intensiv

2020

Das letzte Jahr wird zweifelsfrei in die Geschichte eingehen. Als gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Stresstest.

Es stellte ein Armutszeugnis aus. Besonders schlecht schnitten Beschäftigungs-Verhältnisse ab, die zwar systemrelevant genannt wurden, sich jedoch herausstellte, dass man sich von Standing Ovations nichts kaufen kann.

Die globale Ansteckungsgefahr bereitete Angst und Sorge – nicht nur in gesundheitlicher Hinsicht. Gewisse „Querdenker“ in der Trotzphase spuckten auf den Zusammenhalt der Gesellschaft und bekannten braune Farbe unter dem Deckmantel des Widerstand gegen die Diktatur freier Wahlen.

Es gab viele vollmundig versprocheneHilfspakete, manche spät, andere nie oder mit einen oder anderen bösen Überraschung. Viel Kleingedrucktes und Unverständliches.

Manche gutgemeinten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie entbehrten jeder Logik. Enorme Summen wurden in die Hand genommen – man hätte es nie für möglich gehalten.

Wenn ich zurückblicke, denke ich, es war ein verlustreiches Jahr. Tragische Todesfälle und aus Betroffenheit blutende Herzen. Die Kultur im stillen Kämmerlein. Allerhand ist auf der Strecke geblieben, vor allem die unbeschwerte Geselligkeit.

Und wir haben den Ausnahmezustand noch nicht hinter uns…

Aber: wir sind noch nicht am Ende!

alter Hut

Zeit vergeht wie im Fluge

Kaum hatten wir ein wenig Auflockerung, schon ist wieder Lockdown. Was will man machen? So sieht es nun mal aus.

An Langeweile leide ich nicht, im Gegenteil: bei meiner Zeiteinteilung kommt fast alles zu kurz. Ich kann nun mal nicht alles gleichzeitig machen, sondern muss mich entscheiden, was zuerst und was danach und dann als nächstes usw.

Ich möchte im Wald baden, gemütlich lesen, mal wieder etwas schreiben und auch malen, im Haushalt für Recht und Ordnung sorgen… und arbeiten nicht zu vergessen – aber nicht jetzt. Noch genieße ich meinen wohlverdienten Urlaub.

Die Tage gehen ruckzuck rum, während ich von einer Beschäftigung zur anderen schweife und auch der Muße nicht abgeneigt bin. Einfach innehalten, ohne anzuhaften.

Wälzer

schwere Lektüre

Ob ich das Buch mal auf die Waage lege? Knapp 800 Seiten hat der Roman, den ich interessehalber lesen möchte. „Schau heimwärts, Engel“ von Thomas Wolfe.

Bei dieser Gelegenheit fällt mir ein, warum ich in der Vergangenheit dicke Bücher eher vermieden habe. Sie sind unhandlich! Besonders anfangs und zum Ende hin. Es hat die Tendenz zum Zuklappen. Da heißt es gegensteuern und festhalten!

Aber da muss ich jetzt durch. Lesen stärkt Geist und Muskulatur!

P.S.: Der literarische Schinken wiegt 777 g. Wenn das kein Zufall ist!

Neustart

analog zur digitalen Welt

Wenn beim PC der Wurm drin ist, muss guter Rat nicht immer teuer sein. Manches ominöse Problem lässt sich einfach lösen, indem man neu startet. RESET, mehr braucht es manchmal nicht. Einfach neu hochfahren.

Also, ich finde das einfach-genial! Und bei mir selbst hat das auch schon oft genug geklappt.

Wenn 0 für Negativität stünde und die 1 für positive Impulse, wäre es ratsam, mehr Einsen zu programmieren. Deshalb tippe ich mal einfach drauflos: Ein kleines regionales Lächeln verbessert die Lage mehr als weltweite Aufregung. 1:0 für alle!

Neujahr

Schlag Zwölf

Und zack! Wie schnell das immer geht: Von einem auf den anderen Moment ist es da, das Neue Jahr!

Ausnahmsweise mit etwas weniger Knall und Rauch. Aber Silvester ohne Böller- und Ballermänner…? Unrealistisch. Ich vermute, dass für die maskuline Hälfte der Menschheit die Erfindung des Schwarzpulvers aus der Geschichte einfach nicht wegzudenken ist. Wie ein ungeschriebenes Naturgesetzt. Ein Mann muss seinem Urinstinkt folgen und feuern dürfen…

Genug geunkt. Stattdessen widme ich mich nun lieber dem ersten Lichtblick des Neuen Jahres. Aus dem Stubenfenster sah das schon vielversprechend aus.

Draußen wurde es dann wie erhofft noch schöner.

Genau die richtige Zeit für einen Neujahrsspaziergang.

Unter freiem Himmel. Herrlich.

Ade

Feierabend 2020

Ich beende dieses Jahr planlos. Mir ist nicht nach ehrgeizigen Zielen oder Überlegungen, welche Träume ich womöglich gerne verwirklichen würde. Ich möchte mich nicht verbessern, sondern mich zufriedengeben.

Das hat noch nicht einmal etwas mit Bescheidenheit zu tun, denn ich habe genug und brauche nicht mehr. Im Gegenteil: Dieses Jahr hat mich gelehrt, dass ich mich von etlichem lösen kann, das mir zuvor noch wichtig war.

Mein letzten Endes einziger Wunsch: offen bleiben.

Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.