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Tagtraum

Schöne Überraschung! Ein Wintertag wie im Märchen. Über Nacht zum 11. März hatte es geschneit! Und die Sonne sollte scheinen.

Also nix wie raus, um die Sensation zu genießen, bevor die weiße Pracht dahingeschmolzen ist.

Ein Fest für die Augen. Wie Weihnachten, aber mit Tageslicht und strahlend blauem Himmel.

Die Bäume hatten sich prächtig herausgeputzt und trugen ausnahmsweise statt eines grünen Blätterkleides bodenlanges Weiß.

Reifröcken gleich und mit feinem Spitzenbesatz.

Ich dachte an schöne Bräute mit Schneeschleiern und ewig langen Schleppen.

Grauschleier

trüb-selig

Der Morgen war in aschfahles Grau gehüllt. Ein nasskalter Januartag legte leichte Tristesse auf viele menschliche Gemüter.

Eine kleine Lücke in der blickdichten Wolkendecke hätte genügt, um das Herz zu heben, in die Weite und das strahlende Blau am hohen Himmel.

Aber es gab keinen Lichtblick. Der Hoffnungsschimmer musste von innen kommen, aus der Erinnerung heraus.

 

 

Stimmungswechsel

Launen der Natur

Wie eine geballte Faust droht der herannahende Sturm. Mit finsterer Miene rückt er näher, treibt die Wolken vor sich her. Dunkelheit braut sich zusammen.

Ein heller Schimmer. Die blickdichte, graue Decke bekommt einen Riss, der sich rasch weitet. Licht sickert erst spärlich durch, wird immer gleißender.

Dann öffnet sich der Vorhang für ein überraschend hohes Himmelszelt.

Neujahr

Schlag Zwölf

Und zack! Wie schnell das immer geht: Von einem auf den anderen Moment ist es da, das Neue Jahr!

Ausnahmsweise mit etwas weniger Knall und Rauch. Aber Silvester ohne Böller- und Ballermänner…? Unrealistisch. Ich vermute, dass für die maskuline Hälfte der Menschheit die Erfindung des Schwarzpulvers aus der Geschichte einfach nicht wegzudenken ist. Wie ein ungeschriebenes Naturgesetzt. Ein Mann muss seinem Urinstinkt folgen und feuern dürfen…

Genug geunkt. Stattdessen widme ich mich nun lieber dem ersten Lichtblick des Neuen Jahres. Aus dem Stubenfenster sah das schon vielversprechend aus.

Draußen wurde es dann wie erhofft noch schöner.

Genau die richtige Zeit für einen Neujahrsspaziergang.

Unter freiem Himmel. Herrlich.

Kunsttherapie I

Prozesse von bis

Ein Teil meines Weges in den vergangenen Wochen. Bilder, die aus dem Unterbewusstsein entstanden und zu mir sprachen.

Thema 1: Traumhaus

Am Anfang war das Schneckenhaus. Wahlweise im Grünen gelegen mit Himmel- und Meerblick. Trotz vieler Fenster, sogar mit Oberlicht, war mir nach einem Anbau: eine Aussichtsplattform mit Geländer und Stützkonstruktion, um die einseitige Belastung auszugleichen. Meine Dachterrasse bepflanzte ich mit Bäumchen spannte zwischen ihnen eine Hängematte zum Ausruhen.

So weit so gut, nur mit der nachträglich eingezeichneten Tür hatte ich Probleme. Sie geriet dunkelbraun und erinnerte mich an massives Eichenholz, als wäre dies ein Festung.

Ich sah darin ein Zeichen und wollte es ändern. Deshalb griff ich zum Radiergummi, um es zu korrigieren und für die Außenwelt zu öffnen.

 

Himmelbett

Beileid

Der Himmel schien Anteil zu nehmen. Gestern auf dem Weg zu einer familiären Trauerfeier zeigte er sich von einer wolkenverhangenen und zugleich doch wunderschönen Seite.

Es war nicht einfach nur bewölkt, sondern sah besonders malerisch aus, vielleicht ein letzter sichtbarer Gruß an die Hinterbliebenen.  Ein sanftes Licht leuchtete wie die liebe Seele selbst, bevor der Himmel zum Abschied weinte.

Man sagt, guten Menschen regne es ins Grab. Gestern stimmte das auf jeden Fall.