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Naherholung

Herbstlaune der Natur

Spaziergänge im Wald oder am Wasser finde ich herrlich, besonders wenn Blätter oder Wellen im Licht baden. Die Sonne strahlt besonders, wenn der Nebel sich lichtet und die Luft noch feucht ist.

Im Dunst sieht manches milchig aus, als würde man ein Aquarell betrachten.

Filigrane Gräser glänzen im Licht,

ebenso wie feine Spinnweben.

Die Weite der Landschaft gewinnt an Tiefe, wenn zwischen den vorüberziehenden Wolken Licht über die Hügel streift.

Ich sehe dem Wetter beim Wandern zu

und folge selbstgewählten Pfaden.

Im Tal erwarten mich weitere Farbtupfer, mal zart,

mal kräftig,

und bizarre Bäume.

Ein langer Spaziergang geht zu Ende, aber ich nehme sehr viel mit, das meine Stimmung aufgehellt hat.

Lebenslauf

eigenes Bewegungsprofil

Jüngst kam mir die Idee, einmal meinen künstlerischen Werdegang nachzuzeichnen.

Meine Interessen und Neigungen verliefen oft in Zyklen.

Als Kind zeichnete ich gerne möglichst genau ab oder malte abstrakte Muster mit Filzstiften. Als Schülerin im Kunstunterricht griff ich natürlich auch zu anderen Mitteln wie Kreide oder Tusche und malte, was vorgegeben wurde.

Persönliche Themen führten zu eigenen Motiven. Der Liebe zum Detail blieb ich allerdings stets treu. Als Jugendliche vertiefte ich mich in Bleistiftzeichnungen und folgte dem Pfad der Intuition, bis das Blatt voll war.

Eine erste zarte Annäherung an Farbe fand erst später statt, aber ich blieb weiter beim Feinzeichnen.

Dann versuchte ich mich an Aquarellen und Acryl. Es fiel mir vergleichsweise schwer, den Pinsel zu schwingen und den Farben und Formen ihren Lauf zu lassen.

Ehrlich gesagt lotete ich lange Zeit lieber die Tiefe aus, als mich in die Fläche auszubreiten.

Dann hatte ich eine Phase mit Brandmalerei. Mit Malen hat das allerdings weniger zu tun, sondern vielmehr und wieder einmal mit Zeichnen. Ich hinterließ meine Spuren nur auf Holz statt Papier.

Ich habe wohl eine Vorliebe für Oberflächen, Linien und Strukturen, mag Schattierungen und eine räumliche Wirkung.

Es folgte eine intensive Phase mit viel Feinstaub, in der ich Specksteine zu Skulpturen formte.

Lebensabschnittsgefährten waren verschiedene Kameras. Über Jahrzehnte hinweg war auf die Fotografie als treuer Begleiter stets Verlass. Manchmal lagen längere Zeiträume zwischen den Phasen, doch immer wieder packte mich die Leidenschaft. Ein Leben zwischen Ebbe und Bilderflut.

Seit Anfang des Jahres kann ich Momentaufnahmen mit einem Smartphone machen. Einen Anspruch an professionelle Qualität habe ich nicht. Wichtig ist mir nur der Augenblick.

In den Wechseljahren entdeckte ich das Potential der Sprache. Es entstand eine kreative Parallelwelt aus dem Zusammenspiel von Wort und Bild. So entstand auch der Blog.

Inspiririert von einer Ausstellung führte ich online mehrere anregende, künstlerische Dialoge, bei der abwechselnd an einem Bild gearbeitet wurde. Das machte eine digitale Nachbearbeitung von Bildern für mich interessant.

Meine aktuelle Einstellung: Ich habe eine künstlerische Identität, wechsele jedoch gerne die Perspektive und wende mich neuen Ausdrucksmöglichkeiten zu.