Der Kreislauf des Lebens hat sich einmal um sich selbst gedreht und kommt langsam wieder beim Frühling an. Jetzt bloß nicht übermütig werden! Genau in dieser ersten Phase, wenn die Temperaturen steigen und ich in jeder Jacke schwitze oder friere, ist die Gefahr am größten, mich zu erkälten.
Die frische Luft tut gut, die Sonne lockt nach draußen. Die Wärme kommt im Herzen an. Im Wald leuchten noch die Herbstfarben welker Blätter am überwiegend kahlen Geäst.
Lange wird es nicht mehr dauern, bis die Knospen sprießen und erstes frisches Grün sich zum Vogelgezwitscher gesellt. Bis dahin weiden sich die Augen an Moosteppichen.
Was für ein herrlicher Jahresbeginn! Er hätte schöner nicht sein können: ruhig und klar und sonnig. Ich fühle mich bestens eingestimmt. Dafür danke ich sowohl dem Umfeld als auch dem Wetter.
Im Frühling kommt vieles besonders gut zur Geltung. Farben und frisches Grün tauchen wie aus dem Nichts auf und rücken alles in ein freundliches Licht.
Nur die Windeseile, mit der sich der Wechsel vollzieht, lässt mich ein wenig frösteln, während ich ein erstes Sonnenbad genieße.
Manche Ereignisse werfen Schatten voraus, andere Licht
Dieses Bild nahm ich auf, weil es mir wie ein Zeichen nach der dunklen Jahreszeit erschien. Es folgten weitere sonnige Momente und die Temperaturen stiegen an.
Was verheißungsvoll begann, setzte sich fort und füllte die frische Luft mit einer Ahnung von Frühling.
Heute Abend blüht mir eine schöne Lesung. Betont besinnlich und zartbesaitet wie ein einzelnes Blütenblatt.
Wie fühlte er sich an, der gestrige Frühlingsanfang? Schön.
Frisch, vielleicht ein wenig kühl, aber er hatte wenigstens ein sonniges Gemüt. Mir persönlich reicht das zunächst. Zu warm wird es gewiss noch früh genug.
Als ich heute früh aus dem Fenster blickte, sah ich nichts. Da lag nur eine blickdichte Nebelbank. Ich dachte mir, dies wäre wohl ein Tag, den man getrost im Bett verbringen kann, zumal ich erkältet bin.
Doch ich irrte. Überraschend brachen Sonnenstrahlen durch und verliehen dem Tag ein wunderschönes Antlitz. Das schöne Wetter lockte mich nach draußen. Die frische Luft und das tolle Licht taten gut.
Aber meine Finger wurden beim Fotografieren kühl und klamm und ich kehrte einigermaßen verfroren zurück. Die Nase lief voran und stelle daheim schon mal den Wasserkocher an.
Ab durch die Mitte. Nun habe ich eine wärmstens empfohlene und heiß geliebte Filzwärmflasche auf dem Schoß und mache es mir bequem und gemütlich.
Ich brauche gute Gedanken wie die Luft zum Atmen. Manche Meinungen kommen mir so abgestanden und verbraucht vor, dass ich im übertragenen Sinn aus Sauerstoffmangel Atemnot bekomme.
Sie werden nicht besser davon, wenn sie wieder und wieder gedacht und geäußert werden. Wenn ich in eine abgeschlossene Gedankenwelt gerate, sehne ich mich danach, ein Fenster aufzureißen, um etwas frischen Wind herein zu lassen.
Es gibt allerdings auch Leute, die sich dann beschweren, dass es zieht.
Ich mache gerade eine Frischekur. Ganz wie von selbst stellt sich das Bedürfnis ein, auszumisten und mich von unsinnigem Ballast zu befreien.
Zum Frühjahrsputz gehört unter anderem die Fensterreinigung. Ich liebe es, den Durchblick zu haben. Das Gehirn kann eine kleine Wäsche ebenfalls gut vertragen.
Weg mit dem Grauschleier des Winters und jenem Trübsal, das sich gerne über die Wintermonate in des einen oder anderen Gemüt einschleicht und -nistet! In den dunklen Gedankengängen haust das Trübsal besonders gerne.
Doch wenn ich Fenster und Türen weit öffne, zieht die alte Leier meist freiwillig ganz schnell von alleine wieder aus und macht Platz für Neues. Ich nenne das geistiges Querlüften. Die Seele kann aufatmen.
Meine volle Aufmerksamkeit gilt jetzt den Sporen des Lebens..
Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.