Meditation

Im Vertrauen, dass das Atmen geschieht.

Buddha

Ich möchte mich gerne auf das Wesentliche besinnen. Ich will darauf vertrauen, dass sich alles gut fügt und einfach geschehen lassen, was kommt – und geht. Mich an keiner Vorstellung festklammern, sondern akzeptieren, was ist.

Der Termin der Lesung rückt näher und aus mehreren Gründen treibt mich das um. Ich habe wohl Schiss. Zum Beispiel, weil ich im Moment nicht wie das blühende Leben aussehe, sondern verwelkt.

Und dann kam auch noch die Info, dass der private Regional-Fernsehsender Hamburg 1 kommen will, um über die Suedkultur-Lesetage zu berichten. Die Vorstellung macht mir zu schaffen, obwohl wir uns alle über diese Publicity freuen können – sollten.

Als ich mich für die Gemeinschaftslesung gemeldet hatte, war das ein mutiger Schritt von mir. Dann wuchs die Herausforderung, weil ich krank wurde und mich von da an darum sorgte, ob Atmung und Stimme bis zum Termin wieder mitspielen.

Und nun kommt auch noch erschwerend dazu, dass wir nicht „unter uns“ sind, sondern die Veranstaltung – so meine Befürchtung – den Charakter einer Präsentation bekommt. Ich bin sowieso äußerst kamerascheu, da mag ich mir gar nicht vorstellen, wie befangen mich erst eine Fernsehkamera macht.

Also versuche ich, mich zu beruhigen und mich auf das zu besinnen, warum ich da mitmache. Ich schreibe und lese ja frei-willig. Es ist meine Entscheidung gewesen, mich zu zeigen, eine Entscheidung, die mein Leben bereichert. Ich muss nichts beweisen. Ich möchte einfach nur authentisch und präsent sein.

Ich möchte den Abend unverkrampft erleben, freudig erregt statt ängstlich sein, einen offenen Geist und Spaß haben. Das ist durchaus drin, wenn ich ihn mir nicht mit falschen Erwartungen verderbe. Dafür mache ich jetzt ein paar tiefe Atemzüge.

3 Gedanken zu „Meditation“

  1. Christoph 2 nannte mich auch schon/ einen Feigling. Mehrmals!

    Vielleicht lutsche ich doch lieber an meinem Zeh. Das ist ein etwas realistischeres Ziel als das Beißen in den Hintern.
    Kleine Brötchen.^^

  2. Mein Heidenrespekt, dass Du Dich dem stellst.
    Ich könnte mich in den Hintern beißen, dass ich gekniffen habe, als wir gefragt wurden, wer dabei sein möchte.
    Und doch bin ich froh, dieses Lampenfieber jetzt nicht haben zu müssen. Ich fiebere mit Dir – das genügt mir vollauf.

    1. Du hast doch aber schon Lesungen gemacht…?
      Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich etwas darüber auf Deiner Seite gelesen habe, finde es aber nicht wieder.
      Das mit dem Lampenfieber ist so eine Sache… Es fühlt sich körperlich immer ganz furchtbar an, aber da ich es noch jedes Mal überlebt habe, lasse ich mich davon nicht mehr so leicht abschrecken und abhalten von dem, worauf ich eigentlich hinaus will. Ich bin motiviert.
      Heidenrespekt gibt mir zusätzlich Auftrieb, Danke dafür.
      Viel Spaß bei der äußerst sportlichen Übung, Dich selber in den Hintern beißen zu wollen!
      Und Fieber geschieht Dir ganz recht, Du Feigling! Beim nächsten mal bist Du fällig, mein Lieber! (bitte Drohgebärde dazudenken)

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