einmaliges Trio

Adieu Sophie!

Gestern nahm mein Alter Ego namens Philo Sophie Selbst-Zweifel den Hut und verabschiedete sich. Allerdings verschwand sie bzw. ich nicht sang- und klanglos, sondern mit Musik.

Es war das erste Mal, dass ich nicht alleine, sondern mit Verstärkung in Gestalt von Guido Plüschke und Wolf Puschmann auftrat. Am Ende eine Premiere…

Es war ein stimmiger Abschluss: persönlich, amüsant und meinerseits etwas wehmütig.

Denn natürlich frage ich mich:

Was soll nun aus mir werden?

Timing

Kinder, wie die Zeit vergeht…

Ich, alias Philo Sophie Selbst-Zweifel

Die Kolumnen-Lesung rückt näher. Nur noch eine Woche bis dahin. Der Termin ist suboptimal, abends mitten in der Woche…  Andererseits können Gäste den Mittwoch ja optimal ausklingen lassen, nämlich mit Musik und unterhaltsamen Gedanken.

Wolf Puschmann, Foto: Klaus von Hollen
Guido Plüschke, Foto: Martin Huch

Ich kann nur jedem dringend raten, sich die Abschiedsveranstaltung von meinem Alter Ego Sophie nicht entgehen zu lassen. Besonders Clevere rufen vorher im Komm du an und reservieren sich ein schönes Plätzchen in Sicht- und Hörweite.

https://www.komm-du.de/

1300

Zifferblätter

Seit ich diese Seite betreibe, sind ein paar Jahre ins Land gegangen. Und dies ist der 1300. Beitrag. Eine Zahl, die mich staunen lässt.

Oder ist es unerheblich? Ich selber hätte jedenfalls nicht mitgezählt. Sowenig, wie ich Blätter an einem Baum berechnen würde.

Und doch wird mir etwas feierlich zumute, als müsste ich die hohe und glatte Zahl würdigen, die mir zugespielt wurde. Um ihr gerecht zu werden, setze ich mich mit dem Los der Bedeutung auseinander.

Die Menschen schreiben sie den Zahlen zu. Ob die magische 3, die beliebte 7 oder die günstige 9,99: Es ist Symbolik im Spiel.  Unser Instinkt rät uns zu Lottozahlen oder zur Vorsicht an einem Freitag, dem ein schlechter Ruf anhaftet.

Was nun könnte hinter der 1300 stecken? Die Unglückszahl direkt neben einer verdoppelten 0. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Aber was ist mit dem Punkt? Der steht doch hinter der 1 und nicht hinter der 13.

Puuh, da habe ich ja nochmal Glück gehabt, dass ich das Blatt zu meinen Gunsten wenden konnte.

sprachlos

um Worte verlegen

Ich hänge seltsam in der Luft. Eigentlich wäre es an der Zeit, mich auf meine Lesung im November vorzubereiten, die wohl die letzte ihrer Art werden wird, da ich das Kolumnenschreiben aufgegeben habe.

Leider hadere ich derzeit mit einem Mangel an Motivation, um Werbung zu machen für diese Abschieds-Vorstellung.

„Kommt Zeit, kommt Tat“ versuche ich mich zu trösten und denke mir ein Luftschloss im leeren Raum meines Oberstübchens. In der Hoffnung, dem Elan möge rechtzeitig der Durchbruch gelingen.

gut gelaunt

Stimmungsaufheller

Erstaunlich, immer wieder,  welchen Einfluss Licht und Farben auf mich haben.

Ich muss unwillkürlich lächeln, wenn ich merke, wie mir unmittelbar das Herz aufgeht in manchen Augenblicken, besonders den unverhofften.

Ob gestern bei Streifzügen durch leuchtende Wälder oder heute früh der Anblick eines überwältigend schönen Morgenhimmels auf dem Weg zur Arbeit.

Meine Laune wird mir nichts, dir nichts aus der Versenkung gehoben. Mehr braucht es oft nicht als diesen Zauber der Natur für tief empfundenes Glück.

