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Abschied steht bevor

Umzug

Heute, am womöglich letzten Sonntag, an dem Interessierte in die 3falt kommen können, um sich Kunst auszuleihen, muss ich mich an dieser Stelle schweren Herzens von dem (T)Raum verabschieden.

Die Kunstleihe soll natürlich weiterbestehen, kann allerdings leider nicht an dem nahezu perfekten Ort in zentraler Lage bleiben, sondern muss sich auf die Suche nach anderen Räumlichkeiten machen.

Wir werden weichen müssen, weil die Gemeinde andere Pläne hat. Dass lieber Leerstand in Kauf genommen wird, um es für Investoren attraktiver zu machen, ist besonders bitter.

Aber nur, weil uns das kulturelle Leben schwer gemacht wird, hört unser Herz nicht auf zu schlagen für Kunst, Kultur & Kreativität!

benebelt

feste gefeiert

Vor wenigen Tagen wurde ich wieder ein Jahr älter und weiser. Mein helles Köpfchen wünschte sich ein paar graue Haare mehr statt Ausfall.

Danach hatte ich Kopfweh, weil ich zu tief ins Glas geschaut hatte, Um bei der Wahrheit zu bleiben, verwechselte ich nicht einmal Wasser und Wein, sondern trank durcheinander, was mir zum Anstoßen angeboten wurde, bis ich nicht mehr klar gucken, aber vermeintlich noch zusammenhängend denken konnte.

Nein, natürlich habe ich meinen Geburtstag so NICHT gefeiert. Da trank ich tatsächlich Wein, bis mir etwas schwindelig wurde.

Den weitaus tückischeren Trank nahm ich am folgenden Tag zu mir: nämlich bei der günstigen Gelegenheit, um spontan nachzufeiern mit meiner zweiten Familie aus dem Kreise der Kulturschaffenden. Sie wächst. Zusammen. Jedenfalls lerne ich immer neue Leute kennen und lieben, die mir im kulturellen Kontext begegnen.

Weil ich nun sowieso schon Kopfschmerzen hatte, dachte ich auch gleich noch ein wenig über mein Alter und mein Ego nach.

Mir wurde schon verschiedentlich gesagt, ich würde mich klein machen. Ich selber nehme das anders wahr und würde sagen, dass ich in meine wahre Größe erst einmal gemütlich hineinwachsen will, später dann sogar darüber hinaus. Das dauert eben seine Zeit, selbst bei 165 cm.

Manchmal fühle ich mich an die Pubertät erinnert. Extrem unsicher. Eine Zeit, in der man mit vielen Erfahrungen Neuland betritt und Wachstumsschübe hat. Das ist nicht ohne. Kleinkinder weinen auch, wenn sie zahnen. Warum also sollte es anders sein, wenn man die ersten grauen Haare bekommt.

3 Hochzeiten

Veranstaltungsreigen

Am vergangenen Wochenende gaben sich mehrere Veranstaltungen die Klinke in die Hand, weshalb ich mich aufteilen musste.

Also hat sich einiges angesammelt, was ich zu verarbeiten habe. Dabei bin ich noch nicht einmal dazu gekommen, das vorherige Wochenende mit der Abschlussveranstaltung für den „Hamburger Gast“ Revue passieren zu lassen.

Die Arbeit und Vorbereitungen für die kommenden Ereignisse hielten mich von einer Lobeshymne ab. Doch hier und jetzt will ich meine Begeisterung wenigstens kurz in Worte fassen.

Ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten: Dem Gast und Schreibtalent Tilmann Strasser, Ella & Huug, den Initiatoren und Gastgebern des Stadtschreibers, sowie den Geldgebern, die dieses Format möglich machen!

Nach der Arbeitswoche musste/ wollte/ konnte ich gleich auf mehreren Hochzeiten tanzen. Erstens stand die BookOldesloe auf dem Programm, dann zwei Veranstaltungen im Rahmen des Harburger Kulturtages.

Weil ich mich nicht dreiteilen kann, verbrachte ich Freitag und Samstag Zeit bei der Buchmesse, und Sonntag wechselte ich in der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche zwischen zwei Ausstellungen, an denen ich beteiligt war.

Bei der Buchmesse gab es viele Lesungen und viele Stände mit Autoren, die ihre Werke priesen. Dass es einigen an Fingerspitzengefühl mangelte, will ich ihnen nachsehen – schließlich sind sie Autoren und keine Verkäufer.

Ich versuchte mich zu behaupten, wenn sie mich augenblicklich zutexteten, sobald ich ihr Buch in die Hand genommen hatte. Leider sehe ich mich außerstande, gleichzeitig zu lesen und zuhören, sodass mir die Erfahrung eine Lehre war. Ich schlussfolgerte: Man lasse die Besucher in Ruhe und warte ab, ob sie lieber ersteinmal in etwas hineinlesen möchten oder Fragen haben bzw. Auskunft wünschen.

Von einer guten Geschäftsfrau bin ich selber denkbar weit entfernt, aber wenigstens falle ich nicht mit der Tür ins Haus, sondern klopfe vorsichtig an.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erstand ich im Laufe eines einzigen Tages sieben Bücher. Da verlor ich also wieder einmal die Kauf-Kontrolle und ließ mich hinreißen. Neugier und Habsucht gewannen die Oberhand. Mein Verstand konnte sich leider nicht durchsetzen, der besorgt nachfragte, wann ich das eigentlich alles lesen will. Er wartet bis heute auf die Antwort.

