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Start up

Das Identifikationspotenzial ist hoch.

Wo etwas offensichtlich ein Ende fand, zeigt sich bereits neues Wachstum. Wie aus dem Nichts wiederholt sich die Geschichte vom Leben, die irdisch und himmlisch zugleich ist.

Gerade dann oder dort, wo man es nicht für möglich hielt, entpuppt sich Potenz.

Abschied

Nachruf

Mit einer gewissen Genugtuung sehe ich rückblickend das Ende meiner Kolumnen mit anderen Augen.

Der Entschluss war intuitiv richtig, folgte einem Gespür dafür, wann mein Alter Ego aufhören sollte. Die Idee war ausgelebt.

Es macht Sinn, etwas zu beginnen, eine Weile zu machen und zu vertiefen. Aber dann sollte man es auch gut sein lassen können.

Auf der Bildfläche erscheinen, eine zeitlang mit Leben füllen und Erfahrungen machen, dann Abschied nehmen. So geht Leben.

 

 

 

 

Zwischenzeit

Abschied und Ankunft

Das Wesen der Einmaligkeit. Der Nabel der Welt scheint zu wandern. Wo wir uns aufhalten, bestimmt die Perspektive. Während ich hier stehe, geht woanders das Leben weiter. Natürlich ohne mich, denn ich bin ja diesseits.

Das Abreisen ist immer verbunden mit einem anderwo ankommen. Was wir hinter uns lassen, begleitet uns jedoch als Erinnerung. So entsteht ein gelebtes Leben voller Erfahrungen und unterschiedlicher Ansichten.

Zeit

Urlaub vergeht wie im Flug

Anfangs hat man vermeintlich Zeit ohne Ende. Jedenfalls liegt der Schluss außerhalb des Bewusstseins. Man lebt unbeschwert in den Tag hinein, auch in den nächsten und übernächsten.

Doch dann kommt das Bergfest und die Stunden legen einen Zahn zu. Eine Wolke schiebt sich vor die Sonne, überschattet die zweite Hälfte mit Kopfrechnen, weil man Tage subtrahiert, die einem nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Zeitverknappung nimmt Fahrt auf. Das Ende kommt unausweichlich auf einen zu, dann ist es nah. Nur noch eine Gnadenfrist, bevor man seine Koffer packen muss.

Das ist der Lauf der Dinge. Auch im Leben. Auch ab der Mitte drängt sich die Vergänglichkeit ins Bewusstsein. Nur mit dem Unterschied, dass man das Abreisedatum nicht kennt und das letzte Hemd keine Taschen hat. Vielleicht macht das den Abschied leichter.

neuer Tag

fabelhaft

Ich hatte gestern so viel Glück. Mit allem. Von morgens bis abends hatte ich einen tollen Tag. Viele gute Wünsche begleiteten mich auf meinem Weg in ein neues Lebensjahr.

Obwohl ich weiß, dass man Glück weder festhalten noch konservieren kann, gedenke ich gerne jener Momente, denen ein Zauber innewohnte.

Momentaufnahmen unterstützen mich darin. Denn ich richte nicht einfach meine Kamera auf ein Objekt, sondern schaue mit dem Herzen und beachte, was mir auf meinem Weg begegnet.

      

 

Glückwunsch

das Geschenk meines Lebens

Wenn ich mal scharf nachrechne, komme ich auf sage und schreibe x-Jahre, die ich schon auf dem Buckel habe. Unter uns: Ich hatte als Jugendliche und Jungerwachsene nicht für möglich gehalten, dass es für mich ein Leben Ü30, Ü40, Ü50 usw. gibt! Aber hallo!

Ich erlebte allerlei Freud und Leid und machte Erfahrungen, die außerhalb meiner jeweiligen Vorstellungskraft lagen. Deshalb ahne ich, dass das Leben noch weitere Überraschungen für mich bereit hält.

An 365 Tagen im Jahr kann ich dieses vermutlich einmalige Geschenk dankbar annehmen und mich einfach des Lebens freuen.

besonnen

stilles Vergnügen

Gestern genoss ich das Schweigen im Walde. Es war wunderbar.

Als der nächste Lockdown ab dem 16. Dezember verkündet wurde, dachte ich:  Hoffentlich drehen jetzt nicht alle durch und stürmen nochmal die Geschäfte.

Ich habe gut reden, denn mit dem Weihnachtsrummel eh nichts am Hut. Bis zur Besinnungslosigkeit Sachen zu besorgen, ist nicht mein Ding.

Das Leben selbst ist ein Geschenk. Wir brauchen Zeit, das zu erkennen und zu genießen. Denn in der Ruhe liegt die Kraft.

 

Trick 17

unwirklich

Kann man zur Abschreckung von Selbstmord träumen? Um sich Suizidgedanken aus dem Kopf zu schlagen?

Vergangene Nacht sprang ich mehrmals mit Anlauf vom Hochhaus. Und freute mich schließlich über das Aufwachen aus der Umnachtung.

Ich stürzte auch zum wiederholten Male von Klippen und versank im Wasser irgendwelcher Flüsse.

Immer war es ein kleiner Schock, ein seltsamer Schwindel, der mich am Leben ließ. Und dafür bin ich dankbar.

 

Lichtung

es lichtet sich

Eigentlich müsste ich begrüßen, dass mein Leben weniger überfüllt ist und überschaubarer wird. Ich sollte womöglich sogar ganz froh sein, nicht mehr ganz dicht zu sein.

Stattdessen fühlt sich die vergleichsweise Leere nicht so gut an. Mut zur Lücke und Gelassenheit sind mir eher fremd.

Kommt es mir nur so vor, weil es irgendwie ungewohnt ist? Leerlauf weckt Unruhe. Ein Gefühl von Sinnlosigkeit stellt sich ein und mir breitbeinig in den Weg.

lch will mich so gerne nützlich machen, aber doch nicht um jeden Preis und komme, was wolle. Das stößt auf inneren Widerstand.