Schlagwort-Archive: Feier

benebelt

feste gefeiert

Vor wenigen Tagen wurde ich wieder ein Jahr älter und weiser. Mein helles Köpfchen wünschte sich ein paar graue Haare mehr statt Ausfall.

Danach hatte ich Kopfweh, weil ich zu tief ins Glas geschaut hatte, Um bei der Wahrheit zu bleiben, verwechselte ich nicht einmal Wasser und Wein, sondern trank durcheinander, was mir zum Anstoßen angeboten wurde, bis ich nicht mehr klar gucken, aber vermeintlich noch zusammenhängend denken konnte.

Nein, natürlich habe ich meinen Geburtstag so NICHT gefeiert. Da trank ich tatsächlich Wein, bis mir etwas schwindelig wurde.

Den weitaus tückischeren Trank nahm ich am folgenden Tag zu mir: nämlich bei der günstigen Gelegenheit, um spontan nachzufeiern mit meiner zweiten Familie aus dem Kreise der Kulturschaffenden. Sie wächst. Zusammen. Jedenfalls lerne ich immer neue Leute kennen und lieben, die mir im kulturellen Kontext begegnen.

Weil ich nun sowieso schon Kopfschmerzen hatte, dachte ich auch gleich noch ein wenig über mein Alter und mein Ego nach.

Mir wurde schon verschiedentlich gesagt, ich würde mich klein machen. Ich selber nehme das anders wahr und würde sagen, dass ich in meine wahre Größe erst einmal gemütlich hineinwachsen will, später dann sogar darüber hinaus. Das dauert eben seine Zeit, selbst bei 165 cm.

Manchmal fühle ich mich an die Pubertät erinnert. Extrem unsicher. Eine Zeit, in der man mit vielen Erfahrungen Neuland betritt und Wachstumsschübe hat. Das ist nicht ohne. Kleinkinder weinen auch, wenn sie zahnen. Warum also sollte es anders sein, wenn man die ersten grauen Haare bekommt.

das Fest

wer und was alles zusammen kam

DSC05925

Jede Menge Ehrengäste tummelten sich bei der Preisverleihung. Ihre Ausstrahlung stellte alles andere in den Schatten.

Die Nächsten-Liebe erschien in kleidsamem Rot mit großzügigem Ausschnitt. Daneben sah selbst der Weihnachtsmann blass aus.

Der liebe Frieden hatte ausnahmsweise Feierabend. Normalerweise hat er alle Hände voll zu tun, um zwischen jenen Streithähnen zu vermitteln, die sich leider nur allzu oft und überall unter´s Volk mischen. Wenn es um Rechthaberei geht, zanken die aus alter Tradition, zur Not um einen Apfel.

Die Eintracht war ungetrübt und hatte es zum Glück nicht nötig, sich die Welt etwas schöner zu trinken – und war deshalb am Ende auch nicht blau.

Die Freude trug allerlei bunten Firlefanz, mischte überall mit, unterhielt sich bestens und tänzelte innerlich ganz ausgelassen zwischen den anderen herum.

Der Tannenbaum kam in schlichtem Grün, wie immer, sommers wie winters  – bis er nadelt, dann geht es ins Bräunlichgelbe.

Aber zur Feier des Tages putzte er sich prächtig heraus und behängte sich mit allem, was das Schmuckkästchen hergab. Aber kein Bling-Bling, sondern nur echte Klunker und Kerzen.

Die Kerzen selbst schienen beruhigend und leuchteten goldgelb. Sie sorgten für eine behagliche und beschauliche Stimmung. Die Gesellschaft fühlte sich sehr wohl in dieser gemütlichen Runde.

Die guten Gaben wurden großzügig verteilt. Geben und Nehmen hielten sich die Waage. Gekaufte Geschenke sind dagegen vergleichsweise wertlos.

Am Heiligabend wurde trotz all der Pracht nicht durchgemacht, sondern er endete in himmlischer Ruh´. Der letzte machte das Licht aus.

Vernünftige Entscheidung, denn Morgen ist ja auch noch ein Tag, der zweite, wenn ich mich nicht verzählt habe.