?
Es kommt eigentlich nur auf den persönlichen Standpunkt an, denn es handelt sich immer um die gleiche Hecke.
Magst es lieber kurz und bündig oder ein bisschen wild? Möchtest du rasten oder gärtnern und blumig gestalten?
P.S.: Es gibt keine falsche Antwort, nur richtige Fragen.
Zum heutigen Thema fehlt mir ein passendes Bild. Man würde wahrscheinlich sowieso nicht viel darauf sehen, weil es um eine ungewisse Dunkelziffer geht bzw. einen blinden Fleck bei mir.
Ich zähle nur vier Leser auf meinem Blog.
Beim Schreiben und wenn ich mich online zeige, fühle ich mich manchmal an diese Verhörzimmer erinnert, die man aus den Fernseh-Krimis kennt. Während einer Vernehmung steht irgendwer hinter der einseitig verspiegelten Scheibe, hört mit, schaut zu, bleibt selber unsichtbar für diejenigen, die im Raum das Frage-und-Antwort-Spiel spielen: Wo waren Sie während Ihres Lebens? Was haben Sie dann und dann gemacht? Und was haben Sie sich dabei gedacht/gefühlt?
Das bedauerliche am Bloggen ist eine gewisse Einseitigkeit, weil ich nicht wissen kann, wer und ob überhaupt jemand hinter dem Spiegel steht. Da beschreibe ich immer alles so schön und haarklein, dabei bin ich vielleicht ziemlich allein in diesem Raum. Nicht einmal ein Kommissar lässt sich blicken. Damit habe ich gar kein Problem, denn ich bin durchaus in der Lage, mir selber Fragen zu stellen. Aber wenn mir kaum jemand zuhört… wozu dann das ganze Palaver?
Doch selbst darauf finde ich eine Antwort: Der Verdacht liegt nahe, dass ich eine Triebtäterin bin und es einfach nicht lassen kann, selbst wenn ich gegen eine Wand spreche. Es überkommt mich immer wieder. Dann sprudelt es ganz doll in meinem Kopf. Und bevor ich überschäume, lasse ich es raus. Es gibt also eigentlich gar keine Alternative zum Schreiben.
Ich blogge und poste weiter still vor mich hin – denn inzwischen bin ich auch bei Facebook vertreten. In der stillen Hoffnung, dass eines Tages die Trennscheibe zerspringt und ich für mich sichtbare Resonanz erfahre. Weil ich mich einfach lieber unterhalte als Selbstgespräche zu führen.
Ich sehe mich gleichermaßen als Täterin und Opfer – die Suche nach Zeugen wird fortgesetzt. Falls jemand jemanden gesehen hat, der zur Tatzeit (oder überhaupt) auf meiner Seite gewesen ist, bitte melden! Eine Belohnung muss ich mir noch ausdenken.
Gänseblümchen
erst eins, dann zwei, dann drei und vier…
Im Frühling treten nicht nur vermehrt blühende Bäume undBlumen auf, das Leben allgemein vermehrt sich tierisch.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Der Spruch ist nicht von mir. Leider. Denn ich finde ihn so genial! Doch mit fremden Federn mag ich mich nicht schmücken, deshalb kläre ich das gleich vorab.
Ich muss ja auch gar nicht alle guten Einfälle selber haben. Es reicht, wenn ich sie im richtigen Kontext unters Volk bringe. Hier mache ich ihn mir zunutze, um zu veranschaulichen, dass ich mit kaputten Haushaltsgeräten nicht viel anfangen kann.
Neuer Wein in alten Schläuchen? Nein, danke. Andererseits halte ich viel davon, nicht voreilig etwas wegzuschmeißen, was noch repariert oder anderweitig verwendet werden kann. Noch steht das verbrauchte, alte Stück auf dem Balkon und harrt besserer Tage, die wohl nicht mehr kommen werden.
