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Bühnenbild

Bilder und Sessel im Dialog

Es wurde eine stimmige Tandem-Lesung. Ursprünglich wollte ich den Bildern die Bühne überlassen und mich davor setzen. Aber es kam anders.

Damit man mich sehen und auch besser verstehen kann, sollte ich dann doch dort oben Platz nehmen. Mit schön sonorer Stimme wurde ich tatkräftig von Wolf Puschmann unterstützt, der sich darauf vorbereitet hatte, mich im Fall der Fälle zu vertreten.

Ich dachte mir, es wäre ja mal interessant, meinen eigenen Gedanken zu lauschen. Er verlieh den Texten einen anderen Klang, der in seiner Tiefe beim Publikum sehr gut ankam.

So stellten wir nach der Pause einen zweiten Sessel auf die Bühne, um die restliche Lesung Seite an Seite zu bestreiten und uns abzuwechseln. Mir hat das ausgesprochen gut gefallen, eine vielversprechende, neue Erfahrung.

Sogar die Sessel harmonieren mit den Bildern, als hätten es bis ins Detail geplant…, dabei entstand der Umbau spontan und natürlich.

 

Verwandlungskunst

Eigendynamik

Mich faszinieren Prozesse. Die Kunstleihe Harburg wird lebendig durch den ständigen Austausch. Nicht nur der zwischen den Menschen vor Ort  und zwischen den Besuchern und den Werken, sondern auch die Bilder selbst scheinen miteinander zu korrespondieren.

Es findet ein stiller Dialog statt – sei es, dass sie eine Allianz oder auch einen Kontrast bilden. Das Kommen und Gehen der Leihgaben entwickelt eine eigene Dynamik. Die entliehenen Bilder hinterlassen eine Lücke, die gefüllt werden möchte.

Dabei kommt es immer wieder zu interessanten Wechselwirkungen. Man spürt förmlich, wie die Energie fließt und einen Sog erzeugt. Anziehungskraft.

Ich weiß diesen gestaltbaren Raum und Ort der Begegnung sehr zu schätzen.

 

Entstehungsgeschichte

im Dialog

Das Thema Dialog beschäftigt mich momentan gleich in dreifacher Hinsicht.

Erstens im schriftsprachlichen Austausch mit dem Künstler Harald Finke, der ein Projekt auf den Weg brachte, bei dem mehrere Künstler sich zusammentaten bzw. abwechselnd wirkten. Mir gefiel die Idee, die er bei der Vernissage vorstellte und erläuterte.

Zweitens wiederhole ich mit ihm gerade dieses Konzept. Wir führten ein Gespräch per Mail und schickten parallel ein Bild hin und her, um gemeinsam zu gestalten. Was unglaublich anregend ist!

Und drittens lese ich sein Buch „Siebentagelang“, bei dem es ebenfalls um den dialogischen Austausch und allerlei Aspekte geht.

Wir alle kommunizieren: Pflanzen und Tiere, Männer und Frauen. Wie gelingt Verständigung, wenn wir unterschiedliche Sprachen sprechen? Kann Kunst die Kluft zwischen Kulturen überbrücken?

Bild und Buch eröffnen neue Perspektiven und ich bin neugierig, wie es weitergeht.

Diese Erfahrung fällt bei mir jedenfalls auf recht fruchtbaren Boden.