Verständigung

verrannt und verrechnet?

Ich bin keine Excel-Expertin und brauche Zeit, um logische Zusammenhänge zu verstehen. Neben relativen und absoluten Bezügen gibt es noch Verknüpfungen, die manches Ergebnis auf den Kopf stellen können.

Gelegentlich kann ich Erklärungen nicht folgen, wenn sie zu geschwind daherkommen. Ich gehe gerne lösungsorientiert vor, brauche allerdings Zeit zum Mitdenken und Nachvollziehen.

Ähnlich bei Meinungsverschiedenheiten. Ich muss geistige Pfade in meinem eigenen Tempo abschreiten, sonst komme ich nicht ans Ziel. Dieses kann ein geeigneter Konsens sein oder bei offensichtlich unvereinbaren Vorstellungen auch das Ziehen von Konsequenzen.

Auf dem Weg zu einem zufriedenstellenden Ergebnis scheint mir das Argumentieren genauso wichtig wie das Zuhören – sonst redete man aneinander vorbei.

 

musikalisch

Werner Pfeifer & friends

Vergangenen Sonntag lauschte ich in der Fischhalle Harburg dem Erzähler, Singer und Songwriter, seinen Erklärungen, Hafenliedern, Chancons und Balladen.

Werner Pfeifer kann zwar nach eigener Aussage keine Noten lesen und muss sich alles merken, aber dafür kann er sehr unterhaltsam und stimmungsvoll vortragen.

Sein erster Song, den er für seine Tochter schrieb, heißt: “So wie du bist… so mag ich dich.” Ein perfekter Einstieg.

Passend zu meinen Überlegungen ging es weiter: “Bleib´ einfach hier.”

Er fragte: “Hab´ ich dir schon erzählt vom Tag, der doppelt zählt? – Dieser Tag war ein Gewinn, weil es für mich weiter ging.”

Aus gegebenem Anlass trug er auch ein Geburtstagsständchen vor, zum konkreten 50igsten einer Zuhörerin, zugleich gesungen für alle ab 40.

Es folgte ein instrumentaler Katzentanz. Begleitet von der Anekdote. Bei einem Soundcheck wurde seine Frage “Wie klingt das?” beantwortet mit: “Ja, ganz gut, aber is´ total verstimmt.”

Nachdem die Zuhörer Bekanntschaft gemacht hatten mit seinem Freund Taylor, lernten wir seine stille Reisebegleiterin Silent Guitar kennen und dann kam das japanische Schlachtschiff zum Einsatz. Es entfesselte einen 12saitigen, instrumentalen Sturm.

Mit der Ovation wurden u. a. der Kohlenschiffhafen und der Harburger besungen.

Zwischendurch schlüpfte noch ein kleiner Überraschungsgast, made in China, auf die Bühne und stimmte UkuleleTöne an, bevor die Steel Guitar den Blues rockte und mit dem “bad, bad man” von der Bühne trat.

Als Zugabe stimmte er noch ein letztes Lied an, “das mich auf Händen trägt”.

Ich dankte ihm den Abend mit Applaus und widme ihm dafür diese Hommage.

bedürftig

Ruhe, bitte!

Manchmal möchte ich schreien, wenn lautstarke Geräuschkulissen  mein Nervenkostüm zerlöchern. Doch das wäre kontraproduktiv.

Stattdessen könnte ich über Gehörschutz oder den Einsatz von eigenen Kopfhörern nachdenken, um ein alternatives Klangbild zu erzeugen.

Allerdings stoße ich mich an der Vorstellung, dann ein Teil jenes weit verbreiteten Bildes in der Öffentlichkeit zu sein, das die Vereinzelung zeigt, in der jeder mit sich selbst beschäftigt ist und wir immer blinder und tauber füreinander werden.

Dieses Dilemma ist schwer auszuhalten.

kritisch

ehrlich währt am längsten

Ich muss gestehen, dass bei mir vieles Theorie ist. Mein Idealismus in allen Ehren, aber wenn es um meine Mitmenschen geht und ich bei der Wahrheit bleiben will: Ich liebe sie, ich liebe sie nicht, ich liebe sie, ich liebe sie nicht, …

Es gibt viele grenzwertige Fälle, wo ich schon zu Beginn der Begegnung mit meinem Latein am Ende bin. Vieles verstehe ich nicht, einiges stört mich und manches verabscheue ich aus tiefstem Herzen.

Unter diesem Bewertungssystem leidet meine Toleranz. Sie versucht, sich damit herauszureden, dass sie unter so widrigen Umständen nicht handlungsfähig sei.

Dann rede ich  mir ins Gewissen und frage rhetorisch nach, ob ich mir wirklich anmaße zu denken, ich wäre ein besserer Mensch. Meine innere Stimme antwortet mal kleinlaut, mal im Brustton der Überzeugung: ja und nein.

billig

guter Rat

Manchmal sollte ich mir meine eigenen Mut machenden Worte zu Gemüte führen und in mir lesen wie in einem Buch. Wie in einem Ratgeber, um genau zu sein.

Ich erinnere mich genau, dass ich zum Thema Glaube, Liebe, Hoffnung schon allerlei zu Papier gebracht oder ins Netz gestellt habe. Also müssten sich beim Nachlesen Antworten finden lassen.

Es ist nicht so, dass ich alles vergessen hätte, aber es gibt Phasen, in denen mir plötzlich alles schwerer vorkommt. Liegt es an den Umständen oder an mir?

Vielleicht ist der beste Rat, den ich mir momentan geben kann: Statt alte Glaubenssätze nachzubeten, sollte ich gut recherchieren, woher mein momentaner Wankelmut kommen könnte.

Mann im Mond

markante Erscheinung

Was ist hübscher? Eierkopf oder Vollmondgesicht?

Von mir aus kann er ab- und zunehmen, so viel er will, das strahlende Antlitz ist entscheidend. Also braucht “the dark side of the moon”  beim Schönheitswettbewerb gar nicht erst anzutreten.

Die ungeschminkte Wahrheit ist übrigens, dass die Oberfläche nicht glatt ist wie ein Babypopo, sondern ziemlich uneben und großporig. Ein Gesicht wie eine Kraterlandschaft.

Zeitvertreib

Freizeit-Beschäftigung

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Ist Muße etwas Lästiges, das vertrieben werden muss?

Viele Menschen wenden sich mit der Bitte um Abhilfe an die Unterhaltungsindustrie, weil sie nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen.

Schade, was für eine Vergeudung! Ich persönlich denke ja, das Leben ist dazu da, dass uns selber etwas einfällt. Etwas besseres als unsere Lebenszeit totzuschlagen auf der Suche nach Ablenkung (Wovon?) und Zerstreuung (Warum?)

Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.