Alle Beiträge von Sonja Alphonso

mörderisch

BILD

 TRIEBTÄTERIN AUF FREIEM FUß 

Auf was muss sich die Öffentlichkeit gefasst machen? Welche maßlose Übertreibung kommt als nächstes? Wie schlimm bin ich ich wirklich?

Der Boden der Tatsachen ist verdammt hart und unbequem, Wolke Sieben dagegen der pure Luxus – weich ist das Himmelbett, luftig, leicht und locker und vor allem schön weit oben.

Dazwischen liegt ein großes Gefälle – sogar sozialer Abstieg wäre denkbar, wenn man den Alltag nicht ganz bodenständig im Griff hat.

Autoren wird geraten: Kill your darlings! (Soll heißen: trenne dich von jedem überflüssigen Wort, auch wenn du ganz vernarrt darin bist). Gilt das auch für Blogs und Bilder?

Ich bin oft überfordert beim Versuch zu selektieren.  Dabei  weiß ich, dass Weniger meistens Mehr ist oder in der Kürze die Würze liegt. Mehrsalz ist geradezu prädestiniert dafür, die Suppe zu versalzen.

An wen kann ich mich wenden, um rechtzeitig eine Tsunami-Warnung herauszugeben? Als vorbeugende Maßnahme, denn wenn ich Fotografieren gehe, kehre ich nicht selten mit einer Bilderflut heim, die meine Ordner überschwemmt.

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Bei Tausenden von Bildern macht das… ziemlich viel aus. Da kann man sich durchaus verzetteln.

Mir ist bewusst, dass ich fast immer zu viel des Guten mache, denke und sage – dass ich mich und andere überfordere – dass es besser wäre, eine kleine, feine Auswahl zu treffen – oder überhaupt etwas ganz anderes zu machen – doch dazu müsste ich wohl zur Massenmörderin werden. Aber das liegt mir einfach nicht.

Aufgepasst

Auf der Mauer, auf der Lauer

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liegt ein Tiger, und fixiert uns aus angemalten Augen.

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Auch anderer Untergrund kann bemalt oder beschriftet werden, auch wenn die Aussage mancher Künstler so flüchtig hingeschmiert wurde, dass sie unleserlich bleibt und auf Unverständnis stößt.

Graffiti 2

Ein schlichter,  lichtdurchlässiger Zaun spricht mich mehr an.

Zaun

Doch zurück zur Wandbemalung. Wenn die Sonne scheint, wirkt selbst die schäbigste Mauer wie Kunst.

Graffiti

Für mich persönlich ist das sowieso ein Dauerthema: Grenzen setzen und schützen. Dabei hat das durchaus was für sich. Allerdings muss ich noch besser achtgeben und mich darin üben, sie rechtzeitig wahrzunehmen. Denn sonst laufe ich gegen die Wand. Und soweit ich weiß, ist da noch niemand mit dem Kopf durchgekommen.

 

Herbst/Winter Saison

Übergangsphase

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Ein Mischmasch an Jahreszeiten, wunderschön anzusehen. Warme Herbstfarben in Kombination mit einem kühlen Winterlook. Das ist der Trend der Saison.

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Offen gestanden ging mir das fast ein wenig zu schnell. Ich wollte eigentlich vor dem Wintereinbruch noch in aller Ruhe diverse Herbstmotive zeigen – und dann war plötzlich alles verschneit.

Aber das schadet ja nicht, im Gegenteil: Es war besonders malerisch. Trotzdem möchte ich gerne noch einmal kurz zurückblättern.

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Doch nun zurück zur aktuellen Wetterlage von heute:

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Trauertag

Friedwald

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Gestern musste ich schweren Herzens meinen Stolz zu Grabe tragen. Ich stand zunächst eine Weile unter Schock, als sich eine umfangreiche Datei mit Layout nicht mehr öffnen und auch nicht reparieren ließ.

Der Verlust setzte mir zu, aber ich kam einigermaßen schnell darüber hinweg. Doch ich schleppe noch einen Gedenkstein mit mir herum, denn es geht um etwas Prinzipielles.

Ich hörte etliche Stimmen (in meinem Kopf und von Personen außerhalb), die mir wohlmeinend rieten, ich solle dies und das tun und jenes lassen oder stark einschränken – an dem allerdings mein Herz hängt.

Kann ich ohne leben? Oder wird das in Lustlosigkeit enden? Ich werde einen Selbstversuch starten und eine Online-Diät machen, die mir max. 1 Stunde Aufenthalt in der digitalen Welt pro Tag erlaubt.

Sinnvolle geistige Nahrung ist vorzugsweise analog aufzunehmen und auch für die Verdauung will ich mir mehr Zeit lassen. Durch diese selbstauferlegte Begrenzung werde ich Entscheidungen treffen müssen. Ich will mich auf das Wesentlichste konzentrieren und etliches streichen, was mich Zeit und Nerven kostet.

Zum Glück habe ich noch meine Kamera und Notizbücher – sonst würde ich vermutlich verhungern.

November

durchwachsen

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Als ich aus dem Urlaub kam, war nur ein einzelnes Blatt am Baum verfärbt. Von da an ging es schnell bergab mit dem Laub. In Abständen von wenigen Tagen machte ich die Fotos oben und nun sind bereits alle Blätter braun, äh… weiß.

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Nicht mehr lange, dann hängen sie nicht einmal mehr, sondern entblättern die nackten Zweige und lassen die Bäume ohne Hemd und Hose in der Kälte stehen, dass einem vom bloßen Anblick fröstelt.

Vielleicht haben sie (und wir) Glück und etwas Sonnenschein wärmt die leicht bekleideten Büsche und Bäume, weil die pflichtbewusst Laub aufhäufen, um Igeln und anderem Getier ein Winterquartier auszupolstern.

Und dann kommt der Mensch mit Getöse und Gebläse und fegt alles zusammen und saugt es auf. Aus den Augen, aus dem Sinn. Weg mit dem Herbst! Er muss dem Winter weichen. Und auch dann wird wieder geräumt. Schnee.

Wie sollte sonst auch der Frühling je wiederkehren?

Fotografieren

mehr als nur ein Hobby

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Es ist eine Einstellung. Eine Perspektive. Eine Belichtungszeit.

Ich suche und finde Motive und einen Fokus. Ich lasse mich berühren und inspirieren, um Sinnbilder aufzunehmen. Ich verknüpfe sie mit Sprache zu Metaphern, beschreibe Zusammenhänge und versuche zu verstehen.

Ich lasse meine Blicke und Gedanken schweifen, betrachte aus der Nähe und der Distanz, fühle mich klein und groß, nehme auf und gebe wieder.

Den Blick gesenkt oder erhoben, denke ich geradeaus oder um die Ecke. Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt. Liebe zum Licht, Liebe zum Dunkel, Liebe zum Wunder der Schöpfung.

Ich stehe fest verwurzelt mit beiden Beinen auf der Erde und wachse wie ein Baum in den Himmel, um nach den Sternen zu greifen.

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