Trauer

Stillstand

Wenn ein Herz aufhört zu schlagen, kommt etwas in uns zum Stillstand. Wir erstarren und staunen und versuchen, das Unfassbare zu begreifen.

Die Welt dreht sich weiter, aber sie gerät für uns aus dem Takt, weil sich Augen nicht mehr öffnen und ein Odem sich verflüchtigt.

Man wartet insgeheim darauf, dass sich der Brustkorb nochmals hebt und senkt, mit dieser Selbstverständlichkeit, mit der er es ein Leben lang getan hat.

Doch das tut er nicht. Während unaufhaltsam die Körperwärme entweicht, bietet nur der friedliche Anblick Trost, weil Schlafes Bruder das Antlitz glättet.

Und während ich noch dabei bin, den Verlust zu betrauern, fährt jener Geist in mich, der mich wissen lässt, dass die Seele des Verstorbenen unsterblich ist.