Schlagwort-Archive: Klang

überfliegen

buntes Programm

Der Kultur Sommer Hamburg nimmt Fahrt auf. Das Angebot an Live-Musik auf diversen Bühnen und wechselnden Plätzen sowie das erste regionale Kunstfest sind dermaßen vielseitig, dass es ein Programmheft füllt.

Zunächst hatte ich es nur überflogen und fühlte mich überfordert, Entscheidungen zu fällen. Doch dann studierte ich am Morgen das Heft, visierte Veranstaltungen an diversen Tagen an und buchte dick Tickets.

Vorgestern und gestern schwelgte ich noch im abgedunkelten Raum vom Kulturverein Alles wird schön in Farben, Formen und Klängen einer schönen Kunst-Installation.

Von dem Künstler Karl-Heinz Maukel aus Draht gestrickte Filamente wurden fantastisch illuminiert. Das Zusammenspiel von Lichtprojektionen und sphärischen Klängen, die Werner Jarmatz beisteuerte, ließen mich tief abtauchen.

Ab heute geht es open air weiter. Nach der Stille folgt PLAY OUT LOUD.

Bühnenbild

Bilder und Sessel im Dialog

Es wurde eine stimmige Tandem-Lesung. Ursprünglich wollte ich den Bildern die Bühne überlassen und mich davor setzen. Aber es kam anders.

Damit man mich sehen und auch besser verstehen kann, sollte ich dann doch dort oben Platz nehmen. Mit schön sonorer Stimme wurde ich tatkräftig von Wolf Puschmann unterstützt, der sich darauf vorbereitet hatte, mich im Fall der Fälle zu vertreten.

Ich dachte mir, es wäre ja mal interessant, meinen eigenen Gedanken zu lauschen. Er verlieh den Texten einen anderen Klang, der in seiner Tiefe beim Publikum sehr gut ankam.

So stellten wir nach der Pause einen zweiten Sessel auf die Bühne, um die restliche Lesung Seite an Seite zu bestreiten und uns abzuwechseln. Mir hat das ausgesprochen gut gefallen, eine vielversprechende, neue Erfahrung.

Sogar die Sessel harmonieren mit den Bildern, als hätten es bis ins Detail geplant…, dabei entstand der Umbau spontan und natürlich.

 

Geschenk

Das Alphabet des Denkens

Da hat jemand meinen Geschmack getroffen! Danke, Diether.

Es geht im ersten Teil des Buches darum „Wie Wörter wirken“, um die elementare Kraft von Sprache, nicht nur im Großen und Ganzen, sondern bis ins Kleinste.

In jedem Buchstaben nistet ein Laut, ein sinnlicher Ausdruck, eine Frequenz. Der erzeugte Klang wird mit Inhalten assoziiert.

Eine gedankliche Forschungsreise in die  Macht der Laute, die Macht der Bilder und die Macht der Gefühle.

 

Blätterwald

Resonanzkörper

Das Klang-Erlebnis im Elbengarten hallt noch in mir wider.

Die Töne fanden sofort Anklang an das Bild eines Baumes. Ich meinte, das Knarren der Äste und das Rascheln der Blätter zu vernehmen.

Sie stimmten gemeinsam etwas an. Schwere und Leichtigkeit wechselten einander ab. Der Stamm bot den Blättern Halt, sich im Wind zu wiegen.

Bei dieser Gelegenheit fiel mir ein Vergleich ein, den ich vor einigen Jahren so ausdrückte:

Ich bin der Baum,

ich bin das Blatt, das fällt,

bleibe reglos liegen,

bis der kalte Wind

mich zittern lässt.

Bedeckt mit Erde,

 falle ich in tiefen Schlaf.

Ruhe sanft,

durchdringe das Dunkel,

schöpfe Kraft

und breche auf,

um zurückzukehren

mit neuen Träumen.

