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Verwandlungskunst

Eigendynamik

Mich faszinieren Prozesse. Die Kunstleihe Harburg wird lebendig durch den ständigen Austausch. Nicht nur der zwischen den Menschen vor Ort  und zwischen den Besuchern und den Werken, sondern auch die Bilder selbst scheinen miteinander zu korrespondieren.

Es findet ein stiller Dialog statt – sei es, dass sie eine Allianz oder auch einen Kontrast bilden. Das Kommen und Gehen der Leihgaben entwickelt eine eigene Dynamik. Die entliehenen Bilder hinterlassen eine Lücke, die gefüllt werden möchte.

Dabei kommt es immer wieder zu interessanten Wechselwirkungen. Man spürt förmlich, wie die Energie fließt und einen Sog erzeugt. Anziehungskraft.

Ich weiß diesen gestaltbaren Raum und Ort der Begegnung sehr zu schätzen.

 

Jubel, Trubel, Heiterkeit

Wie passt das zusammen?

Marterpfahl

Wenn ich zu einer Lesung gehe und nebenher ausgelassen Kneipenbetrieb herrscht oder in Cafés mit Geschirr geklappert wird, sagt mir mein Gehör: Ich kann so nicht arbeiten!

Ich fühlte mich wie an einen Marterpfahl gefesselt. Gefesselt von der Lesung, gemartet von den Nebengeräuschen, die mir den Genuss verleideten.

Wäre ich Veranstalter einer Lesung, schenkte ich dem mehr Aufmerksamkeit und sorgte für ausreichend Raum und Ruhe, denn Konkurrenz bei der Geräuschkulisse halte ich für kontraproduktiv. Aus mir spricht die Erfahrung: Das kann Nerven töten.

Ich denke, man sollte wissen, was man bieten will und eine eindeutige Entscheidung fällen, damit sich die Gäste nicht gegenseitig ins Gehege kommen.

Grundsätzlich bin ich für gute Mischungen und Wechselwirkungen, aber in diesem Fall höre ich lieber auf meine Ohren, die ausnahmsweise nicht offen für alles sind.

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Trotz der widrigen Umstände blieben einzelne Perlen am Kreuzgang meines Gehörs hängen.

Kreuzgang