Als feiere er einen zweiten Frühling, schäkert er auf seine alten Tage mit den Waschmaschinenschläuchen und genießt gleichzeitig seinen wohlverdienten Ruhestand.
Vermutlich werde ich ihn bald zu Grabe tragen. Doch bis dahin dient er als symbolisches Mahnmal für die Wegwerfgesellschaft. Oder ist ihm ein anderes Schicksal vorherbestimmt?
Ich würde gerne einen Auguren bitten, in den Eingeweiden des Staubsaugers dessen Zukunft zu lesen, doch ich habe keinen in den gelben Seiten gefunden. Die Welt ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.
Von der Kunst, sich Neugeräte anzuschaffen, könnte ich jetzt auch noch berichten, aber ich bin froh, das hinter mir zu haben. Die Erinnerung daran soll zwar nicht für immer gelöscht werden, aber jetzt kann sie erstmal weg bzw. beiseite. Wozu habe ich sonst ein Langzeitgedächtnis?
Es gibt so´ne und solche Molche
und denn noch die gesprenkelten.
Aber die sind abartig kamerascheu.
Was für Getier gilt, gilt auch für Geräte. Die meisten ähneln einander nur äußerlich, aber in Wahrheit und vor allem inhaltlich unterscheiden sie sich maßgeblich.
Der Benutzer bekommt die Anleitung zur sachgerechten Bedienung nur selten und flüchtig zu Gesicht. Sie sind nicht sonderlich beliebt, sondern eher eine Pflichtübung. Gerade gestern las ich einen Spruch, den ich in diesem Zusammenhang gerne zitieren möchte: „Das Leben kann Spuren von Müssen enthalten.“
Wie wahr, wie wahr. Auch ich musste mich schon angelegentlich durch Betriebs-/Bedienungsanleitungen kämpfen – heute schlicht Manuals genannt, aber auch nicht kürzer oder leichter zu verstehen.
Ich sitze gerade (sinnbildlich) in einer vollen Wanne und bade in Selbstmitleid, weil es gerade ganz dicke kommt. Verschiedene Haushaltsgeräte verabschiedeten sich auf einen Schlag für immer und ewig von meinem Haushalt – ganz im Einklang mit dem Gesetz der Serie.
Ein letztes, gequältes Röcheln der schon länger schwerkranken, alten Waschmaschine und der Ofen war aus. Beim Herd erlosch eine Platte nach der nächsten und den Staubsauger ereilte ein tragisches Unglück. Er ruhe in Frieden. Asche zu Asche, Staub zu Staub.
Jetzt habe ich also erstmal einen Packen Papier vor mir, um mit den Neugeräten gut klarzukommen. Unter all den Anleitungen, derer ich habhaft wurde, befindet sich allerdings eine von besonderer Natur, eine lesenswerte: „Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“ von Gerald Hüther. Und die ist nicht nur gut geschrieben, sondern auch verständlich.
Und weil es viel mehr Spaß macht, Bücher zu lesen als Anleitungen, werde ich wahrscheinlich alles andere so herausfinden, learning by doing. Ich werde es mir in meinem Lese-Sessel gemütlich machen, den ich benutzen kann, ohne vorher studiert zu haben. Dabei werde ich Kaffee trinken, den ich mir mit dem neuen Wasserkocher aufbrühen werde, auch anleitungslos. Denn ich bin nicht so blöde, mich dabei zu verbrühen. Der Evolution sei Dank.
Ein Motiv passt nicht ganz – findet es (heraus)!
Ich könnte eigentlich ein Gewinnspiel daraus machen. Wäre das noch reizvoller, wenn es einen Blumentopf zu gewinnen gäbe? Oder hättet Ihr lieber den ….?
Fahrpläne lassen sich nur ungerne kontrollieren.
Es ist zwar schon über einen Monat her, dass ich recht zwanglos Zug um Zug unterwegs war, doch meine Erlebnisreise von Hamburg in die Nähe von Frankfurt war so zeitlos spannend und ungewöhnlich profan, dass ich davon berichten möchte.
Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass ich nicht schon den ersten Einstieg verpasste, denn der ICE hatte – jetzt aufgepasst! – eine gute Stunde Verfrühung!
Die Deutsche Bahn liefert immer wieder neue Erlebnisse rund ums Reisen, bietet unverbindlich kleine und große Herausforderungen und wartet immer mal wieder mit abenteuerlichen Touren auf, um einen aus dem Alltagstrott zu reißen.
Ich war einen Tag vor der Abfahrt am Bahnhof, weil ich noch etwas nachfragen wollte und erfuhr bei dieser Gelegenheit, dass der Zug vorverlegt wurde, weil auf dem Streckenabschnitt Gleisarbeiten durchgeführt werden und daher eine längere Fahrzeit eingeplant werden muss. Damit der Zug dann keine Verspätung hat, fährt er früher los.
Ich freute mich über mein unverschämtes Glück, dass ich rechtzeitig von der Fahrplanänderung Kenntnis nehmen konnte. Beim ersten Umsteigen hatte der Anschlusszug dann allerdings 50 Minuten Verspätung – das kam dann wieder in etwa auf das gleiche heraus, wenn man die Verspätung mit der Verfrühung verrechnen könnte. Kann man aber nicht.
Abgesehen von dem Umstand, dass ich natürlich früher aufstehen musste, hatte sich meine Reisezeit verlängert, nämlich Verfrühung + Verspätung. Man muss kein Mathe-Genie sein, um zu registrieren: Minus mal Minus ergibt Plus.
Durch diese unplanmäßige Verspätung hatte ich dafür Gelegenheit, eine weitere Sehenswürdigkeit zu bemerken, auch wenn diese akustischer Natur war. Ich verließ den Umsteigebahnhof, um mir die Zeit zu vertreiben, die die Bahn mir geschenkt hatte. Ich schlenderte auf dem Vorplatz herum und hörte Underground-Musik, die aus einem Gulli kam.
Richtig gehört. Aus einem Gullideckel drangen südamerikanische feurige Rhythmen. Ich traute Augen und Ohren nicht. Wie war das möglich? Hatte man dort eine Kombo in Ketten gelegt und zwang sie, ihre Unterhaltungsmusik für die Oberschicht zu spielen? Oder hörte sich so die Hölle an? Dann nichts wie hin…
Das ganze klärte sich auf. Unterhalb des Bahnhofes war eine Shoppingmall und der Schall der Musik aus einem Café hatte seinen Gehörgang durch den Gullideckel genommen. Trotz der profanen Erklärung war es ein nachdrückliches Erlebnis des Staunens. Ich bin wirklich leicht zu beeindrucken.
Von der Rückfahrt, die mit einer 40 minütigen Verspätung da weitermachte, wo sie auf der Hinfahrt aufgehört hatte, möchte ich auch noch kurz (?) erzählen. Ein Ersatzzug ersetzte den eigentlich vorgesehenen. Außer einer anderen Zugnummer und der späteren Abfahrt sollte alles laut mehrmaliger Auskunft des Bahnpersonals (!) und der Anzeigetafeln beim alten bleiben.
Aber knapp daneben, ist auch vorbei. Der Zug vor auf einem anderen Gleis ein – und die dichtgedrängten Menschen, die genauso vertrauensvoll wie ich am falsch vorhergesagten Gleis gewartet hatten, hatten nicht eiligeres zu tun, als noch rechtzeitig hinzuwetzen, mit Sack und Pack, Kindern in der Karre oder auf Schultern und Hüften, Jung und Alt, alles war auf den Beinen, sofern sie laufen konnten. Es war das reine Chaos.
Auf dem richtigen Gleis angekommen, stürmten wieder alle ins erstbeste Abteil, bevor der Zug sie ratlos zurücklassen konnte, denn Verspätung hin, Verspätung her – wenn der Anpfiff kommt, geht´s los. Rette sich in den Zug, wer kann!
