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Freizeit

 zum reinen Vergnügen

Vor allem draußen in der Natur finde ich das, wonach fast alle streben: Glück und Zufriedenheit. Es gibt kaum etwas, was mich so zuverlässig erfüllt wie Momentaufnahmen, bei denen mein Sinn für Ästhetik angesprochen wird..

Ein Fest für die Augen und Labsal für die Seele. Meine Sehnsucht danach ist so groß, dass ich manchmal wünschte, ich müsste nichts anderes tun, als von morgens bis abends die Schönheit aufzunehmen und mit anderen zu teilen.

Doch das ist und bleibt wohl ein Fernziel oder sogar unerreichbar.

 

 

 

einfach

Grün

Es ist erholsam für die Augen und beruhigt ganz allgemein Körper, Geist und Seele. Deshalb werde ich das schöne Wetter, das für Samstag und Sonntag in Aussicht gestellt wurde, überwiegend outdoor genießen.

Nach starken Stimmungsschwankunken in der vergangenen Woche war ich heute sehr erleichtert, von einem neuen Tag freundlich in Empfang genommen worden zu sein.

Nicht

zum Aushalten

Wie versteinert warte ich darauf, dass der Weltschmerz abklingt, der mich erfasst hat und in die Knie zwingt.

Die Erinnerung an Zeiten der Isolation scheuert scharfkantig meine Seele wund.

Aus der Hocke betrachtet, ist mein ganzer Ehrgeiz erbärmlich.

 

 

 

Himmelbett

Beileid

Der Himmel schien Anteil zu nehmen. Gestern auf dem Weg zu einer familiären Trauerfeier zeigte er sich von einer wolkenverhangenen und zugleich doch wunderschönen Seite.

Es war nicht einfach nur bewölkt, sondern sah besonders malerisch aus, vielleicht ein letzter sichtbarer Gruß an die Hinterbliebenen.  Ein sanftes Licht leuchtete wie die liebe Seele selbst, bevor der Himmel zum Abschied weinte.

Man sagt, guten Menschen regne es ins Grab. Gestern stimmte das auf jeden Fall.

Trauer

Stillstand

Wenn ein Herz aufhört zu schlagen, kommt etwas in uns zum Stillstand. Wir erstarren und staunen und versuchen, das Unfassbare zu begreifen.

Die Welt dreht sich weiter, aber sie gerät für uns aus dem Takt, weil sich Augen nicht mehr öffnen und ein Odem sich verflüchtigt.

Man wartet insgeheim darauf, dass sich der Brustkorb nochmals hebt und senkt, mit dieser Selbstverständlichkeit, mit der er es ein Leben lang getan hat.

Doch das tut er nicht. Während unaufhaltsam die Körperwärme entweicht, bietet nur der friedliche Anblick Trost, weil Schlafes Bruder das Antlitz glättet.

Und während ich noch dabei bin, den Verlust zu betrauern, fährt jener Geist in mich, der mich wissen lässt, dass die Seele des Verstorbenen unsterblich ist.

 

 

Neuland

südlich des Salzstreuers

Trotz aller Trockenheit wissenschaftlicher Untersuchungen und deren Ergebnisse, bieten diese für mich eine Fülle neuer Aspekte, die ich hochspannend finde.

Gestern erfuhr ich im zweiten Teil des Buches „Das Alphabet des Denkens“, dass es Naturvölker gibt, die keine relativen räumlichen Beschreibungen oder egozentrischen Bezüge kennen wie links, rechts, vor, über, neben etc.

Stattdessen nutzen sie absolute Bezüge wie Himmelsrichtungen, d. h. wenn sie auf der anderen Seite stehen, ändert sich ihre eigene Perspektive und der Salzstreuer befindet sich nördlich.

In der Nacht träumte oder erdachte ich etwas, bei dem diese neue Sicht offenbar ein Wörtchen mitgeredet hatte, um mir aus der Seele zu sprechen.

„Als der Groschen fiel,

taumelte er lange durch die Luft,

ich sehe ihn in Zeitlupe.

Er schwankte hin und her,

aber nicht orientierungslos,

sondern dem Grund entgegen,

der einzig möglichen Richtung.

Als er auf die feine Trennlinie traf,

durchbrach er den Widerstand,

tauchte unter die Oberfläche

und wurde sanft aufgefangen.

Er verlangsamte nochmals das Tempo,

jetzt ruhig und gefasst.

Dann lag er geborgen

in der Tiefe meiner Seele,

weich wie Wasser,

einzig bewegt

von Zeit zu Zeit

von meinen Wünschen.“

 

melancholisch

wehmütiger Abschied

Das Wetter war durchwachsen, aber trotzdem gab es reichlich Wohlfühlklima. Haus und Elbengarten waren einladend und der Raum zwischen Himmel und Erde weitläufig.

Regnerisch oder heiter bis wolkig – es gab viel Abwechslung.

Besonders morgens und abends suchte ich die Nähe zum Wasser.

Nicht immer kam die Sonne durch, seltene Momente stillen Glücks.

Klar ist bei Sonnenschein alles heller und leichter.

Wenn die Farben leuchten, tut das auch der Seele gut.

      

Aber Feuchtigkeit macht die Erde fruchtbar. Manches schießt vorzugsweise bei Regenwetter wie Pilze aus dem Boden.

Auch Moos lässt sich gerne dort nieder, wo ein Wasserbett in Sicht ist.

Ich persönlich ziehe Spaziergänge trockenen Fußes vor.

Außer, wenn ich barfuß am Strand bin.

Aber dafür war es schon zu kalt.

Ansonsten zeigte sich der Herbst von seiner leicht melancholischen Seite.

Der Abschied vom Elbtalauenland fiel schwer.

 

Elbengarten

Vorfreude

Ich werde mich an der Elbe einquartieren und mich von der Umgebung verzaubern lassen. Bei meinem letzten Ausflug ins Wendland kam ich an diesem Häuschen vorbei, fühlte mich magisch angezogen vom Namen Elbengarten und beschloss, hier einmal eine Auszeit zu genießen. Nun ist es soweit.

Meine Vorfreude wurde noch dadurch vermehrt, dass ich mich zuletzt in das Werk eines ehemaligen Lehrers von mir vertiefte, der 2008 für eine Elbvertiefung der anderen Art eine Wanderung von Hamburg und Dresden machte.

Mich haben seine Aufzeichnungen sehr angesprochen und darum war ich behilflich, seine handschriftlichen Notizen zu digitalisieren, damit ein Buch daraus werden kann. Besser spät als nie.

Der erste Schritt ist getan. Jetzt soll es weitergehen, indem der Text nochmal durchgegangen wird. Und da ich geistig sowieso gerade in seinem Fahrwasser schwimme, bot es sich an, gemeinsam in die gleiche Richtung aufzubrechen, um weiter Pläne zu schmieden. So komme ich zu einer Mitfahrgelegenheit und vertiefendem Gedankenaustausch.

Eine weitere stimmige Fügung sehe ich darin, dass in meinem Gästehaus offenbar der Aloha-Spirit zuhause ist. Von ihm hörte ich erst kürzlich in einem Fernsehbeitrag und verinnerlichte sofort den darin enthaltenen Geist, weil er mir aus der Seele spricht.