So sieht mein Luftschloss aus. Es erschien vor meinem inneren Auge, als ich noch das Depri-Tal durchwanderte. Langsam komme ich meinem Ziel immer näher. Das Haus selber bietet Herberge und herrlichen Ausblick. Aber das Tollste ist das ganze drumherum: das satte Grün, der weite Himmel, die frische Luft. Ich atme erleichtert.
Meine Augen leuchten, denn ich bin immer noch ganz hin und weg, dass der Verleger mir Potential bescheinigt hat. Das stärkt meine Position. Es hätte ja auch alles bloß Einbildung sein können. Doch nun habe ich einen handfesten Grund, umso fester bzw. lockerer an meinen Traum vom ewigen Schreiben zu glauben.
Mein jetztiger Stand ist geradezu fantastisch. So sieht für mich das Paradies aus: hell und freundlich, ganz natürlich und erfrischend energiegeladen rollt die Erfolgswelle heran. Ich halte das Bild zur Ansicht an, lasse es dann sofort wieder los und weiter fließen.
Ich genieße diese Phase, in der ich nicht nur mache, was mir gefällt, sondern sogar Zuspruch von einem Verleger (!) bekam. Das hat nochmal eine ganz besondere Qualität als An- und Auftrieb.
Ich sammle für mein Leben gern. Warum also nicht auch Flaschen- oder Dosenpfand? Das könnte glatt eine neue Einkommensquelle sein, falls es mit der Autoren-Karriere nicht klappt. Andererseits ist auch bei den Pfandfindern die Konkurrenz beträchtlich.
Da lobe ich mir ein schönes Blätterdach, wo es nicht durchregnen kann. Also wasser- aber nicht blickdicht. Blätter müssen übrigens nicht zwangsläufig grün sein. Rot steht ihnen auch gut.
Wenn es nach mir ginge, würde ich mir die Welle selber aussuchen wollen. Es gibt so´ne und solche. Auf manchen kann man surfen, von andern überrollt werden und untergehen.
Mir würde eine mattgrüne Welle sehr gut gefallen, im Gegenlicht.
Der Erfolg dürfte in meinem Fall gerne dem Gesetz der Serie folgen.
Denn ich habe ja noch weitere Bücher in Arbeit und schreibe Seiten in Hülle und Fülle. Das ufert geradezu aus. Wunderbar.
Das gehört dazu, wenn man auf der Suche nach Halt und Höhe ist. Ich merke, wie stabilisierend es wirkt, mehr neue Verbindungen einzugehen, selbst unverbindliche.
Auf dem Wachstumsweg begegne ich anderen Menschen. Wir verbinden uns für den Augenblick, stehen zum Abschied eng umschlungen, lösen uns dann voneinander, um – erneut und jeder für sich – ein Stückchen weiterzuwachsen. Bis sich unsere Wege erneut kreuzen, ist es nicht weit.
Auf dem milchig anmutenden Wasser scheint das blaue Boot zu schweben. Ähnlich leicht fühle ich mich auch gerade. Die nächsten ein, zwei Wochen werde ich voraussichtlich ein wenig vor mich hin dümpeln.
Andererseits zieht es mich wieder hinaus aufs offene Meer. Ich will den Wind in den Segeln, Wellen schlagen und Wogen glätten, im Trüben fischen und nach Perlen tauchen. Einfach auslaufen und mit überschäumender Begeisterung einen krönenden Abschluss finden.
Ahoi!
Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.