wenn der Weg zur Arbeit wird
Der Ausnahmezustand gehört zur Normalität. Als ich mich auf den Weg zur Arbeit machte, schätze ich mich glücklich, weil mein Schatz mich bis zum Bahnhof mit dem Auto mitgenommen hatte, wo ich den Regionalzug nehmen wollte, um dem Schienenersatzverkehr aus dem Weg zu gehen.
Die Mitfahrgelegenheit sparte immerhin schon mal 1 x Bus und 1 x S-Bahn. Doch am Bahnhof gab es die Info, dass der Metronom 25 Minuten Verspätung hätte.
Kurzentschlossen disponierte ich um und ging zur Haltestelle vom SEV. Der Bus war noch gar nicht voll, fuhr aber schon ab, ohne mich, leider. Ich wartete auf den nächsten. Der Verkehr war stockend.
Am Ende der Fahrt ging ich x-hundert m bis zum Bahnsteig der S-Bahn. Die nächste sollte in 9 Minuten kommen. Ich wartete geduldig, stieg dann zwei Stationen später wieder aus, um dort mit dem Bus den Rest bis zum Arbeitsplatz zu fahren.
Es war erst mein dritter Tag. Ich kannte mich also nicht so gut aus, denn dies war eine andere Strecke als die, die ich die beiden Tage zuvor genommen hatte. Zur besseren Übersicht: Tag 1 und 2 nahm ich erst den Bus, dann die S-Bahn, den Regionalzug, die U-Bahn und wieder den Bus. An Tag 3: Auto statt Bus u. S-Bahn, Bus (SEV), S-Bahn, Bus.
Ich sah jenen, den ich nehmen wollte, an der Kreuzung, aber er kam nicht um die Ecke, sondern stand still, mit Warnblinkanlage. Ich war unschlüssig, ob ich wieder zum Gleis hochgehen sollte, um meine Reise wieder mit der S-Bahn fortzusetzen, um dann in die U-Bahn umzusteigen und dann in den Bus der mir vertrauten Linie.
Denn ich hatte große Zweifel, wie der nächste Bus an dieser Blockade vorbeikommen könnte. Doch dann geschah ein kleines Wunder und der Bus setzte sich in Bewegung.
Allerdings nur, um an der Haltestelle endgültig abgestellt zu werden. Irgendein Defekt, der dieses Fahrzeug aus dem Verkehr zog.
Wenigstens war die Straße jetzt wieder frei. Der nächste Bus kam und ich erkundigte mich, ob ich besser bei Haltestelle X oder Y aussteigen sollte, wenn ich in die Z-Straße will. Der Fahrer wusste es nicht.
Allerdings stellte sich etwas später heraus, dass ich nicht die Qual der Wahl hatte, denn während der Fahrt kam eine Ansage, dass wegen einer Umleitung keine der beiden Haltestellen angefahren werden konnte. Der Fahrer hörte dies wohl auch zum ersten Mal.
Es war dieser Moment, der mir den Rest gab und mich leicht entnervt die letzten paar Hundert Meter Umweg zurücklegen ließ.
Diese Erfahrung liegt nun schon einige Monate zurück und ich konnte sie zum Glück erfolgreich verarbeiten, wie man sieht.