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Oh Tannenbaum

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Es war einmal ein Baum, der sich alle Jahre wieder für einen festlichen Anlass zur Verfügung stellte: Oh Tannenbaum, kurz Tanne genannt.

Vom Stammbaum her ist er bzw. sie neutral. Aber zu Weihnachten vergisst sie schon mal ihre Wurzeln und lässt sich gerne ein wenig mit schmuckem Beiwerk herausputzen.

Dann nimmt sie sogar Lichterketten in Kauf, auch wenn sie echte Kerzen schöner findet. Am liebsten trägt sie Spitze. Dazu bunte Klunker oder auch raffinierte Strohsterne.

Sie sonnt sich in der Aufmerksamkeit und genießt es, dass sie ehrfürchtig besungen wird: Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum!

Ist das wirklich wahr? Oder nur ein Weihnachtsmärchen?

das Fest

wer und was alles zusammen kam

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Jede Menge Ehrengäste tummelten sich bei der Preisverleihung. Ihre Ausstrahlung stellte alles andere in den Schatten.

Die Nächsten-Liebe erschien in kleidsamem Rot mit großzügigem Ausschnitt. Daneben sah selbst der Weihnachtsmann blass aus.

Der liebe Frieden hatte ausnahmsweise Feierabend. Normalerweise hat er alle Hände voll zu tun, um zwischen jenen Streithähnen zu vermitteln, die sich leider nur allzu oft und überall unter´s Volk mischen. Wenn es um Rechthaberei geht, zanken die aus alter Tradition, zur Not um einen Apfel.

Die Eintracht war ungetrübt und hatte es zum Glück nicht nötig, sich die Welt etwas schöner zu trinken – und war deshalb am Ende auch nicht blau.

Die Freude trug allerlei bunten Firlefanz, mischte überall mit, unterhielt sich bestens und tänzelte innerlich ganz ausgelassen zwischen den anderen herum.

Der Tannenbaum kam in schlichtem Grün, wie immer, sommers wie winters  – bis er nadelt, dann geht es ins Bräunlichgelbe.

Aber zur Feier des Tages putzte er sich prächtig heraus und behängte sich mit allem, was das Schmuckkästchen hergab. Aber kein Bling-Bling, sondern nur echte Klunker und Kerzen.

Die Kerzen selbst schienen beruhigend und leuchteten goldgelb. Sie sorgten für eine behagliche und beschauliche Stimmung. Die Gesellschaft fühlte sich sehr wohl in dieser gemütlichen Runde.

Die guten Gaben wurden großzügig verteilt. Geben und Nehmen hielten sich die Waage. Gekaufte Geschenke sind dagegen vergleichsweise wertlos.

Am Heiligabend wurde trotz all der Pracht nicht durchgemacht, sondern er endete in himmlischer Ruh´. Der letzte machte das Licht aus.

Vernünftige Entscheidung, denn Morgen ist ja auch noch ein Tag, der zweite, wenn ich mich nicht verzählt habe.