Himmelbett

Beileid

Der Himmel schien Anteil zu nehmen. Gestern auf dem Weg zu einer familiären Trauerfeier zeigte er sich von einer wolkenverhangenen und zugleich doch wunderschönen Seite.

Es war nicht einfach nur bewölkt, sondern sah besonders malerisch aus, vielleicht ein letzter sichtbarer Gruß an die Hinterbliebenen.  Ein sanftes Licht leuchtete wie die liebe Seele selbst, bevor der Himmel zum Abschied weinte.

Man sagt, guten Menschen regne es ins Grab. Gestern stimmte das auf jeden Fall.

Spiegelbild

Gelegenheit zur Reflexion

Ich lebe seit einer Weile recht zurückgezogen. Das hängt sicherlich mit der Pandemie zusammen. Denn die Einschränkung der sozialen Kontakte hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Psyche.

Ich denke viel nach und fühle mich oft verloren. Manches habe ich erwartet, anderes hat mich überrascht. Zurückgeworfen auf mich selbst, stelle ich mir allerlei unbequeme Fragen und rudere gegen den Verlust des Selbstwertgefühls an.

Ent-täuschend unecht fühlt sich vieles an. Mir wird sehr bewusst, wie elementar doch das Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe ist… Und unbewusst haben ureigene Ängste große Macht über mich.

Eine seltsame und unsagbare Entfremdung ergreift von mir Besitz und absorbiert meine Zuversicht. Ich flüstere mir Durchhalteparolen zu und plädiere dafür, nicht die Flinte ins Korn zu werfen, aber die meiste Zeit fühle ich mich kraftlos und entmutigt.

Und obwohl sich der Lockdown dramatisch schrecklich anfühlte, mag ich mich über die jetzigen Lockerungen kaum freuen. Alles fühlt sich “falsch” an, obwohl es seine Berechtigung hat.

Was wir wohl in einigen Jahren über diese Zeit aussagen werden? Mit etwas Abstand wird man vieles anders erinnern und bewerten. Hinterher ist man bekanntlich immer klüger.

Aber JETZT muss jeder Mensch für sich einen Weg finden, es auszuhalten, dass unser aller Leben komplett über den Haufen geworfen wurde. Mit Folgen, die noch nicht absehbar sind.

Bei mir persönlich hat die Leidenschaft sehr gelitten. Wann wohl die Begeisterung und Lebensfreude ein Come Back feiern wird…

anfänglich

immer wieder Neues

Ich befinde mich derzeit oft auf Tauchstation, male still und vergnügt vor mich hin und freue mich über schöne Lichteffekte, wenn ein feuchtes Bild im Sonnenschein trocknet.

Und fange schon mal etwas Neues an.

Ab und zu fotografiere ich die Zwischenstadien, weil vieles unter der nächsten Farbschicht verschwindet.

Alles neu, macht der Mai.

Das ist natürlich alles Ansichtssache.

Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.