Ich liebe es, Fotobücher zusammenzustellen. Es ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Im prall gefüllten Speicher zu stöbern und eine Auswahl zu treffen.
Weil mir der ästhetische Gesamteindruck am Herzen liegt, stimme ich die Bilder so aufeinander ab, dass sie in meinen Augen besonders gut zur Geltung kommen.
Das ist zudem eine besonders schöne Art, die Eindrücke Revue passieren zu lassen und das Glück zu würdigen, das mir diese Augenblicke beschert haben.
Ich gebe zu, dass ich leuchtende Farben sehr gerne mag. Trotzdem halte ich die gedeckten in der freien Natur für schön genug, um sie so abzubilden, wie sie sind, denn sie haben ihren eigenen Reiz.
Bei Instagram fiel mir auf, dass die meisten Fotos extrem manipuliert sind, damit sie umso spektakulärer wirken. Im Zuge dieser Effekthascherei könnten wir nach und nach farbenblind werden, denn die dezente Schönheit verblasst angesichts dessen.
Ich hielte es für einen großen Verlust, wenn wir die Natürlichkeit nicht mehr zu würdigen wüssten.
Ich kann über meine Arbeit klagen oder darüber, keine zu haben, das gleiche gilt für Partner. Auch das Wetter kann es uns prinzipiell nie recht machen, liegt es offensichtlich doch stets neben der persönlichen Wohlfühltemperatur. Und so weiter und so fort.
Die hohe Kunst besteht darin, bei allen Widrigkeiten der Welt, Dürre und Dreck, Krankheit und Katastrophen, das Gute nicht zu übersehen, sondern zu würdigen und das Augenmerk auf das kleine Glück zu lenken.
Daraus kann sich dann durchaus auch Größeres entwickeln.
An Sprichwörtern ist meistens eine Menge dran. Ich werde den Wetterwechsel entsprechend würdigen und mir ein schönes Plätzchen zum Herumdümpeln suchen. Ein Regenschirm wird wohl nicht nötig sein, aber festes Schuhwerk.
Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.