Der steile, aber schöne Weg nach oben.
Weil ich nicht mehr die Jüngste bin, lasse ich mir Zeit mit dem Aufstieg. Immer schön Stufe für Stufe. Ich werde nicht erst oben mit einer tollen Aussicht für meine Mühe belohnt, sage ich mir, und genieße einfach vorher schon mal, was es womöglich bereits unterwegs schon zu bestaunen gibt.
Selbstverständlich gibt es neben schönen auch arg unattraktive Treppen. Die sollen mich keine zehn Pferde mehr hochkriegen. Meine persönliche Treppe hingegen gefällt mir sehr, sehr gut und ich kann mich gar nicht satt sehen.
Vor längerer Zeit war ich bei mir im finsteren Verließ, habe gründlich ausgemistet, die Leichen im Keller besehen, nochmal Totenwache gehalten und dann quergelüftet. Jetzt ist der alte Mief weg.
Ich kehrte guten Mutes zurück ans Tageslicht und bin geradezu geblendet von der Schönheit hier an diesem strahlenden Ort, wo ich mich jetzt so oft aufhalte.
Weil ich nicht schwindelfrei bin und nicht stürzen will, werde ich sehr behutsam weitergehen und meine nächsten Schritte mit Bedacht wählen, denn wie man sieht, gibt es kein Geländer. Selbstsicherheit hilft mir, das Gleichgewicht zu wahren und meine Füße auf festen Grund zu stellen.
Kennt Ihr die Geschichte von Momo und Beppo, dem Straßenkehrer? Ein Schritt – ein Atemzug – ein Besenstrich – ein Schritt – ein Atemzug… Genau so gehe ich nun auch vor, langsam und mit Freude beim Treppensteigen. Es geht nicht darum, möglichst schnell oben anzukommen, sondern heil.
Ich persönlich glaube ja sehr an langsame, natürlich Prozesse. Und bei Herzensprojekten erst recht 😉 Schöne Treppe 🙂
Genau. Ich finde das Bild von dem Speed- und dem U-Boot so anschaulich, das Veit ins Spiel bringt, wenn es um die Bewusstseins-Ebenen geht.
Bloß nix überstürzen, lieber langsam und dafür stetig.