Sternstunde
Ich habe alle Jahre wieder denselben großen Wunsch: Nächstenliebe.
Sternstunde
Ich habe alle Jahre wieder denselben großen Wunsch: Nächstenliebe.
Anziehungskraft
Schwer zu benennen, aber dafür oft gefühlt. Mein eigenes Schwachwerden erlebe ich durchaus als Stärke. Es bedeutet, demütig einen magischen Moment zu erleben.
Es kann die Ausstrahlung eines Menschen in einem Moment sein, ein herausragender Satz in einem Buch, ein ansprechender Klang…
Mein Herz mag sich gerne öffnen und Zuneigung empfinden. Aber es ist wählerisch und hat einen ganz eigenen Sinn für Schönheit.
Licht
Ein Leuchten vermag mehr Hoffnung zu schenken als tausend Worte.
Augenblicklich erwärmt sich das Herz am schönen Schein und Frieden kehrt ein. Die magische Befreiung von Sorgen und Nöten, wenn auch nur für den Moment.
noch eine Woche bis Heiligabend
Weniger ist mehr, heißt es. In diesem Sinne wünsche ich uns allen schlicht ein frohes Fest.
Ja, das ist meine Weihnachtsbotschaft, gesendet auch an die eigene Adresse.
endlich
Es scheint, mir ist ein Licht aufgegangen.
Alle Jahre wieder ist die Vorweihnachtszeit von Besinnlichkeit geprägt. In diesem Jahr besonders intensiv. Ich glaube, ich fühle und ahne Wahrheit. Nein, der Begriff ist zu groß.
Nennen wir es Erkenntnis. Eigene Wahrheit, die plötzlich einleuchtet. Aber in Worte fassen lässt sie sich nicht. Es ist ein Zustand der inneren Gewissheit. Unsagbar mystisch.
Nachruf
Mit einer gewissen Genugtuung sehe ich rückblickend das Ende meiner Kolumnen mit anderen Augen.
Der Entschluss war intuitiv richtig, folgte einem Gespür dafür, wann mein Alter Ego aufhören sollte. Die Idee war ausgelebt.
Es macht Sinn, etwas zu beginnen, eine Weile zu machen und zu vertiefen. Aber dann sollte man es auch gut sein lassen können.
Auf der Bildfläche erscheinen, eine zeitlang mit Leben füllen und Erfahrungen machen, dann Abschied nehmen. So geht Leben.
heilfroh
Frei von Erfolgsaussichten. Einfach nur aus Lust und Laune, zur inneren Befriedigung den jeweiligen Neigungen nachgehen.
Nichts beweisen und erreichen müssen. Einfach nur eintauchen und ausleben. Herrlich, frei zu sein!
quo vadis?
Schwieriges Gelände. Penetrant ploppt immer wieder die Erinnerung auf, dass meine Mutter – Gott habe sie selig – meinte, dass Talent im Leben nicht zähle. Sondern Englisch, Deutsch und Mathe die Fächer wären, auf die es ankäme.
Ich bin der lebende Beweis dafür, dass mit einer solchen gedanklichen Fußfessel der Werdegang beschwerlich sein kann.
Oder habe ich mein Ziel längst erreicht und will es nur nicht wahrhaben, dass ich mich schon vor langer Zeit von diesem mir fremden Denken emanzipiert habe?
Auch das ist ein Talent von mir: Zweifeln.
Nichts
Existenziell. Das Vergehen. Die Eleminierung. Nichts beschäftigt mich derzeit mehr als alles andere.
Eingebettet in die Unendlichkeit ist mein Dasein ein begrenztes, ein irdischer Aufenthalt, einmalig mit festen Boden unter den Füßen.
Was auch immer ich in meinem Leben anstrenge, am Ende geht das Licht aus. Alles Tun, alles Denken, alles Fühlen wird sich in Nichts auflösen.
Der Tod ist unvermeidlich. Schemenhaft steht er mir bevor. Alle Vergänglichkeit wirft diesen langen Schatten in die Zukunft. Lässt ausschließlich eines jeden Gegenwart erstrahlen.
Denn nur, wenn ich nicht gestorben bin, dann lebe ich noch heute.
trübes Wetter
Der Wald tröstet über die Tristesse des Tages hinweg. Auf dem Weg lagen Farbtupfer wie verlorene Sommersprossen.
Und ich fand ein kleines, dreiblättriges Glück.