Gestern nahm mein Alter Ego namens Philo Sophie Selbst-Zweifel den Hut und verabschiedete sich. Allerdings verschwand sie bzw. ich nicht sang- und klanglos, sondern mit Musik.
Es war das erste Mal, dass ich nicht alleine, sondern mit Verstärkung in Gestalt von Guido Plüschke und Wolf Puschmann auftrat. Am Ende eine Premiere…
Es war ein stimmiger Abschluss: persönlich, amüsant und meinerseits etwas wehmütig.
Das Wesen der Einmaligkeit. Der Nabel der Welt scheint zu wandern. Wo wir uns aufhalten, bestimmt die Perspektive. Während ich hier stehe, geht woanders das Leben weiter. Natürlich ohne mich, denn ich bin ja diesseits.
Das Abreisen ist immer verbunden mit einem anderwo ankommen. Was wir hinter uns lassen, begleitet uns jedoch als Erinnerung. So entsteht ein gelebtes Leben voller Erfahrungen und unterschiedlicher Ansichten.
Der Himmel schien Anteil zu nehmen. Gestern auf dem Weg zu einer familiären Trauerfeier zeigte er sich von einer wolkenverhangenen und zugleich doch wunderschönen Seite.
Es war nicht einfach nur bewölkt, sondern sah besonders malerisch aus, vielleicht ein letzter sichtbarer Gruß an die Hinterbliebenen. Ein sanftes Licht leuchtete wie die liebe Seele selbst, bevor der Himmel zum Abschied weinte.
Man sagt, guten Menschen regne es ins Grab. Gestern stimmte das auf jeden Fall.
Die Zukunft soll grüner und umweltverträglicher werden. Die Vernunft-Entscheidung fiel leicht, der Abschied dagegen schwer. Ich wurde zum sentimentalen Anhänger.
Wir hatten eine so schöne Zeit miteinander. Nun heißt es, wohl oder übel Abstand gewinnen.
Adieu!
Ich lasse ihn natürlich nicht im Wald stehen, sondern entsorge ihn möglichst schonend, damit er in den Himmel kommt.
Eines Tages hieß es wieder einmal Abschied nehmen. Schön war´s im Wendland. Welches Bild könnte meine leicht wehmütige Stimmung besser zum Ausdruck bringen als ein sanfter Sonnenuntergang?
Immer, wenn ich von der Kulturellen Landpartie heimkehre, muss ich mich erst einmal akklimatisieren, denn in der Stadt ticken die Uhren und die Menschen anders.
Die Tage im weiten Wendland tun mir jedes Mal ausgesprochen gut. Der Abschied fällt nie leicht. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich dafür umso länger etwas von der Vorfreude auf´s nächste Jahr habe.
Offensichtlich fällt der Krankheit der Abschied überraschend schwer. Obwohl sie angekündigt hatte, von mir abzulassen, klammerten sich die Keime doch noch etwas länger an mir fest.
Ich fühle mich seit Tagen, als steckte ich fest. Finde ich hier im Niemandsland das, was es noch braucht, um wieder fit zu werden?
Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.