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Zeit

Urlaub vergeht wie im Flug

Anfangs hat man vermeintlich Zeit ohne Ende. Jedenfalls liegt der Schluss außerhalb des Bewusstseins. Man lebt unbeschwert in den Tag hinein, auch in den nächsten und übernächsten.

Doch dann kommt das Bergfest und die Stunden legen einen Zahn zu. Eine Wolke schiebt sich vor die Sonne, überschattet die zweite Hälfte mit Kopfrechnen, weil man Tage subtrahiert, die einem nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Zeitverknappung nimmt Fahrt auf. Das Ende kommt unausweichlich auf einen zu, dann ist es nah. Nur noch eine Gnadenfrist, bevor man seine Koffer packen muss.

Das ist der Lauf der Dinge. Auch im Leben. Auch ab der Mitte drängt sich die Vergänglichkeit ins Bewusstsein. Nur mit dem Unterschied, dass man das Abreisedatum nicht kennt und das letzte Hemd keine Taschen hat. Vielleicht macht das den Abschied leichter.

Von Leben zu Leben

Werden wir nicht jeden Tag wiedergeboren?

Mit dem Unterschied, dass wir uns – jedenfalls meistens – an das Gestern und Vorgestern erinnern können. Das Bewusstsein verlässt uns in der Ruhephase der Nacht und am Tage schwankt es von Zeit zu Zeit.

Im Alter verabschiedet sich das Gestern und Vorgestern schon mal. Dafür kommen Erlebnisse aus jüngeren Jahren in den Sinn und erscheinen präsent.

Unser Dasein findet zwischen Geburts- und Sterbeurkunde statt. Danach erlischt das Bewusstsein und Schlafes Bruder lässt uns lange ruhen.

Ob es ein spätes Erwachen in anderen Dimensionen gibt, vermag ich nicht zu sagen. Deshalb denke mir möglichst jeden Tag als Wiedergeburt.

Fortschritte

kleinteilig

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Ich schreibe manchmal in kleinkarierte Hefte. Das macht nichts. Denn ich handele in dem Bewusstsein, dass Kleinvieh auch Mist macht. Gut Düng will Weile haben.

Großartiges gelingt nur Stück für Stück. Weder wurde Rom an einem Tag erbaut, noch ruck-zuck die Welt erschaffen. Das führe ich mir gerne vor Augen, um nicht ungeduldig zu werden und den Dingen Zeit zu lassen, damit sie sich in angemessenem Tempo entwickeln können.