Sonntag ging es dann in die Kirche, d. h. die Ex-Kirche. Dreifalt, der Ort für Kunst, Kultur und Kreativität. Im Obergeschoss gab es die Ausstellung zeichnerischer Dialoge, darunter zwei, die ich selbst mit Harald Finke geführt hatte. Um ehrlich zu sein, erfuhr ich erst wenige Tage zuvor, dass ich oben wie unten hängen würde.

Denn eigentlich war ich nur auf das „Weltfest der Götter“ im Kirchenschiff vorbereitet. Zum einen wurden Bilder und Skulpturen ausgestellt, die im Rahmen eines Kunstprojektes entstanden waren, zum anderen waren während eines kreativen Schreibworkshops Worte und Sätze gesammelt worden, um daraus „Götterspeise für die Ohren“ zu machen.

Die Klangkirche war der stimmige Ort für die Veranstaltung, bot er doch viel Platz für unterschiedliche Vorstellungen von Kunst und Glaubensfragen sowie eine gute Akustik für die arabische Musik als Zwischenspiel bei den Lesungen.

Mir hat das Fest viel Freude bereitet und mich anderen Menschen nähergebracht. Die beiden Texte, die ich verfasste kann man in meiner Tagesbücherei nachlesen.

 

leichtes Spiel

 Autogramme im Hasenmeisterwerk

Anlässlich der Lesung des diesjährigen Hamburger Gastes in der KulturWerkstatt Harburg ließ ich mir von Tilman Strasser seinen Roman signieren und erstand ein zweites Exemplar mit Autogramm, das ich zu gegebener Zeit verschenken werde.

Der Abend war großartig. Der Autor las zunächst den Anfang eines neuen Romans, auf dessen Erscheinen ich mich ab sofort ungeduldig vorfreue, weil es mir sehr gut gefallen hat. Typisch Tilman Strasser: Glänzende Passagen, die sich schriftstellerisch vom Einerlei abheben, als wären sie mit Leuchtmarker geschrieben.

Es folgten Auszüge aus dem Debüt-Roman, den ich schon kenne. Recht gut sogar, weil ich ihn gleich zweimal hintereinander gelesen hatte.

Dann gab er noch ein paar Blogbeiträge zum Besten, die er während seines Aufenthaltes in Hamburg geschrieben hatte.

Das war ein sehr kurzweiliger, geistreicher und amüsanter Abend. Schade, dass seine Zeit bei uns sich dem Ende neigt. Von mir aus kann er gerne bleiben, um unsere literarische Landschaft zu bereichern. Gute Leute kann man immer gebrauchen.

 

Entstehungsgeschichte

im Dialog

Das Thema Dialog beschäftigt mich momentan gleich in dreifacher Hinsicht.

Erstens im schriftsprachlichen Austausch mit dem Künstler Harald Finke, der ein Projekt auf den Weg brachte, bei dem mehrere Künstler sich zusammentaten bzw. abwechselnd wirkten. Mir gefiel die Idee, die er bei der Vernissage vorstellte und erläuterte.

Zweitens wiederhole ich mit ihm gerade dieses Konzept. Wir führten ein Gespräch per Mail und schickten parallel ein Bild hin und her, um gemeinsam zu gestalten. Was unglaublich anregend ist!

Und drittens lese ich sein Buch „Siebentagelang“, bei dem es ebenfalls um den dialogischen Austausch und allerlei Aspekte geht.

Wir alle kommunizieren: Pflanzen und Tiere, Männer und Frauen. Wie gelingt Verständigung, wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen? Kann Kunst die Kluft zwischen Kulturen überbrücken?

Bild und Buch eröffnen neue Perspektiven und ich bin neugierig, wie es weitergeht.

Diese Erfahrung fällt bei mir jedenfalls auf recht fruchtbaren Boden.

Sternstunde

ein Fest für die Kultur

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Mit dieser Aufnahme, die ich bei „Umsonst & Draußen“ machte,  stimme ich mich schon mal langsam ein auf kommenden Samstag, wenn Tag der offenen (Kirchen)Tür ist.

Früher standen die drei Ks für Kinder, Küche, Kirche. Heute ist das anders. Ganz in unserem Sinne steht 3falt für Kunst, Kultur & Kreativität.

Ich hoffe, es gibt demnächst viel zu sehen und zu staunen. MitmacherInnen, Helfershelfer, Gestalter und Kulturschaffende sind ebenso gefragt und eingeladen, sich einzufinden wie Besucher, Zuschauer und -hörer.

Schattendasein

oder lichte Momente in der Kulturlandschaft

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Es liegt ein langer Weg vor uns, aber es sollte sich lohnen. Um ein Gespür für die neue KultURstätte zu bekommen, ist ein Aktionstag geplant.

Am 16. Juni wird es in der leerstehenden Dreifaltigkeitskirche über eine Sondernutzungsgenehmigung einen Tag der offenen Tür geben, in dem Kulturschaffende und Neugierige eingeladen sind, den Ort zu beleben und auszuprobieren, wie man ihn für kreative Entfaltung und Begegnung nutzen könnte.

3falt könnte Kult werden. Ich bin dabei, von Anfang an.