3 Hochzeiten

Veranstaltungsreigen

Am vergangenen Wochenende gaben sich mehrere Veranstaltungen die Klinke in die Hand, weshalb ich mich aufteilen musste.

Also hat sich einiges angesammelt, was ich zu verarbeiten habe. Dabei bin ich noch nicht einmal dazu gekommen, das vorherige Wochenende mit der Abschlussveranstaltung für den „Hamburger Gast“ Revue passieren zu lassen.

Die Arbeit und Vorbereitungen für die kommenden Ereignisse hielten mich von einer Lobeshymne ab. Doch hier und jetzt will ich meine Begeisterung wenigstens kurz in Worte fassen.

Ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten: Dem Gast und Schreibtalent Tilmann Strasser, Ella & Huug, den Initiatoren und Gastgebern des Stadtschreibers, sowie den Geldgebern, die dieses Format möglich machen!

Nach der Arbeitswoche musste/ wollte/ konnte ich gleich auf mehreren Hochzeiten tanzen. Erstens stand die BookOldesloe auf dem Programm, dann zwei Veranstaltungen im Rahmen des Harburger Kulturtages.

Weil ich mich nicht dreiteilen kann, verbrachte ich Freitag und Samstag Zeit bei der Buchmesse, und Sonntag wechselte ich in der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche zwischen zwei Ausstellungen, an denen ich beteiligt war.

Bei der Buchmesse gab es viele Lesungen und viele Stände mit Autoren, die ihre Werke priesen. Dass es einigen an Fingerspitzengefühl mangelte, will ich ihnen nachsehen – schließlich sind sie Autoren und keine Verkäufer.

Ich versuchte mich zu behaupten, wenn sie mich augenblicklich zutexteten, sobald ich ihr Buch in die Hand genommen hatte. Leider sehe ich mich außerstande, gleichzeitig zu lesen und zuhören, sodass mir die Erfahrung eine Lehre war. Ich schlussfolgerte: Man lasse die Besucher in Ruhe und warte ab, ob sie lieber ersteinmal in etwas hineinlesen möchten oder Fragen haben bzw. Auskunft wünschen.

Von einer guten Geschäftsfrau bin ich selber denkbar weit entfernt, aber wenigstens falle ich nicht mit der Tür ins Haus, sondern klopfe vorsichtig an.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erstand ich im Laufe eines einzigen Tages sieben Bücher. Da verlor ich also wieder einmal die Kauf-Kontrolle und ließ mich hinreißen. Neugier und Habsucht gewannen die Oberhand. Mein Verstand konnte sich leider nicht durchsetzen, der besorgt nachfragte, wann ich das eigentlich alles lesen will. Er wartet bis heute auf die Antwort.

Sonntag ging es dann in die Kirche, d. h. die Ex-Kirche. Dreifalt, der Ort für Kunst, Kultur und Kreativität. Im Obergeschoss gab es die Ausstellung zeichnerischer Dialoge, darunter zwei, die ich selbst mit Harald Finke geführt hatte. Um ehrlich zu sein, erfuhr ich erst wenige Tage zuvor, dass ich oben wie unten hängen würde.

Denn eigentlich war ich nur auf das „Weltfest der Götter“ im Kirchenschiff vorbereitet. Zum einen wurden Bilder und Skulpturen ausgestellt, die im Rahmen eines Kunstprojektes entstanden waren, zum anderen waren während eines kreativen Schreibworkshops Worte und Sätze gesammelt worden, um daraus „Götterspeise für die Ohren“ zu machen.

Die Klangkirche war der stimmige Ort für die Veranstaltung, bot er doch viel Platz für unterschiedliche Vorstellungen von Kunst und Glaubensfragen sowie eine gute Akustik für die arabische Musik als Zwischenspiel bei den Lesungen.

Mir hat das Fest viel Freude bereitet und mich anderen Menschen nähergebracht. Die beiden Texte, die ich verfasste kann man in meiner Tagesbücherei nachlesen.