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lost and found

ab- und wieder aufgetaucht

Unglücklicherweise verliere ich von Zeit zu Zeit meinen Humor. Vor kurzem war es wieder soweit. Doch ich mache ihn stets wieder ausfindig.

Aus Erfahrung suche ich mittlerweile immer im Keller zuerst. Es soll zwar Leute geben, die zum Lachen gerne dorthin gehen, aber ich persönlich habe den Humor lieber in meinem Oberstübchchen.

Auf der Suche tingele ich im Geiste von Partykeller zu Partykeller, spreche die Gäste an, zeige Fotos herum und erkundige mich nach seinem Verbleib.

In manchem Keller geht es besonders unterirdisch zu. Dann kommen mir Zweifel, ob mein Humor wirklich so fein ist, wie ich immer annahm, oder ob nicht doch auch ein grober Klotz in ihm steckt, der sich schlicht amüsieren und auch niveaulos lustig machen will.

Jedenfalls höre ich ihn manchmal aus der Versenkung flache Sprüche klopfen. Vielleicht ist das ein erstes Morsezeichen, mit dem er mir einen Wink geben will, wo er sich gerade befindet.

Wenn er sein Unwesen ausgetobt hat, taucht er in der Regel wieder bei mir auf und schleicht sich durch die Hintertür. Er kennt mich und kann darauf vertrauen, dass ich sie ihm stets offen halte und allzeit bereit bin, ihn wieder bei mir aufzunehmen. Einfach, weil er ein gewiefter Geselle ist, der es versteht, mir das Leben zu erleichtern.

 

 

 

 

Renaissance

schlaue Sprüche

Poesie Album

Wie wäre es mit der Wiederbelebung einer alten Tradition, an die ich mich noch aus Grundschulzeiten erinnere?

Ich sammelte Lebensweisheiten. Indem ich las, was andere an klugen Sprüchen auf Lager hatten und weitergab, was mir gefiel. Diesen Austausch fand ich bereichernd.

Es war eine Ehre, gefragt zu werden und sich in einem Poesie-Album verewigen zu dürfen. Soweit ich mich erinnere, gaben sich alle sehr viel Mühe, etwas Schönes aufzuschreiben. Als Zeichen der Wertschätzung.

Die gute alte Zeit (diesbezüglich). Seufz.

Ich fände es schön, diese sinnvolle Sitte wiederaufleben zu lassen. Und mir fallen auch sofort zwei Weisheiten ein, die es in sich haben und sich lohnen, das man sie verbreitet. Einmal kurz und knackig:

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Und einmal etwas länger:

Eine Indianerweisheit sagt, in unseren Herzen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.

Indianer mit Schlange

Der eine Wolf ist böse. Seine Waffen sind Angst, Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut. Seine Waffen sind die guten Dinge, wie z. B. Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.

Welcher Wolf gewinnt? Der, den wir füttern.