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Rechenschaftsbericht

Reue

Als ich in das Video von Rezo hineinklickte, bildete ich mir eine Meinung ein, die offenkundig nicht gut durchdacht und zudem schlampig formuliert war.

Es ging mir um etwas anderes als ihn zu kritisieren. Mein Unbehagen galt vielmehr einer unberechenbaren Dynamik in modernen Zeiten. Die Sorge, dass wir die Kontrolle verlieren könnten, wenn Hypes und Shitstorms an Einfluss gewinnen.

Nichts gegen Rezo, seine Haltung und seine erfrischende Art es rüberzubringen; Ich finde sein Video super. Und trotzdem habe ich ein beklemmendes Gefühl, denn die gleichen Methoden stehen auch anderen Gesinnungen zur Verfügung. Und ich schätze mal, diese werden seinem Vorbild folgen, sich ein Beispiel an ihm nehmen, um in eine andere Richtung Stimmung zu machen.

In den letzten Tagen fällt mir immer wieder ein Buch ein, geschrieben von Elias Canetti, der sich sehr lange und intensiv mit den Phänomenen von Masse und Macht auseinandergesetzt hat. Ich denke, ich sollte es mir endlich besorgen und lesen. Vielleicht erklärt sich mir dann meine diffuse Angst.

Verständigung

verrannt und verrechnet?

Ich bin keine Excel-Expertin und brauche Zeit, um logische Zusammenhänge zu verstehen. Neben relativen und absoluten Bezügen gibt es noch Verknüpfungen, die manches Ergebnis auf den Kopf stellen können.

Gelegentlich kann ich Erklärungen nicht folgen, wenn sie zu geschwind daherkommen. Ich gehe gerne lösungsorientiert vor, brauche allerdings Zeit zum Mitdenken und Nachvollziehen.

Ähnlich bei Meinungsverschiedenheiten. Ich muss geistige Pfade in meinem eigenen Tempo abschreiten, sonst komme ich nicht ans Ziel. Dieses kann ein geeigneter Konsens sein oder bei offensichtlich unvereinbaren Vorstellungen auch das Ziehen von Konsequenzen.

Auf dem Weg zu einem zufriedenstellenden Ergebnis scheint mir das Argumentieren genauso wichtig wie das Zuhören – sonst redete man aneinander vorbei.