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Zerstörung

entwurzelt

Schockierend. Boden und Blut. Klimakrise und Krieg. Zerstörung das beherrschende Thema. Was man für stabil hielt, ist unerwartet zerbrechlich.

Dass Frieden kein Dauerzustand ist, hatte ich schon seit Jahrzehnten im Hinterkopf. Theoretisch habe ich mit Krieg gerechnet. Aber jetzt, wo es ernst ist, überrascht es mich doch.

Statt zusammenzuhalten, um mit vereinten Kräften die größte aller Bedrohungen abzuwenden, gibt es immer mehr Spaltung.

Angesichts der Lage fühle ich mich geknickt.

Aus ihrem Leben gerissen und am Boden zerstört sind natürlich die unmittelbar Betroffenen, aber auch hierzulande ist es eine Zäsur.

 

 

 

Geduld

wertvolle Hinweise

Gestern blätterte ich in alten Aufzeichnungen, die ich vor einigen Jahren machte. Ausgelöst durch eine individuelle Krise, beschäftigte ich mich mit einigen substanziellen Fragen.

Bei der aktuellen und kollektiven Corona-Krise fiel ich erneut erst einmal in ein Loch, das viel Energie absorbierte. Doch so langsam komme ich heraus aus dem Stimmungstief und fasse wieder Mut.

Beim Studieren meiner Notizen stellte ich fest, dass ich sehr viel von den seinerzeit formulierten Zielen erreicht habe, d. h. ich verwirklichte meine Wunschvorstellungen. Größtenteils.

Dadurch wurde ich daran erinnert, wie elementar wichtig eine bewusste Geisteshaltung ist, um Schwierigkeiten zu meistern und Kraftquellen zu finden, die unabhängig von äußeren Einflüssen sind.

WIE ich eine Situation wahrnehme, hat Auswirkungen darauf, was der äußere Einfluss „mit mir machen kann“. Wenn ich sie akzeptiere, vergeude ich meine Energie nicht mit Trotz und Trübsal.

Ich versuche, in diesem Moment die Möglichkeiten zu sehen und das Beste daraus zu machen, statt mich in Schreckensszenarien hineinzuschrauben. Die ängstliche Frage „Was, wenn…?“ leistet dem Vorschub. Ich will aber kein Opfer der Angst werden. Ich entscheide mich lieber für Lebensqualität.

In der Krise offenbart sich ein dynamischer Charakter bzw. kann sich ausformen. Ich übe mich in Geduld  und besinne mich bis dahin auf das, was gut ist.

 

Einsicht

gegenwärtig

Seltsam, plötzlich besinne ich mich wieder auf mich selbst, auf das, was ich vor der Krise glaubte, was ich ahnte und sogar ansprach.

Am 07. März las ich Kolumnen vor, davon mehrere, die noch gar nicht veröffentlicht wurden, denn plötzlich übernahmen die äußeren Ereignisse das Ruder.

Eine davon erscheint unter den gegebenen Umständen geradezu hellsichtig, wobei der Grundgedanke zeitlos gedacht war.

Ich werde die Kolumne um eine Anmerkung ergänzen und für kommenden Samstag planen und hoffen, dass nicht wieder etwas dazwischen kommt.

Resilienz

verloren

In der angespannten Lage fühlt sich mein Nervenkostüm ziemlich löchrig an. Ich suche nach meiner Widerstandskraft. Während einer persönlichen Krise machte ich mir Notizen, was in schwierigen Zeiten hilft.

Momentan könnte ich konstruktive Ratschläge gut gebrauchen. Also werde ich mich auf die Suche machen und hoffen, dass ich etwas mit meinem persönlichen Maßnahmekatalog anfangen kann.

 

Resilienz

trotz allem

Vieles scheint unerwartet brüchig in der heutigen Zeit. Risse und Schwachstellen  beunruhigen, ja ängstigen die Gemüter. Zu Recht.

Genauso wahr ist aber auch, dass in jeder Krise auch eine Chance schlummert. Wenn wir uns an fundamentale Werte erinnern und bewusst dafür entscheiden, kann eine ungeahnte Stärke daraus resultieren.

Ich machte schon mehrmals die Erfahrung, dass es anders kommen kann, als angenommen. Genau darin liegt das Potential von Herausforderungen: nicht die Flinte ins Korn zu werfen, geschweige denn auf andere zu richten.

Uns allen wünsche ich Zuversicht und die Geduld, die man sich für schmerzhafte Prozesse nehmen sollte, wenn am Ende etwas Gutes dabei herauskommen soll.

Kolumnen-Krise

Leiser Zweifel begleitet mich schon ein Leben lang. Deshalb trat ich  ihm sogar spontan einen Teil meines Namens als Kolumnistin ab: Philo Sophie Selbst-Zweifel.

Mit Tiefgang im Online-Feuilleton der Initiative Suedkultur zu schreiben, ist eine gute Gelegenheit, um spielerisch mit meinen ambivalenten Gedanken umzugehen.

Schwieriger findet sich eine Lösung, wenn seine große, übergewichtige Schwester Schwermut mich heimsucht. Dann greife ich zu einer raffinierten Gegenmaßnahme und multipliziere den Zweifel mit sich selbst. Minus mal Minus ergibt Plus.

Mit diesem homöopathischer Ansatz, Gleiches mit Gleichem zu heilen, begegne ich der aufkommenden Mutlosigkeit. Das führt meistens zum Happy End: Nach einer fast verzweifelten Phase  macht schließlich erleichtert Verwunderung und breit.