Auf die Plätze (schwierig) – fertig (außer Atem) – los!
Der erste Wagen war 1. Klasse, der zweite Wagen war 1. Klasse, der dritte Wagen war 1. Klasse, der vierte Wagen war voll, dann kam noch mal eine 1. Klasse und wieder eine 2. volle – und dann kam die Lok bzw. noch ein leeres Abteil für Fahrräder mit Klappsitzen, frischer Luft und unverstelltem Breitband-Panorama-Blick, sowohl seitlich als auch nach Vorne raus.
Etwa zwei Stunden später kam eine Lautsprecherdurchsage, dass es in dem Ersatzzug 1. kein Bordrestaurant gäbe (ich gedenke an dieser Stelle Torsten Sträter, der dazu einen sehr tollen Text verfasst hat) und 2. keine Sitzplatzreservierung und alle freien Sitzplätze genutzt werden sollten. Ich hatte jedoch keinerlei Veranlassung, meinen Platz in der ersten Reihe aufzugeben.
Bahnfahren macht immer wieder Freude und mobil in Momenten, in denen man gar nicht damit rechnet. Besonders flexibel mussten diejenigen sein, die unterwegs erfuhren, dass ihr Anschlusszug leider nicht auf sie warten kann. Und einige wenige, die eigentlich an Zielbahnhöfen aussteigen wollten, an denen der Zug nun doch nicht hielt. Dafür bekamen sie zum Sparpreis die Gelegenheit ganz neue Orte für sich zu entdecken .
Ich sag´s ja: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben!
Ein ganzes Jahr vom Winde verweht
A wie apropos und Z wie Zahn der Zeit: Wie das so ist, sind Geschichten von heute schon morgen von gestern. Und wenn noch mehr Zeit vergeht… rechnet doch mal selber!
Ich habe mich dem Zeitgeschehen verschrieben. Aber das ist gar nicht so leicht. Denn während die Zukunft einem Atemzug für Atemzug davon eilt, bleibt einem die Vergangenheit Schritt für Schritt auf den Fersen. Ich kenne jemanden, der besitzt ein T-Shirt mit der Aufschrift „ZEITZEUGE“. Damit ist man eigentlich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich will auch so eines haben.
Bei mir scheint die Uhr oft verrückt zu spielen: Mal rennt mir die Zeit davon und dann bleibt sie wieder stundenlang stehen. Zum Beispiel stand ich neulich über eine Viertelstunde an einer Tankstelle, um auf jemanden zu warten. In der ganzen Zeit hatten sich die Preise kein einziges Mal verändert!
Wer A sagt, muss auch B sagen. Also apropos B wie Beständigkeit: Dialoge wie „Wie geht´s?“ – „Muss ja.“ werden wohl nie aussterben, dabei sind sie schon so uralt. Überhaupt sind Live-Gespräche in der Regel anfangs oft zäh oder bleiben gelegentlich in diesem Stadium stecken.
Das Wetter ist dabei ein bevorzugtes Thema, um zu einer gemeinsamen Haltung zu finden: es ist zu nass/ zu kalt/ zu warm/ zu schwül/ zu trocken/ zu windig/ zu wechselhaft/ zu langweilig…
Ich steuere jetzt auch nochmal etwas zu diesem allseits beliebten Dauer-Thema bei: Ich fand, der April (2015) war der längste aller (Jahres-)Zeiten und ging fast nahtlos in den Dezember über. Der Herbst war farbenfroh und strotzte vor Leucht-Kraft. Wäre er nicht gewesen, ich hätte den Wechsel der Jahreszeiten kaum bemerkt. Denn im Winter war es vom Wetter her immer noch April, wobei es seinerzeit wenigstens schneite. Und jetzt haben wir schon wieder Mai, nichts bleibt, wie es ist.
Fazit: Das Wetter ist beständiger wechselhaft denn je. Aber vielleicht ändert sich noch etwas daran – wegen des Klimawandels.