Zeugnis

wie gewonnen, so zerronnen

Neue Lebensphasen sind schmerzhaft. Es mag sich später herausstellen, dass der Wechsel auch zu etwas gut war, aber zunächst fällt die Umstellung schwer.

Schlussstriche unter Vergangenes zu ziehen, fällt mir nicht leicht. Jahr für Jahr versuche ich mir von der Natur abzugucken, wie das geht mit dem Loslassen. Das Kommende und Bestehende zu begrüßen und die Folgerichtigkeit des Wandels anzuerkennen. Bei den Jahreszeiten gelingt mir das mühelos, und sogar ungemütliches Wetter nehme ich ergeben hin.

Aber bei der eigenen Lebensgestaltung hafte ich dem Alten oft viel zu lange an, trenne mich nur ungern von Gewohnheiten, fürchte den Verlust, der mit der Veränderung verbunden ist.

Meine Wünsche verfangen sich an Glaubenssätzen, die mich aufhalten. Ich klebe fest wie in einem Spinnennetz. Ist es nur Ungeduld, die dieses Bild heraufbeschwört, weil ich mich frage, ob und wann ich mich wieder aus den Hirngespinsten befreien kann?

Ich muss mir immer wieder sagen, dass ich nicht niet- und nagelfest bin.

Ich brauche nur lange, um mich auf einen Neubeginn einzustellen.

Open End

Abschied

Mein Name ist Sophie und ich bin ab jetzt Geschichte.
Das Selbst will sich abnabeln, trotz leisen Protests vom Zweifel. „Es“ will neue Wege gehen, sich weiterentwickeln, weg von den wahren Begebenheiten und frei erfinden.

Das sich selbst verwirklichende Selbst möchte zur Abwechslung die Identität wechseln und von einer Kolumnistin zur Geschichten-Erzählerin werden.

Mit viel Beharrlichkeit, Fleiß und Fantasie könnte eine Novelle dabei herauskommen. Einen Titel habe ich schon seit geraumer Zeit und mittlerweile ca. 40 Seiten zu Papier gebracht, fehlt nur noch der Rest bis zum Schluss und ein passendes Pseudonym.

Denn mit einem guten Namen lässt es sich einfach besser schreiben. Außerdem bietet eine erdachte Identität Schutz, frei nach dem Motto: Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich … selber hinter allem stecke, was mir einfällt.

 

 

Kontraste

Lichtungen

Nach den ganzen Live-Events kehrt zwischenzeitlich etwas Ruhe ein. Wenn ich nicht gerade fotografiersüchtig unterwegs bin, werde ich mir mal Zeit zum Schreiben nehmen.

Die Macht der Worte bekam ich heute früh zu spüren, als ich etwas las, das mich daran erinnerte, mich auf das WESENTLICHE Wohlbefinden zu besinnen. Von einem zum anderen Augenblick schöpfte ich Energie aus dem Ansatz, dass ich dem Sorgen-Sog widerstehen und mich gut um mich und das Naheliegende kümmern sollte.

Er deckt sich mit dem, was ich einst in einer Kolumne beschrieb.

http://www.sued-kultur.de/tiefgang/aufmerksamkeitsdefizite/

Ich möchte mir selber einen Gefallen tun und mich aufheitern.

Auffrischung

Kultursommer

Der Regen perlte an mir ab in den vergangenen Wochen, dank angemessener Kleidung. Die Live-Musik hingegen sog ich auf wie ein Schwamm.

Obwohl das Wetter weiß Gott hätte besser sein können und die Verordnungen etwas weniger streng, kam bei den zahlreichen Veranstaltungen die alte Energie auf, die so gut tut. Auch, Bekannte wiederzusehen und im Takt mitzuwippen.

Am letzten Tag blieb es ausnahmsweise trocken, und sogar die Sonne ließ sich blicken.  Was für eine schöne Zugabe!

Ich danke den Kulturförderern und allen unermüdlichen Helfern und Helfeshelfern, die es möglich machten.

Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.