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Kastanien

alte Liebe

In der Kindheit sammelte ich im Herbst zu Boden gefallene Kastanien, die aus der stacheligen Schale befreit waren. Angenehm handlich, glatt und blank. Ein Glanz wie frisch gebohnert.

Heutzutage erfreue ich mich im Frühling an der blumigen Blattform und der aufrechten Blüte, die an Lupinen erinnert.

Ich mag gerne unter stattlichen Bäumen stehen und nach oben sehen.

Aber manchmal fängt das Vergnügen zwischen Himmel und Erde direkt auf Augenhöhe an.

Naherholung

Herbstlaune der Natur

Spaziergänge im Wald oder am Wasser finde ich herrlich, besonders wenn Blätter oder Wellen im Licht baden. Die Sonne strahlt besonders, wenn der Nebel sich lichtet und die Luft noch feucht ist.

Im Dunst sieht manches milchig aus, als würde man ein Aquarell betrachten.

Filigrane Gräser glänzen im Licht,

ebenso wie feine Spinnweben.

Die Weite der Landschaft gewinnt an Tiefe, wenn zwischen den vorüberziehenden Wolken Licht über die Hügel streift.

Ich sehe dem Wetter beim Wandern zu

und folge selbstgewählten Pfaden.

Im Tal erwarten mich weitere Farbtupfer, mal zart,

mal kräftig,

und bizarre Bäume.

Ein langer Spaziergang geht zu Ende, aber ich nehme sehr viel mit, das meine Stimmung aufgehellt hat.

Herbst

Farben

Kreuz und quer übernehmen die warmen Gelb- und Rottöne das Ruder. Die Farbkombination erinnert mich an Jamaika… Reggae. Oder, wenn die Sonne scheint, an Campino-Bonschies aus Kindertagen.

Die Vorboten lassen mich vereinzelt allerdings auch an graue Haare denken, die hier und da sichtbar werden.

Ich persönlich mag die Silberfäden auf meinem Haupt und finde es sogar sehr schade, dass viele Frauen ihre Haare färben, wenn sie langsam ergrauen. Im Gegensatz zu Bäumen und Männern werden wir schließlich nicht so schnell kahl – und waren weiße Haare nicht einst ein Zeichen von Weisheit?