Atelier im Kopf

feinstofflich

Ich erwachte aus tiefem Schlummer und malte in Gedanken ein großes Bild. Es enthielt Elemente von allem Möglichen bzw. zeichnete Prozesse nach. Am liebsten hätte ich sofort zum Pinsel gegriffen und wollte festhalten, was ich alles vor meinem innneren Auge sah.

Andeutungen von der Entstehung schwirrten mir durch den Kopf, bis ich aufgewühlt aufstand.

Wie groß müsste die Leinwand sein, die  das fassen kann? Wo ist der Platz, um in Ruhe meinen Traum auszudrücken und zu deuten?

Ich möchte ihn hinüberretten in die Tagesschicht und mich mit der Feinstofflichkeit verweben.

 

Blätterwald

Resonanzkörper

Das Klang-Erlebnis im Elbengarten hallt noch in mir wider.

Die Töne fanden sofort Anklang an das Bild eines Baumes. Ich meinte, das Knarren der Äste und das Rascheln der Blätter zu vernehmen.

Sie stimmten gemeinsam etwas an. Schwere und Leichtigkeit wechselten einander ab. Der Stamm bot den Blättern Halt, sich im Wind zu wiegen.

Bei dieser Gelegenheit fiel mir ein Vergleich ein, den ich vor einigen Jahren so ausdrückte:

Ich bin der Baum,

ich bin das Blatt, das fällt,

bleibe reglos liegen,

bis der kalte Wind

mich zittern lässt.

Bedeckt mit Erde,

 falle ich in tiefen Schlaf.

Ruhe sanft,

durchdringe das Dunkel,

schöpfe Kraft

und breche auf,

um zurückzukehren

mit neuen Träumen.

Klangfeld-Erlebnis

Ich bin der Berg

Alt und müde, stark und stur.

In meinem Inneren bewahre ich das Geheimnis von Anbeginn.

Als Fels in der Brandung lasse ich mich im Sturm erobern und vom Wasser erweichen.

Ich bin der Berg und die in Stein gemeißelte Geduld. Nur manchmal brodelt es in mir und noch seltener kommt es zum Ausbruch.

Mit einem Herz aus Lava glühe ich vor Leidenschaft und schmelze oft dahin.

Das Leben kenne ich aus vielen Perspektiven, oberflächlich und in der Tiefe, Innen- und Außenwelt getrennt von einer schroffen Schale, die meine Dunkelheit schützt.

Ich bin der Berg und auch das Tal.

melancholisch

wehmütiger Abschied

Das Wetter war durchwachsen, aber trotzdem gab es reichlich Wohlfühlklima. Haus und Elbengarten waren einladend und der Raum zwischen Himmel und Erde weitläufig.

Regnerisch oder heiter bis wolkig – es gab viel Abwechslung.

Besonders morgens und abends suchte ich die Nähe zum Wasser.

Nicht immer kam die Sonne durch, seltene Momente stillen Glücks.

Klar ist bei Sonnenschein alles heller und leichter.

Wenn die Farben leuchten, tut das auch der Seele gut.

      

Aber Feuchtigkeit macht die Erde fruchtbar. Manches schießt vorzugsweise bei Regenwetter wie Pilze aus dem Boden.

Auch Moos lässt sich gerne dort nieder, wo ein Wasserbett in Sicht ist.

Ich persönlich ziehe Spaziergänge trockenen Fußes vor.

Außer, wenn ich barfuß am Strand bin.

Aber dafür war es schon zu kalt.

Ansonsten zeigte sich der Herbst von seiner leicht melancholischen Seite.

Der Abschied vom Elbtalauenland fiel schwer.

 

Elbengarten

Vorfreude

Ich werde mich an der Elbe einquartieren und mich von der Umgebung verzaubern lassen. Bei meinem letzten Ausflug ins Wendland kam ich an diesem Häuschen vorbei, fühlte mich magisch angezogen vom Namen Elbengarten und beschloss, hier einmal eine Auszeit zu genießen. Nun ist es soweit.

Meine Vorfreude wurde noch dadurch vermehrt, dass ich mich zuletzt in das Werk eines ehemaligen Lehrers von mir vertiefte, der 2008 für eine Elbvertiefung der anderen Art eine Wanderung von Hamburg und Dresden machte.

Mich haben seine Aufzeichnungen sehr angesprochen und darum war ich behilflich, seine handschriftlichen Notizen zu digitalisieren, damit ein Buch daraus werden kann. Besser spät als nie.

Der erste Schritt ist getan. Jetzt soll es weitergehen, indem der Text nochmal durchgegangen wird. Und da ich geistig sowieso gerade in seinem Fahrwasser schwimme, bot es sich an, gemeinsam in die gleiche Richtung aufzubrechen, um weiter Pläne zu schmieden. So komme ich zu einer Mitfahrgelegenheit und vertiefendem Gedankenaustausch.

Eine weitere stimmige Fügung sehe ich darin, dass in meinem Gästehaus offenbar der Aloha-Spirit zuhause ist. Von ihm hörte ich erst kürzlich in einem Fernsehbeitrag und verinnerlichte sofort den darin enthaltenen Geist, weil er mir aus der Seele spricht.

 

 

Aloha

„Die Gegenwart des Atems.“

Hallo und Auf Wiedersehen – Aloha ist mehr als eine Grußformel.

Der Aloha-Spirit ist eine Geisteshaltung und steht für Liebe, Mitgefühl und Güte.

Traditionell werden Aloha, Ohana und Mana bei den Hawai´ianern groß geschrieben und ernst genommen. Es geht um Liebe, die Familie/Gemeinschaft und den Zauber. Zentral ist dabei, im Einklang mit der Natur und sich selbst zu leben.

Eine solche Verbindung ist der Schlüssel, mit dem sich eine wunderbare Welt eröffnet.

 

Motive meiner Bilder-Sprache: Besinnlichkeit, Reflexion und Humor.