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Nachspiel

Fortsetzung folgte

Als ich meine persönlichen Eindrücke bei der Ausstellung „Nordkünste“ auf der Cap San Diego beschrieb,  ahnte ich noch nicht, dass es noch ein nettes Nachspiel haben würde. Tatsächlich gab es eine Zugabe im Hinblick auf das Thema Wiedersehen.

Dieser Zufall zählt im Nachhinein doppelt.

Anne Beecken, eine der Künstlerinnen, hatte ich bei der Vernissage leider nicht getroffen. Aber weil mir ihr Werk „Gelbe Welle“ nicht aus dem Kopf ging, recherchierte ich ihren Namen, stieß auf ihre Website und sah mich dort unter den Bildern um.

Etwas klingelte bei mir, insbesondere bei einem markanten Motiv. Schließlich erinnerte ich mich, selbiges einmal als Karte gekauft zu haben. So öffnete ich mein Schatzkästchen und grub mich durch den schönen Stapel gesammelter Werke.

Dabei stieß ich auf insgesamt fünf Karten von Anne Beecken, darunter auch die „Gelbe Welle“! Bloßer Zufall, Fügung oder einfach Geschmacksache? Offenbar hatte mich das Bild schon einmal angesprochen.

Auch dämmerte mir dann, dass ich der Künstlerin bereits bei anderer Gelegenheit persönlich begegnet war, nämlich beim Besuch ihres Ateliers in Buchholz während der HeideKultour vor ein paar Jahren.

Nun bin ich mit Anne Beecken Ende des Monats verabredet für eine Probehängung des Originals „Gelbe Welle“ bei mir zuhause.

Denn Bilder haben zwar einen vorzüglichen Platz im Herzen, freuen sich darüber hinaus aber auch sehr über einen passenden Rahmen, und entfalten schließlich ihre volle Wirkung zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Als BetrachterIn kommt einem dabei eher die Rolle eines Zaungastes bzw. Bewunderers zu. Dann öffnet sich das Herz und das Bild tritt aus sich selbst heraus, um äußerlich sichtbar Platz zu nehmen.

Selbst Darstellung

echt?

Um die Katze gleich aus dem Sack zu lassen: Philo Sophie Selbst-Zweifel ist eine reine Erfindung von mir. Ich mache mir zwar viele Gedanken in den Kolumnen beim Online Feuilleton TIEFGANG der Initiative Suedkultur, wage jedoch nicht zu behaupten, Gott und die Welt zu kennen.

Das macht nichts; Dafür habe ich andere Kontakte, und zwar in meinem persönlichen Umfeld.  Ich ließ meine Beziehungen spielen, um einen Sammelband herauszubringen. Er trägt den Titel Ansichtssache, wurde von awsLiteratur veröffentlicht und müsste in wenigen Tagen lieferbar sein.

Der Harburger Künstler Ralf Schwinge setzte mich ins Bild, weil ich ihn darum bat.  Jetzt kann ich Werbung damit machen, wie er mich sieht.

Das selbstgefällige Grinsen spricht für meinen Humor und steht mir besser als gramgebeugte Mundwinkel. Der Körper dient der Denkerpose.  Weil ich nichts anhabe, könnte ich mich ein wenig bloßgestellt fühlen, andererseits spricht auch einiges für die Andeutung der nackten Wahrheit.

Öffentlichkeitswirksam hängte ich vor kurzem den Deckmantel der Anonymität an den Nagel, und nun ist er weg. Für Garderobe wird in der Regel nicht gehaftet, das hätte ich mir denken können. Wenn ich eines Tages meinen Hut nehmen und verschwinden möchte, ist er hoffentlich noch da.

Aber ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, dass neben dem Original Nachahmungen in Umlauf sein könnten. Bei einer Gegenüberstellung erkennt man jedoch deutlich, dass es sich bei der rechten Abbildung um eine plumpe Fälschung handelt:

  • schwarz-weiß
  • heller, aber zu kleiner Kopf
  • gesichtslos
  • keine grauen Haare
  • fehlende Schrift