auf die Literatur
Dazu meine persönliche Fußnote.
Für leichte Lektüre bin ich kaum zu begeistern. Stattdessen bilde ich mir gerne etwas auf meinen guten Geschmack ein.
Dieser hat mit dem Wunsch zu tun, überrascht zu werden. Das Gelesene soll mich unvorhersehbar berühren und beschäftigen.
Nicht wie bei den gekonnt geschriebenen Büchern, die gezielt stereotype Emotionen abrufen. Ja, sie wissen was sie tun und verstehen ihr Handwerk, erzeugen Spannung, hauchen ihren Figuren Leben ein und vermögen auch auf Tränendrüsen zu drücken.
All das mag funktionieren, bleibt für mich jedoch bedeutungslos.
Zudem stoßen leicht durchschaubare manipulative Eingriffe in meine Gefühlswelt bei mir schnell auf Widerwillen.
Ganz anders dagegen bei von mir hochgeschätzten Literaten, die ihr Motiv zurückhaltend verschlüsseln. Schriftsteller, die sich einerseits originell ausdrücken oder gar virtuos mit Sprache umgehen und andererseits zwischen den Zeilen Platz lassen für eigene Überlegungen, denen ich bereitwillig nachspüre.
Literatur vermag Inneres zum Klingen zu bringen. Wenn ein ansprechendes Lied angestimmt wird, lausche ich andächtig und fühle mich wahrhaftig bewegt.